Es ist nicht so, als hätte ein Bentley Flying Spur zu wenig Leistung. Allein die „kleinste“ Motorvariante liefert 507 PS an alle vier Räder. Etwas mehr leistet der neue Bentley Flying Spur V8 S und reiht sich damit zwischen der Einstiegsversion – wenn man das so sagen darf – und der Topmotorisierung, dem W12, ein. Dabei hat der V8 S den Charakter des Sportlers inne, wenn man bei einer Luxus-Limousine dieses Formats überhaupt davon sprechen kann. Aber dieser Flying Spur will von den drei Varianten am meisten das Fahrerauto sein, das von seinem Eigner auch gern mal selbst pilotiert wird, wenn er keine Lust hat hinten rechts zu sitzen.
Der Chauffeur – ganz gleich ob Eigentümer der Limousine oder Bediensteter – ist beim V8 S Herr über 528 PS und 680 Nm, die schon bei frühen 1.700 Umdrehungen anliegen. Insgesamt erfährt das Twin-Turbo-Aggregat mit 4.0 Litern Hubraum damit also eine Leistungssteigerung von 21 PS. So soll die Limousine in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten können und dem V8 ohne zusätzlichem Buchstaben 0,3 Sekunden abnehmen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 306 km/h. Für die schottischen (oder schwäbischen) Bentley Flying Spur V8 S-Eigner sei hier die Reichweite von theoretischen 837 km erwähnt, die sich aus einem Drittelmix von 10.9 L/100km ergibt. Das ist unter anderem auf die Zylinderabschaltung zurückzuführen. Den CO2-Ausstoß geben die Briten mit 254 g/km an.
Dem dynamischeren Anspruch angepasst wurde auch die Federung, die gute Kontrolle und ein gesteigertes Handling ohne Abstriche beim Komfort bieten soll. Eine höhere Präzision bei klassen-bestem Komfort und bemerkenswerten Dynamik-Qualitäten soll der ausladende Brite bieten. Dafür wurde eine Fahrwerksabstimmung in Richtung des Handlings und reduzierter Karosseriebewegungen gewählt, die einer selbstausrichtenden Luftfederung zu verdanken ist. Außerdem wurde das ESP angepasst, um dem dynamischen Anspruch gerecht zu werden. Damit die schwere Fuhre aber auch wieder standesgemäß zum Stehen kommt, sind optional Carbon-Keramik-Bremsen zu bekommen, die in Verbindung mit den ebenfalls optionalen 21-Zoll Rädern im Sechs-Speichen-Design für gute Bremswerte sorgen sollen. Serienmäßig verfügt der Flying Spur über einen Allradantrieb mit einer heckbetonten Ausrichtung von 40:60, der eine engagierte Fahrweise bei allen Witterungen zulassen soll.
Optisch wird der Bentley Flying Spur V8 S mit einem schwarzen Grill und einem entsprechenden Heckdiffusor ausgerüstet. Spezielle Lackierungen und Trim-Optionen sowie Leuchten, die optional dunkler gestaltet sind, lassen den Briten dabei noch etwas dynamischer auftreten. Wer es – für die vornehmen Verhältnisse – richtig extrovertiert angehen will, wählt die optionalen, schwarzen Außenspiegel-Gehäuse.
Den Innenraum stimmen die Briten natürlich perfekt auf das Exterieur ab. Holz in Piano-schwarz, ein Drei-Speichen-Sportlenkrad, zweifarbige Sitze sowie der V8 S-Schriftzug auf den Kopfstützen sind diesem sportlich ausgerichteten Flying Spur vorbehalten. Natürlich bietet der V8 S auch ein modernes Infotainment mit einer Touch Screen Steuerung. Man kann es von der Mittelkonsole im Fond aus steuern und beispielsweise die Klimaanlage bedienen. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen bietet der Bentley ein Rear Seat Entertainment System oder einen optionalen WLAN Hotspot. Ob der Sportler unter den Flying Spurs zusagt, kann man bei seinem Debut in auf dem Genfer Automobilsalon erproben.