News: High-Performance-Cars auf dem Genfer Autosalon – Im Reich der Reichen

Autohersteller bauen, was der Kunde haben will – und erst recht, was reiche Kunden haben wollen. Nach dem Motto „Muss denn Leistung Sünde sein“ scheint die PS-Orgie derzeit kein Limit nach oben zu haben. Waren es früher in Ausnahmefällen einmal 500 PS, so sind es heute bis zu 1.500 PS. Bei dieser Zahl ist mittlerweile Bugatti angekommen. Die Volkswagen-Tochter aus dem französischen Molsheim baut einen rollenden Superlativ, den Chiron, Nachfolger des Veyron. Die über zwei Meter breite Karbon-Flunder beschleunigt in wenig mehr als 2 Sekunden von null auf 100 km/h und dürfte auf abgesperrter Strecke eine Spitze von über 440 km/h erreichen. Limitiert wurde der Chiron auf 420 km/h, ebenso begrenzt ist seine Stückzahl. Nur 500 Exemplare sollen gebaut werden – innerhalb der nächsten zehn Jahre. „Über ein Drittel ist bereits verkauft“, sagt Bugatti-Chef Wolfgang Dürheimer. Stückpreis: 2,4 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer. Mit ein paar Extras sind das dann drei Millionen.

Die Volkswagen-Tochter aus dem französischen Molsheim baut einen rollenden Superlativ, den Chiron, Nachfolger des Veyron.
Die Volkswagen-Tochter aus dem französischen Molsheim baut einen rollenden Superlativ, den Chiron, Nachfolger des Veyron.

Darüber können Lykan-Fahrer nur lächeln. Für sie ist der Chiron ein Schnäppchen und auch ein Großserienmodell. Der Lykan kostet 3,4 Millionen Euro und stammt von der Marke W Motors aus Dubai. Sieben Stück sind bereits auf der Straße. Gefertigt wird der Racer, der schon im Film Fast & Furious mitspielte, in Österreich – in aufwendiger Handarbeit von dem Spezialisten Magna zusammengesetzt. Als technische Basis dient ein Ruf-Porsche. Für den Lykan wurde der 3,7-Liter-Boxer auf 780 PS und 960 Newtonmeter getrimmt, genug, um in 2,8 Sekunden auf 100 km/h zu sprinten und danach weiter auf eine Spitze von 395 km/h.

Der Zwölfzylinder-Sauger des Lamborghini Centenario leistet 770 PS und schafft den Sprint 0-100 km/h in 2,8 Sekunden. Spitze: 350 km/h.
Der Zwölfzylinder-Sauger des Lamborghini Centenario leistet 770 PS und schafft den Sprint 0-100 km/h in 2,8 Sekunden. Spitze: 350 km/h.

Auch Herr Ruf selbst führt auf dem Genfer Autosalon Kundengespräche. Diese interessieren sich besonders für einen ganz speziellen Porsche, ein Modell der Baureihe 964, wie es noch Anfang der 90er-Jahre gebaut wurde und das hier auf der Messe wie aus dem Ei gepellt dasteht. Größter Unterschied sind nicht die 590 PS im Heck, sondern dass bei der Ruf-Version die Karosserie vollständig aus Karbon laminiert wurde. Eine Weltpremiere bei Ruf. Leichtbau und Individualität über alles, kostet es, was es wolle. In diesem Fall sind es knapp 550.000 Euro – und die Nachfrage ist groß.

In einer völlig anderen Preisliga fährt der Lamborghini Centenario, eine auf 40 Stück  (20 Coupés und 20 Roadster) limitierte Edition zu Ehren des 100-jährigen Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini.
In einer völlig anderen Preisliga fährt der Lamborghini Centenario, eine auf 40 Stück (20 Coupés und 20 Roadster) limitierte Edition zu Ehren des 100-jährigen Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini.

Ein paar Schritte weiter drängelt sich ein Menschenpulk am Stand von Aston Martin. James-Bond-Fieber? Etwa Ähnliches. Präsentiert wird die neue Superwaffe DB11, das Rückgrat der britischen Nobelmarke, von der man bereits dachte, da kommt nichts mehr. Das Gegenteil ist der Fall. Durchschnittlich alle neun Monate will Aston Martin zukünftig ein neues Modell vorstellen, und dies die nächsten fünf Jahre lang, heißt es aus dem Hauptquartier in Gaydon. Der DB11 macht im Herbst den Anfang. Unter seiner wirklich bildschön gezeichneten Karosserie steckt ein 5,2-Liter-V12 mit 600 PS. Über 1.000 Bestellungen sollen bereits vorliegen. Was wenig wundert, der DB11 kostet nur knapp 200.000 Euro.

Ein paar Schritte weiter drängelt sich ein Menschenpulk am Stand von Aston Martin. Präsentiert wird die neue Superwaffe DB11, das Rückgrat der britischen Nobelmarke.
Ein paar Schritte weiter drängelt sich ein Menschenpulk am Stand von Aston Martin. Präsentiert wird die neue Superwaffe DB11, das Rückgrat der britischen Nobelmarke.

In einer völlig anderen Preisliga fährt der Lamborghini Centenario, eine auf 40 Stück (20 Coupés und 20 Roadster) limitierte Edition zu Ehren des 100-jährigen Geburtstags von Firmengründer Ferruccio Lamborghini. Monocoque-Fahrgastzelle und Karosserie sind selbstverständlich aus Karbon. Der Zwölfzylinder-Sauger leistet 770 PS und schafft den Sprint 0-100 km/h in 2,8 Sekunden. Spitze: 350 km/h. Jetzt noch schnell einen Centenario ordern, dürfte jedoch wenig Aussicht auf Erfolg haben. Trotz des gewaltigen Preises von 1,75 Millionen Euro plus Steuern ist die komplette Produktion bereits ausverkauft.

Unter seiner wirklich bildschön gezeichneten Karosserie steckt ein 5,2-Liter-V12 mit 600 PS.
Unter seiner wirklich bildschön gezeichneten Karosserie steckt ein 5,2-Liter-V12 mit 600 PS.

Den Boom der Supersportwagen spüren verstärkt natürlich auch die Nischenanbieter wie beispielsweise Radical Sportscars, Apollo oder auch Koenigsegg. Letzterer ist bekannt dafür, Höchstleistungen und Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Erneut glänzt im Rampenlicht das Modell Regera. In der Leistung übertrifft er sogar den Bugatti Chiron. Die Schweden geben „mehr als 1500 PS und mehr als 2000 Nm Drehmoment“ an. Die aber mobilisiert der Fünfliter-Twinturbo-Achtzylinder jedoch nicht allein. Ihm hilft eine 700 PS starke Elektromaschine. Tempo 400 ist so in unter 20 Sekunden erreicht. Es dürfte der weltweit schnellste Hybridantrieb sein.

Autor: Michael Specht/SP-X

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