BMW 507 – Mit prominentem Vorbesitz

Einer der legendärsten Roadster überhaupt? Klar, der BMW 507! Mit seiner betörenden Linienführung und den klassischen Roadster-Proportionen hat er seinerzeit auch einen ganz besonderen Mann um den Finger wickeln können: Elvis Presley. Kein geringerer als der King of Rock´n´Roll kaufte sich eines von insgesamt nur 254 gebauten Exemplaren während seiner Militär-Zeit in Deutschland. Lange galt das Cabrio als verschollen, doch bei einem typischen Scheunenfund tauchte der BMW 507 wieder auf. Zumindest das, was von ihm übrig war.

Der BMW 507 mit der Fahrgestellnummer 70079 lief am 13. September 1957 vom Band und hat eine abenteuerliche Geschichte auf dem Kerbholz. Zunächst diente der federweiße Roadster als Ausstellungsstück auf der IAA, wurde dann durch verschiedene Hände als Presse-Fahrzeug gereicht und schließlich an einen gewissen Hans Stuck weitergereicht. Kenner werden bei diesem Namen hellhörig: Ganz recht, der Vater von Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck. Auch er war Rennfahrer und nutzte den BMW 507 für Bergrennen. 1958 ging das Cabrio aber schließlich wieder in den Verkauf und wurde von einem Frankfurter Händler an Elvis Presley weiterverkauft.

In Deutschland brauste die Legende also mit einem federweißen Cabrio durch die Gegend. Zurück in den USA hingegen, scheint Elvis die Liebe für den Bayern verlassen zu haben. So verkaufte der „King“ ihn an einen New Yorker Autohändler, der ihn an Tommy Charles weiterreichte – für läppische 4.500 Dollar. Der Radiomoderator verpflanzte einen Chevy-V8 unter die Haube des Bayern, da ihm die Leistung des Basis-Aggregats nicht reichte. Das zog natürlich zahlreiche Umbauten mit sich, die unter anderem verantwortlich für den Zustand des BMW 507 waren, als er gefunden wurde. Doch auch Charles fand nicht lange Gefallen am Bayern und verkaufte den Roadster wieder, bis er 1968 in die Hände von Jack Castor gelangte – dem letzten Besitzer.

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Der BMW 507 von Elvis: Heute steht er fast besser da, als bei seiner Erstauslieferung

BMW Classic fand die maroden Überreste des Klassikers in seiner Scheune und kaufte Castor die Rarität ab. Sofort setzte sich die Abteilung an die Restaurierung – was insgesamt über zwei Jahre Arbeit verschlang. Die Karosserie wurde vollständig zerlegt, alle Komponenten in verschiedene Laugen eingelegt und manche Teile sogar komplett neu gefertigt. Da der BMW 507 so rar ist, ist es um die Ersatzteillage entsprechend bestellt. Doch das Endergebnis kann sich mehr als sehen lassen: Der Roadster erstrahlt wieder in Federweiß, blubbert mit seinem 3.2 Liter V8 und 150 PS, rollt auf seinen weißen Felgen mit Zentralverschluss und versprüht einfach den Charme der 50er Jahre. Umso mehr, wenn aus den Becker Mexico Radio die Stimme des „King“ erklingt.

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