Fahrbericht: Peugeot 308 GTi Sport – Gut gebrüllt, Mieze!

Was zeichnet eigentlich einen Löwen aus? Dass er der König des Dschungels ist? Dass er gut brüllen kann und manchmal aber auch schnurren, wie ein Kätzchen? Oder dass er immer Herr der Lage ist? All diese Eigenschaften wollten sich die Franzosen bei ihrem neuen Spielzeug zu eigen machen. Der neue Peugeot 308 GTi Sport weiß zu überzeugen. Aber was für ein Tier in ihm steckt: Löwe oder doch nur Miezekätzchen, sollte sich bald zeigen. Auf Tour im leider verregneten Porto in Portugal, ging es bereits am Flughafen los. Keine gute Voraussetzungen bei Sturm und Regen, den neuesten Hot Hatchback von Peugeot zu testen. Das nimmt einem ja den ganzen Spaß, wenn man auf den Straßen acht geben muss, nicht ins Aquaplaning zu geraten. Doch es nützte ja nix, der kleine Kompakte wartete mit seinen 272 PS schon darauf, getestet zu werden.

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Achtung: Technische Raffinessen

Schon beim Einstiegen zeigt sich: Hier ist sportlicher Fahrspaß an der Tagesordnung. Die Power von 272 PS verteilt sich auf 1.205 Kilogramm. Diese Kraft wird von einem manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe und einem Torsen-Differential auf die Straße gebracht. 235/35 R19 Michelin Pilot Super Sport Reifen unterstützen dabei und vermitteln ein sicheres Gefühl, auch bei der regennassen Fahrbahn. Ein 1,6-Liter-Motor wurde direkt aus dem RCZ R in den GTi Sport verfrachtet und schlägt sogar den aktuell stärksten Golf GTI um 42 PS. Die exklusiven Sportsitze gibt es direkt ab Werk. Weiches Alcantara schmiegt sich an glattem Leder und rote Ziernähte vervollständigen den sportlichen Look, der sich auch im restlichen Fond wiederfindet. Auch LED-Scheinwerfer, Navi und Klimaanlage finden sich in der Serienausstattung wieder. Rot ist allgegenwärtig. Das sportliche Lederlenkrad ziert eine rote Markierung, die noch präziseres Fahren erlauben soll. Drückt man auf die „Spaßtaste“, wird es noch sportlicher. Die Armaturen leuchten, wie soll es anders sein, Rot auf und kündigen eine neue Fahrdimension an.

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Das Fahrwerk tut dabei sein übriges. Die Komponenten bestehen teilweise aus Aluminium, wie die Querlenker an der nach dem McPherson-Prinzip gebauten Vorderachse. Diese sorgen mit 1,67 Grad negativem Radsturz für besseres Einlenkverhalten und mehr Grip in Kurven. Na, das kann ja heiter werden, sprichwörtlich. Das erste Grinsen schleicht sich ins Gesicht. Ja, so kann es weiter gehen. Regen hin oder her. Ein sicheres Gefühl macht sich in der Magengegend breit, trotz Spaßtaste, die die Armaturen in einem gefährlichem Rot erstrahlen lässt. Die Gasannahme wird direkter und der sonst eher dezente Motorsound wird im Innenraum satter – verstärkt durch einen Soundgenerator. Oh? Also doch ein Miezekätzchen? Wenn dann aber ein gepimptes. Auch wenn der Sound nicht 100 prozentig echt ist und das kleine Fauchen mein Grinsen ein wenig schief werden lässt, macht der kleine Kompakte trotzdem viel Freude.

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Das volle Drehmoment von 330 Newtonmetern erreicht der Kleine bei ca. 2000 Umdrehungen. Fahrwerk und Aufhängung sind zwar rennsporttauglich modifiziert, doch auch auf holpriger Fahrbahn erweisen sie sich als gut austariert und nicht zu hart. Ein straßentauglicher Rennflitzer also. Die Fahrt geht als nächstes auf die Rennbahn. Ein paar Runden so richtig auf das Gaspedal drücken? Aber ja doch! Die regennasse Strecke flößt Respekt ein. Nach einer kurzen Einweisung geht es ans Steuer der eigens dafür abgestellten Fahrzeuge. Etwaige Kollateralschäden werden wohl mit eingeplant. Von Runde zu Runde steigert sich das Gefühl der Sicherheit. Ja, der Kleine kann was. Auch auf der Rennstrecke. Und auch wenn das Heck hier und da mal ein bisschen ausbricht, zu keinem Moment perlt der Angstschweiß auf der Stirn. Sicherheit wird bei den Franzosen eben groß geschrieben. Doch auch jedes Fahrzeug muss sich irgendwann dem Wetter ergeben, oder ist es der Fahrer? Der Regen fällt gnadenlos stärker und nach den ersten Runden wächst mein Respekt noch mehr. Vorsichtshalber lasse ich nochmal den Profi ran und fahre ein paar Runden mit einem Rennfahrer mit, der mir die wichtigsten Fakten und Tipps beim Fahren auf einer Rennstrecke mitgab. Und was soll ich sagen? Es hat viel Spaß gemacht und ich bin sicherlich um ein paar Tipps schlauer, doch paar Runden mehr und mein Magen hätte einen Rückwärtssalto gemacht. Nicht ganz ohne, so eine Rundfahrt mit einem, der weiß, wo es lang geht. Besonders in so einem kleinen Flitzer wie dem Peugeot 308 GTi Sport. Hut ab!

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Fazit:

Der Peugeot 308 GTi Sport lässt sich bequem durch (fast) alle Straßen manövrieren. Wer es wissen will, kann ihn auch mal über die Rennstrecke jagen, doch auf den Straßen dieser Welt fühlt er sich wohler. Da muss er sich auch mit seinem kleinen „Brüllen“ als gepimpte Miezekatze nicht unter Beweis stellen. Die komfortable Sitzgarnitur ist auch für längere Fahrten ausgelegt, was sowohl den Rücken als auch den Bobbes erfreuen dürfte. Im direkten Vergleich dürfte es der Hot Hatch aber schwer haben. Denn gerade Renault und SEAT haben hier ein paar Modelle am Start, die eine echte Konkurrenz darstellen dürften. Allein beim Preis dürfte Peugeot aber noch punkten. Ab 34.950 Euro soll er kosten und bietet sowohl als Alltagsbegleiter und als Gelegenheitssportler alles, was das Herz begehrt.

Text / Bilder: Simone Amores

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