So fährt sich der neue Smart fortwo mit der Doppelkupplung

Eine Gedenksekunde epischer Dauer und ein Workout für die Halsmuskulatur, das waren die Erfahrungen von drei Generationen smart-Fahrern, wenn es um das automatisierte Schaltgetriebe des smart ging. Damit soll nun endgültig Schluss sein. Die jüngste smart-Generation wird sich beim Thema “schalten lassen” auf ein neues Niveau bewegen. Nicht sofort, denn der neue smart und sein französischer Zwilling sind erst einmal nur mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe unterwegs – aber ab März soll das Twinamic getaufte Getriebe bei der Daimler-Tochter den Weg in den Kleinstwagen finden. Die Franzosen kommen ein wenig später, so einen kleinen Innovations-Vorsprung hat man dem Erfinder des “smarten Kleinwagens” dann doch gelassen.

Ausgehoppelt – smart ganz zart

Erste Fahrt im neuen smart mit Doppelkupplungsgetriebe

Das perfekte Stadtauto zu sein. Es ist nicht weniger als diese Idee, die auch hinter der Idee des jüngsten smart fortwo steckt. Und was muss ein Stadtauto können? Parken. Klingt widersprüchlich, ist aber so. Und natürlich wendig sein. Und es  soll sich durchwuseln können, wo man mit anderen Autos mangels Breite oder Übersichtlichkeit zum Stoppen verdonnert ist. Und technisch kann das optimale Stadtauto nur ein Auto mit Automatikgetriebe sein, oder?

smart fortwo fahrbericht 07 doppelkupplung

Schalten lassen

Stadtverkehr bedeutet Stop & Go, Stau und Schalten. Durch die Gänge zu zappen macht in einem sportlichen Auto Spaß. Oder auf der Rennstrecke im jüngsten V8-Donnerkeil aus Affalterbach.  In der Stadt ist es Arbeit. Umso lieber lässt man sich diese Arbeit abnehmen. Der Japaner würde eine stufenlose Automatik wählen. Der Franzose steht auf das automatisierte Schaltgetriebe, der Amerikaner lässt den Wandlerautomaten walten und der Deutsche? Wir mögen Doppelkupplungsgetriebe. Versprechen diese doch den Fahrkomfort von Wandlerautomaten in Verbindung mit der Effizienz eines automatisierten Schaltgetriebes, ohne den eigenwilligen Fahrkomfort von stufenlosen Automaten zu imitieren. Perfekt.  Aber ein Doppelkupplungsgetriebe zu entwickeln  ist teuer. Wenngleich smart zum Daimler-Konzern gehört, ein Doppelkupplungsgetriebe für Kleinstwagen wollte man dort nicht in Eigenregie entwickeln. Für A-Klasse und Konsorten hat man eines, aber für die Fahrzeugklasse darunter? Das schien nicht rentabel. Auch der smart-Technologiepartner Renault hatte so ein Getriebe nicht parat. Zugleich war aber klar, auch wenn die Franzosen den smart mit vier Türen zum Twingo machen, ein automatisiertes Schaltgetriebe ist für den neuen smart keine Option. Also beauftragte man den Zulieferer Getrag mit der Entwicklung einer “Automatik-Box”.

smart fortwo fahrbericht 06 doppelkupplung

Schalten lassen – die richtige Option

Smart hat die dritte Generation in Barcelona vorgestellt, so wie vor 16 Jahren den “Ur-smart” . Neben dem 2.69 Meter langen Zweisitzer und dem Viersitzer, der sich auf knapp 3.50 Meter streckt und sich ansonsten nur in Details vom Bruder Twingo unterscheidet, standen zur Premiere in Barcelona auch die unterschiedlichen Getriebe-Versionen für eine erste Testfahrt zur Verfügung. Eine gute Gelegenheit,  um sich einen ersten Eindruck von der Sechsgang-Doppelkupplungsbox zu verschaffen. Der Stadtverkehr von Barcelona ist so etwas wie ein Paradebeispiel für die Idee des smart. Ein wilder, lebendiger Verkehr mit absurd kurzen Wechseln zwischen rauen Sitten und freundlichen Gesten.  Von der linken Spur ganz nach rechts zum Abbiegen oder der Vermeidung einer roten Ampelphase? Wer nicht als Tourist auffallen will, der sollte sich solche Manöver angewöhnen. Das beste Werkzeug, um noch schnell zwischen zwei Rotphasen, einem Moped, einem Bus und vier Taxen über eine Kreuzung zu huschen? Richtig. Ein smart. Barcelona gehört zu den urbanen Lebensräumen, in denen man den Individualverkehr am besten mit einem Moped meistert, oder, um sich besser zu schützen, in einem smart. Dass die Federung bislang nur hart und wenig herzlich war und die Schaltung mit der berühmten “smarten-Gedenksekunde” nervte, wog die Vorteile des alten smart fortwo nicht auf. Wendig. Übersichtlich und immer schmal genug, um durch die Lücken zu schlüpfen, die man in anderen Autos gar nicht sah.

smart fortwo fahrbericht 11 doppelkupplung

Sechs ist besser als fünf

Der neue smart kann, bezieht man sich nur auf sein Fahrwerk, alles besser als der Vorgänger. Das habe ich im ersten Artikel zum neuen smart bereits festgestellt. Dass die Basis-Version jetzt mit einem manuellen Fünfganggetriebe  kommt, ist nicht wirklich schlimm. Oder doch?

Wer den smart nur in der Stadt fährt, der wird sich über die Getriebeabstufung nicht aufregen. Über Land und auf der Autobahn nervt jedoch die NEFZ-konforme und weniger praxisgerechte Abstufung der Übersetzungen, weil einfach zu lang. Das raubt vor allem dem kleinen Saugmotor mit 71 PS jede Lebensfreude. Ab Gangstufe 3 wird es zäh.  Der 90 PS Turbo-Benziner kann das alles ein wenig besser. Aber braucht es den wirklich für die Stadt? Ob der 90 PS Turbo der Richtige ist, liest man am besten im Fahrbericht zum smart an sich nach. Hier geht es jetzt zurück zum Getriebe.

Stadtauto mit Schaltgetriebe?

Gerade die Stadt ist doch der natürliche Lebensraum für eine Automatik-Box. Und so wird für smart-Neuwagen-Käufer kein Weg an der Doppelkupplung vorbeigehen. Aufpreispflichtig, natürlich. Aber die sechs Gänge der neuen Getriebe-Box sind deutlich stimmiger für den Alltag als die fünf des manuellen Getriebes. Das Anfahren mit der neuen Doppelkupplung ist zudem nicht vergleichbar mit dem immer auch etwas ruppigen Gehabe des alten smart. Weich rollt der neue smart von der Ampel los und anders als der alte smart spendiert der neue mit seiner “twinamic” getauften Automatik ein echtes Automatik-Gefühl. Runter von der Bremse und der neue smart kriecht. Der alte smart wollte beim Anfahren immer gleich einen “Hüpfer” machen.

Für altgediente smart-Fahrer dürfte sich einiges ändern. Der neue smart schüttelt die Köpfe der Insassen nicht mehr bei jedem Schaltvorgang durch. Das Kopfnicken ist passé. Ebenso aber auch diese Schrulligkeit, die einen beim Fahren eines smart immer begleitet hat. Als Elefanten-Rollschuh hatten ihn die verspottet, die das Prinzip des smart nicht verstanden hatten.

Das Prinzip Schrulligkeit ist dem Prinzip Gleichteile gewichen

Ja, der neue smart kann vieles besser als sein Vorgänger. Dank der Vorderachse mit mehr als 50° Lenkwinkel besitzt der smart den kleinsten Wendekreis seiner Klasse. Mit dem Zweitürer fühlt sich das an, als würde man auf der Stelle wenden. Dank Heckmotor ist der smart noch immer ein Ausnahmetalent im Bereich der Raumnutzung und des Raumgefühls. Das neue Getriebekonzept überlässt dem Kunden die Wahl: Selbst schalten und das Kopfnicken selbst steuern oder gegen Aufpreis die ideale Getriebevariante ordern? Und natürlich ist es erst die Kooperation mit einem Partner, die den erneuten Versuch des “smarten Stadtmobils” rentabel macht.

Alles bleibt anders – smarte Entscheidung

Das Fahrwerk mit den drei Zentimetern mehr Federweg und der breiteren Spur ist allen smart-Varianten gemein. Und der Zweitürer bleibt so kurz wie die Generationen vor ihm. Bleibt also wirklich nur die Frage nach dem Getriebe.

Und um diese Frage geht es ja auch in diesem Artikel. Die Antwort ist überraschend klar:

Wer sich für den neuen smart entscheidet, der sollte auf das Doppelkupplungsgetriebe warten. Ein echtes Stadtmobil ist nur mit Automatikgetriebe so richtig genial. Und das neue Getriebe macht einen guten Job. Der smart verliert damit ein wenig von seiner Schrulligkeit, aber man gewöhnt sich schnell daran, den Kopf nicht mehr im Takt der Schaltvorgänge wippen zu lassen.

Es hat sich ausgehoppelt beim smart mit Doppelkupplungsgetriebe, eine neue Zeit der Zärtlichkeiten bricht an.

Alle Fotos: smart

leser-hinweis
Wenn es für den neuen smart fortwo in 1:1 noch nicht reicht, dann eventuell für das Modellauto?
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Der neue smart fortwo als 1:43 Modell Modell Car World präsentiert:
smart fortwo modellauto

smart fortwo, silber/weiß (2014)

Maßstab: 1:43 – Metall / Kunststoff – Fertigmodell
Norev – Nr. 201684

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