SUBARU Eyesight im Test

Mit dem neuen SUBARU Outback (Fahrbericht) stellt SUBARU auch gleichzeitig sein Assistenzsystem Eyesight auf dem deutschen Markt vor.

So funktioniert das Eyesight-System von SUBARU

Das System basiert auf einer Stereokamera und ist bereits seit 2008 auf anderen Märkten im Einsatz. Mit dem Modelljahr 2015 des neuen Subaru Outback bringt der japanische Hersteller sein Eyesight nun auch nach Deutschland. Allerdings wurden einige Details überarbeitet. So blicken die Kameras nun um 40% mehr in die Breite und ebenso viel weiter nach vorne als bisher. Die beiden Kameras sind das Kernstück des Systems und sitzen am oberen Scheibenrahmen in der Nähe des Innenspiegels.

Anders als in der Automobil-Industrie üblich geht Subaru ganz offen mit der Technologie um und verrät sogar, wer der Lieferant des Systems ist. Die Kameras werden zum Beispiel von Hitachi geliefert. Die Regelsysteme entstanden dann bei Fuji Heavy Industries, dem Mutterkonzern von Subaru.

Test – Subaru Eyesight-System

Der Presse-Termin zum neuen Subaru Outback hat dann nicht nur einen Eindruck vom neuen Outback geliefert, sondern auch einen ersten “Trocken-Test” des Eyesight-Systems ermöglicht. Ganz mutige Japaner haben dem Outback-Testwagen eine GoPro verpasst und den Versuch auf Film gebannt:

Zum Funktionsumfang von EyeSight gehören ein vorausschauender Brems-Assistent
(Pre-Collision Braking Control), eine adaptive Geschwindigkeits- und Abstandsregelung
(Adaptive Cruise Control), ein Spurleitassistent (Lane Departure Warning), ein
Spurhalteassistent (Lane Sway Warning), ein Anfahr-Kollisionsschutz (Pre-Collision Throttle
Management) sowie ein so genannter “Lead Vehicle Start Alert”, der den Fahrer an einer Ampel oder im Stau benachrichtigt, wenn das vor ihm haltende Fahrzeug anfährt. Die für das System eingesetzten Stereokameras befinden sich im Wageninneren. Sie sind als integrierte Einheiten auf der rechten und linken Seite des Rückspiegels angebracht. Die damit erreichte Identifikationsfähigkeit von Objekten ähnelt in ihrer Komplexität der des menschlichen Auges.

Unterschied von “Spurleitassistent” und “Spurhalteassistent”

Die beiden Assistenzsysteme klingen ähnlich und haben auch vergleichbare Aufgaben. Während der Spurhalte-Assistent ein akutes Verlassen der Fahrspur verhindern soll, indem er nervtötend piept, übernimmt der “Spurleitassistent” (Lane Sway Warning) eher die Aufgabe eines Müdigkeits-Warners.

Der Spurhalte-Assistent ist derzeit noch als passiver Assistent ausgeführt. Er warnt, aber er greift nicht ein. Obwohl der Subaru Outback über eine elektrische Servolenkung verfügt, hat man sich die Umsetzung einer aktiven “Fahrhilfe”, die dem unbeabsichtigten Überfahren einer Fahrspur durch Lenkkraft-Einfluss oder durch “Gegenlenken” entgegen wirkt, derzeit noch gespart. Im Gespräch mit japanischen Technikern und Entwicklern bestand jedoch eine Übereinkunft, dass dieses System kommen wird. Der Markt muss es nur fordern. Nun kann man sagen, es gäbe Autofahrer, denen es nicht recht ist, wenn das Auto per Assistent in die Lenkung eingreift. Ja, das mag sein, aber hier sollte die Entscheidung beim Kunden liegen und wenn das System an Bord ist, dann kann man es ja immer noch ausschalten.

Ich persönlich empfinde das reine Piepsen als nicht ausreichend. Bei den Testfahrten auf Landstraßen in Slowenien hat sich der Eindruck eingestellt, das System würde entweder zu oft piepsen – oder zu spät. So richtig überzeugt war ich nach der ersten zugegebenermaßen eher kurzen Testfahrt noch nicht.

Lane Sway Warning könnte jedoch eine echte Hilfe sein. Vielen Autofahrern ist es nicht bewusst, wenn sie müde werden. Sinkt die Aufmerksamkeit, ist das ein schleichender Prozess. Aber manch einer kennt das Ergebnis. Man fährt nicht mehr konzentriert und innerhalb der eigenen Fahrspur eine Art Schlangenlinie. Kaum auffällig für einen selbst – der Spurleitassistent soll in dieser Situation jedoch warnen. Diese Funktion konnte bislang nicht getestet werden.

Pre-Collision-Braking funktionierte gut. Wie man oben im Video sieht. Auch die Arbeit des adaptiven Tempomates ist gut. Dieser beschleunigt das Fahrzeug bereits beim Starten des Überholvorganges, wenn zuvor eine höhere Geschwindigkeit per Tempomat eingestellt war.

Eyesight – ein richtiger, ein wichtiger Schritt

Es soll noch immer Autofahrer geben, die wünschen sich die Lederzügel des Kutschbocks zurück und lehnen Assistenzsysteme ab. Das ist natürlich Quatsch, denn kein Mensch ist unfehlbar. Und wer ein 1.5 Tonnen Objekt mit Tempo 200 über die Autobahn lenkt, der sollte gegenüber einem “guten Freund” an seiner Seite nicht abgeneigt sein. Wie sagt man schon immer? Vier Augen sehen mehr als zwei. Die zwei Kameras von Eyesight sind daher der richtige Schritt. Wenngleich noch Optimierungspotential besteht.

 

 

 

 

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