What happens in Vegas, stays in Vegas

[=” ” ]Aus dem Auto-Blogger-Alltag

Es gibt solche Geschichten, die gibt es eigentlich gar nicht. Zum Beispiel, wie man zu einer Glas-Reparatur in Las Vegas kommt. 

Man nehme folgende Zutaten: Einen Mercedes G63, einen putzigen kleinen Stein, Las Vegas, einen Roadtrip und Safelite. Das ganze mixt man dann ordentlich durch und heraus kommt? Eine Windschutzscheiben-Reparatur in Las Vegas.

Mit dem Kollegen Jens von rad-ab.com wollte ich nach der CES in Las Vegas mit einer G-Klasse von Mercedes-Benz nach Los Angeles zurückfahren. Wenn man in den USA ist, dann muss man wenigstens einen Tag mit dem Auto auf Achse sein. Sind die USA doch das Land, im dem man drei Dinge richtig gut kann: Shoppen, futtern und Auto fahren. Einfach hinaus in das weite Land. Den Tempomaten auf 55 Meilen stellen und dann stundenlang fahren. Gerade die Strecke von Las Vegas nach Los Angeles kann so richtig für genau diese Form des Autofahrens verstanden werden.

In den letzten Jahren hat Mercedes-Benz vor der NAIAS in Detroit jeweils einen Roadtrip veranstaltet. Unter dem #Tag “MBRTJahreszahl” fand man dann die passenden Bilder und Storys. 2016 war die Zeit zwischen der CES und der NAIAS ein wenig kurz, um dazwischen einen Roadtrip zu veranstalten. Doch nachdem Jens und ich uns auf der CES die wichtigsten Auto-Themen angeschaut hatten, (neues E-Klasse Cockpit und den Soulmate von EDAG), wollten wir nicht zurück in die Heimat fliegen, nur damit wir kurz darauf wieder in die USA fliegen. Für uns war klar: Wenn schon, dann richtig. Und wenn Mercedes-Benz keinen Roadtrip veranstaltet, gut, dann machen wir eben unseren eigenen “MBRT16”.

Auf Instagram die Fotos zu #mbrt16 anschauen

Von Vegas nach L.A.

vegas los angeles

Die Route von Las Vegas nach Los Angeles ist a) nicht besonders lang (5.5 Std. sind ja nix, jedenfalls im Roadtrip-Sinne) und b) eigentlich eher eintönig. Es sei denn, man steht auf dieses “die Augen durch die Landschaft gleiten lassen” und das Gefühl, sich darin zu verlieren. Unsere G-Klasse als G63 gehört nun nicht zu den langweiligsten Autos dieser Welt. Der schiere Unmut, der sich unter der grob gezeichneten Motorhaube zusammenbraut, kann einen regelmäßig erschrecken. Das V8-Bollern des kantigen Nutzwagens lässt auch US-Ohren entzückt lauschen. Überhaupt. Es gibt keinen besseren Platz, um ein schönes Auto auch mit Genuss zu fahren. Hier in den USA ist der Neid kein Thema. Du fährst einen 139,900 $ teuren SUV? 563 PS stark? Na, du wirst ihn dir verdient haben. Und dann bekommst du den Daumen nach oben. An der Tankstelle lächeln die Milfs mit einem subversiven Zucken in den Augenwinkeln aus ihren Acuras in Richtung “big black G-Wagon” und dein “Bro'” an der Zapfsäule haut dir auf die Schultern. “What a great car, man!”

Das sind die USA. Wo Auto fahren noch Spaß macht. Auch weil die Gallone Sprit eben wieder im Sonderangebot ist. Und ein 5.5 Liter V8-Turbo nimmt sich genüsslich und großzügig aus dem Tank.  Und selbst der edle Tropfen kostet eben deutlich weniger als bei uns. (V-Power zapfen die Amis für 1.05 $ den Liter.)  

mit dem g63 von vegas nach 084 Los Angeles mbrt16

Hoover-Damm und Zeitzone +1

Anstatt einfach nur die I-15 aus Vegas raus zu nehmen, sollte man sich den Hoover-Damm als Umweg gönnen. Die Hoover-Talsperre ist nur eine knappe Stunde von Vegas entfernt, und doch, wer die Talsperre überfährt, verliert eine weitere Stunde. Nein – nicht weil der Damm so breit wäre, sondern weil genau in der Mitte die Grenze zwischen Nevada und Arizona verläuft und damit eine der sechs Zeitzonen der USA.

mit dem g63 von vegas nach 075 Los Angeles mbrt16

Steinschlag gleich zum Start

Bevor wir mit unserem G-Wagon auf die Tour gingen, beglückte uns ein Steinschlag in der Windschutzscheibe. Der Ami nennt es einen Chip. Aber egal, wie man es nennt. Man will es nicht haben.

mit dem g63 von vegas nach 065 Los Angeles mbrt16

Carglass repariert, Carglass tauscht aus

Der Gedanke war: Was passiert, wenn wir die G-Klasse später durch die Berge rund um den San Bernardino National Forest fahren? Da geht es ein paar Meter hoch. Und überhaupt. Einen Riss in der Windschutzscheibe will man auch nicht riskieren. Ach und mal ganz generell, CARGLASS ist einer der Partner auf mein-auto-blog. Lass uns doch einfach mal den Ernstfall proben. Also eine kurze eMail nach Deutschland geschickt. Und binnen Stunden hat man sich zwischen CARGLASS Deutschland und SAFELITE USA (ein Konzern: Belron) geeinigt. Eine G-Klasse mit Steinschlag in der Windschutzscheibe? Das geht gar nicht.

Safelite – Las Vegas: “Wo dir geholfen wird”

Ich hatte selbst nicht daran geglaubt. Zeitverschiebung zwischen DE und USA. Von einer Tochter-Firma zur nächsten (Carglass / Safelite) und dann auch noch von “sofort auf gleich” eine Reparatur? Das dürfte selbst mit diesem Kontakt zu CARGLASS Deutschland erst einmal schwierig werden. Aber getäuscht.

Service in den USA ist eben schon immer etwas anderes. Oder es ist einfach eine BELRON-Sache, diese schnelle Hilfe bei einem Glas-Schaden.

Steve Parker von SAFELITE USA hatte binnen weniger Stunden (man bedenke die Zeitverschiebung) einen Termin freigemacht und uns eingeladen, mit der G-Klasse vorbeizukommen.

Kurz nach dem zweiten Kaffee des Tages (9:30 am) trafen wir in der  4601 E Cheyenne Ave ein und dort auf Steve und sein Team.

BELRON – Service weltweit | Höchster Standard

Das witzige an der Geschichte ist, der Mutterkonzern von CARGLASS, das Unternehmen Belron, sorgt wirklich für einen Prozess der Reparatur, der auf der gleichen Welt die gleichen Standards erfüllt. Und da sprechen wir von einem 1a-Service. Es dauerte keine 30 Minuten und man hatte uns von unserem Steinschlag per Glas-Kosmetik befreit.

Für mich persönlich was das die erste “Glas-Reparatur”, bislang hatte ich noch nie einen Steinschlag repariert. Und schon gar nicht an einem Presse-Testfahrzeug. Aber nachdem mein-auto-blog und CARGLASS bereits seit mehr als 3 Jahren erfolgreich zusammenarbeiten, wollte ich es einfach wissen. Und dann auch noch diese “fiese” Nummer mit dem G63. Das ist ja nun kein Allerweltsauto. Und dann mal eben so “hoppla-di-hopp”. Aber, und das kann man am Ende sagen: SAFELITE und CARGLASS haben nicht nur umfassend gut zusammengearbeitet, sicher, ein Konzern – aber wie oft erlebt man gerade in den großen Konzernen der Welt, wie alles nur drunter und drüber geht – nein, auch am anderen Ende der Welt wird mit dem gleichen Ehrgeiz der Service-Gedanke ausgelebt, den ich bislang immer wieder als Show empfunden habe.

Ich habe bereits drei Mal die “Best of Belron” Events besucht. Veranstaltungen, bei denen die Belron-Monteure aus der ganzen Welt gegeneinander antreten – und jedes Mal dachte ich mir danach: Das musst du mal testen. Du musst die Jungs mal auf die Probe stellen.

What happens in Vegas, stays in Vegas. Wie der Steinschlag. Weiter ging es ohne.
What happens in Vegas, stays in Vegas. Wie der Steinschlag. Weiter ging es ohne.

What happens in Vegas stays in Vegas

Der alte Spruch zur sündigen Metropole in der Wüste. Und auch bei Glas-Schäden ist es so 🙂 – denn als wir in Richtung Hoover-Damm dann endlich aufbrachen, war der Steinschlag bereits Geschichte.

mit dem g63 von vegas nach 115 Los Angeles mbrt16

Ohne Steinschlag in Richtung Los Angeles

Wer die Hoover-Talsperre hinter sich gelassen hat, der dreht am besten wieder um. Denn weiter nach Nevada wäre in Richtung Ostküste. Und so viel Zeit hatten wir 2016 nicht. Also, über Boulder zur I-95 in Richtung Süden. Bei Searchlight dann auf die 164 in Richtung Westen. Bis es zur I-15 zurück geht. Wenn man Glück hat, steht man auf der 164 eine Zeit lang an einem Bahnübergang und bekommt einen der kilometerlangen Güterzüge zu Gesicht. Wir standen, ungelogen, fünf Minuten und es reihte sich ein Waggon an den nächsten. Die USA. Hier ist eben alles ein wenig größer. Dank “Super-Gulp” und einer Gallone Zuckerwasser im Auto muss man jedoch nie mit dem Verdursten rechnen.

Wer ein wenig Zeit hat, der nimmt ab Barstow die 247 in Richtung Süden und ab Lucerne Vallye die 18 in Richtung San Bernardino National Forest und Big Bear Lake.

mit dem g63 von vegas nach 041 Los Angeles mbrt16

It never rains in California – Von Schnee hat niemand etwas gesagt

Anfang Januar wird es auch in der Wüste Nevadas kalt. Selbst Kalifornien kann sich ungemütlich zeigen und wer zum “Big Bear Lake” auf über 2.000 Meter Höhe fährt, der trifft, wenige hundert Kilometer vom Pazifik entfernt, auf Schnee. Wir trafen auf viel Schnee. Und auch wenn die G-Klasse als das Urgestein der Geländewagen gilt und auch wenn drei Differentialsperren an Bord sind – mit Sommerreifen machst du auf Schnee niemanden glücklich. Und wenn man zudem die 760 Nm des V8 in Richtung All-Terrain-Reifen presst, dann gräbt sich auch eine G-Klasse durch den Schnee – ohne Vortrieb. Viel Gefühl am Gashahn und schnell wieder in Richtung “schneefreie” Straße – ohne Besuch am Big Bear Lake, aber nicht ohne eine gute Tat getan zu haben.

mit dem g63 von vegas nach 061 Los Angeles mbrt16

Los Angeles, die Stadt der Engel und der schwarzen G-Klassen

Anstatt die San Bernardino Mountains zu überqueren, haben wir die Sommerreifen der G-Klasse zurück ins “Apple Valley” gelenkt. Ja – wir haben vor dem Schnee kapituliert. Sagen wir es ruhig so, wie es war.  Doch dass man auf Schnee eben nicht nur vorwärts kommen muss, sondern auch zum Stehen – haben wir ja vor kurzem auch behandelt.

Zurück zur I-15. Weiter nach Los Angeles. Diese Stadt ist immer wieder umwerfend. Achtspurige Autobahnen, auf jedem Streifen zäh fließender Verkehr. Man mag es sich als Europäer nicht vorstellen, wenn man nicht selbst vor Ort war. Und während man in vielen Teilen Kaliforniens auf Tesla und Co setzt, fährt man in der Traumfabrik dann doch lieber echte Autos. Schwarze G-Klassen zum Beispiel.

Gut 10 Stunden, nachdem wir die SAFELITE-Werkstatt in Las Vegas verlassen hatten, waren wir in der Stadt der Engel angekommen. Nein, einen echten Roadtrip konnte diese kurze Fahrt nicht ersetzen. Aber dafür haben wir viel über Autoscheiben, den tollen Service von Safelite und über Sommerreifen auf Schnee gelernt.

In Los Angeles haben wir die schwarze G-Klasse dann sicherheitshalber gegen einen Aston Martin getauscht. Und ganz ehrlich: Es wäre ja peinlich, an der Ampel in West Hollywood das gleiche Auto zu fahren, wie irgend so ein Soap-Star, oder?

mit dem g63 von vegas nach 141 Los Angeles mbrt16

 

 

P.S.: Nein. Wäre es nicht 😉 Aber der Aston Martin passt noch besser nach Hollywood  … 

 

 

Noch mehr Fotos:

 

 

 

 

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