News: Gebrauchtwagen-Check beim Nissan Juke – Der sieht nicht nur gut aus

Ob der Nissan Juke wirklich gut aussieht, darüber kann man trefflich streiten. Nichts zu diskutieren gibt es aber derzeit bei der Haltbarkeit des Japaners: Das Mini-SUV besteht die erste Hauptuntersuchung mit Bravour. Dass der Juke trotzdem nicht für jedermann geschaffen ist, hat eher konzeptbedingte Gründe.

Karosserie und Innenraum: Das Blechkleid des Nissan Juke ist auffällig und mutig geschneidert. Die aufgesetzten, langgezogenen Scheinwerfer, die bulligen Radhäuser, die abfallende Dachlinie – der 4,14 Meter kurze Nissan hat einen sehr eigenwilligen Stil. Das gefällt nicht jedem, entspricht aber ganz der Art eines Lifestyle-SUV. Bei dem schmucken Design müssen Interessierte aber eingeschränkte Platzverhältnisse in Kauf nehmen. Auf der Rückbank des 2+2-Sitzers ist es eng und der winzige Kofferraum hat nur Platz für 251 (max. 830) Liter. Im Zuge des Facelifts 2014 ist das Kofferraumvolumen auf 354 (max. 1.189) gewachsen. Geblieben ist designgemäß die äußerst schlechte Sicht nach hinten. Die optionale Rückfahrkamera ist bei diesem Auto Pflicht.

Motoren und Fahrwerk: Der Juke ist kein Ausbund an Komfort, dafür gibt er Stöße zu sehr weiter. Als ein wirklich sportliches Fortbewegungsmittel kann man das Mini-SUV allerdings auch nicht bezeichnen. Auf Benzinerseite sind 1,6-Liter-Vierzylinder mit Turboaufladung im Angebot. Sie leisten zwischen 69 kW/94 PS und 147 kW/200 PS und gelten allesamt als recht durstig. Wer längere Strecken fährt, sollte den 1,5-Liter-Diesel mit 81 kW/110 PS in Betracht ziehen, der mit wenig Verbrauch und guten Fahrleistungen überzeugt.

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Ausstattung und Sicherheit: Der Serienumfang Visia geht mit CD/MP3-Radio, elektrischen Fensterhebern und geteilt umlegbaren Rücksitzen in Ordnung, ist der Gebrauchte mit Visia Plus ausgestattet, sind außerdem Klimaanlage, Bordcomputer und 16-Zoll-Leichtmetallräder dabei. Wie bereits erwähnt, empfiehlt sich aufgrund der quasi nicht vorhandenen Übersicht aus dem Heckfenster ein Exemplar mit Rückfahrkamera. Die ist in der höchsten Ausstattung Tekna serienmäßig oder wurde im Paket mit Navi hinzugebucht (750 Euro).

Qualität: Bei seiner ersten HU macht das Mini-SUV den TÜV-Prüfern Freude – sie müssen wenig notieren. Mit den fehlerlos bestandenen Prüfungen schneidet der Juke besser ab als der Durchschnitt, bei allerdings einer geringeren Laufleistung als Vergleichsmodelle dieses Typs. Nicht funktionsfähige Leuchten kommen vor, einige Mängel an der Feststellbremse oder der Auspuffanlage – aber nichts über dem Durchschnitt der Fahrzeuge seines Alters. Ein wenig Sorgen macht den Sachverständigen höchstens etwas erhöhter Ölverlust am Antrieb.

Fazit: Das schräge Design hat seinen Preis beim Nutzwert: Wer ein komfortables und praktisches Mini-SUV sucht, ist beim Nissan Juke an der falschen Adresse. Wer aber nicht auf Platz angewiesen ist, erfreut sich an einem Auto mit Wiedererkennungswert. Die Preise für einen gebrauchten Juke beginnen bei deutlich unter 10.000 Euro, auch passabel ausgestattete Exemplare mit deutlich weniger als 100.000 Kilometern sind für diesen Preis zu finden. Umfassend ausgestattet und höher motorisiert geht es ab gut 10.000 Euro los. Jukes mit Allradantrieb sind selten und teuer.

Autor: Hanne Lübbehüsen/SP-X

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