Start für das hochautomatisierte Fahren
Der elektrische Nachfolger des Volvo XC90 wird hochautomatisiert Fahren können. Allerdings nur unter bestimmten lokalen und finanziellen Voraussetzungen.
Volvo startet mit dem hochautomatisierten Fahren in Serie. Zunächst allerdings nur in Kalifornien, wo das „Drive Pilot“ genanntes Assistenzsystem im Laufe des Jahres für Nutzer des kommenden Elektro-Flaggschiffs der Marke zur Verfügung stehen dürfte. Andere Märkte sollen folgen.
Im Notfall muss eingegriffen werden
Die Technik ermöglicht das Fahren auf Autonomie-Level 3. Das heißt, der Mensch kann auf geeigneten Autobahnabschnitten die Hände dauerhaft vom Lenkrad lassen und die Augen komplett vom Verkehr abwenden. Für Notfälle muss er jedoch jederzeit eingriffsbereit bleiben. Die Funktionsweise ist zudem auf einen bestimmten Geschwindigkeitsbereich beschränkt, den Volvo noch nicht näher benennt.
Zur Zielgruppe zählen unter anderem Geschäftsleute, die auf der morgendlichen Fahrt durch den Stop-and-Go-Verkehr bereits Arbeit erledigen wollen. Diese könnten den Drive Pilot künftig im Rahmen einer Art Abomodell gegen Gebühr zeitweise oder dauerhaft freischalten. Zu den Kosten macht der Hersteller noch keine Angaben. Als Sensoren nutzt Volvo neben Radar und Kamera auch einen Laserscanner, eine Technik, die aktuell noch als relativ kostspielig gilt. Die Hardware ist bei jedem gebauten Fahrzeug serienmäßig an Bord, aber nicht aktiv.
In Europa ist hochautomatisiertes Fahren noch ungewiss
Bislang steht die Genehmigung der kalifornischen Straßenverkehrsbehörde DMV jedoch noch aus, wie Martin Kristensson einräumt, der bei Volvo die Entwicklung des autonomen Fahrens leitet. Der Autohersteller sei aber in engem Kontakt, so dass die Freischaltung der Technik zeitnah erfolgen könne. Zum Startzeitpunkt in Europa macht er keine Angaben. Zunächst einmal steht aber die Premiere des XC90-Nachfolges an, der als erstes Modell der Marke mit dem Drive Pilot ausgerüstet wird. Eine Nachrüstung bei anderen Volvo-Pkw ist nicht möglich.
Mit der Einführung des hochautomatisierten Fahrens zählt Volvo zu den Vorreitern der Technik. In Deutschland will Mercedes in Kürze Level-3-Autonomie anbieten, Audi hat die nötige Technologie beim A8 bereits seit 2017 an Bord, darf sie bislang unter anderem aus rechtlichen Gründen nicht frei schalten. Weitere Premiumhersteller dürften in den kommenden Monaten ebenfalls Fortschritte bei der Level-3-Technik verkünden. Parallel arbeitet die Branche am vollautomatisierten Fahren auf Autonomie-Level 4; die Technik ist allerdings weniger für den Privatkundenmarkt als für den Einsatz in Robotaxis von Mobilitätsdienstleistern gedacht. Auch Volvo entwickelt diese Technik, unter anderem im Rahmen einer Kooperation mit Google-Schwester Waymo.
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