Outlander PHEV: Pendeln ohne Steckdose?

“Er ist doch auch ein Hybrid”

Das ist ein oft gelesener Satz in eMails von Lesern. Es geht dabei dann vornehmlich um die Verbrauchswerte des Outlander Plug-In Hybrid im Pendelbetrieb oder auf langen Strecken. Und um das Erstaunen bei den Alltagsverbrauchswerten, sobald der Outlander PHEV nicht vor Fahrtantritt an der Steckdose aufgeladen wird. 1.8 Liter auf 100 Kilometer. So steht es im Prospekt. Und daneben der Hinweis auf die NEFZ-Norm. Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, die NEFZ-Werte sind “Vergleichswerte” und selten für jedermann passend. Es sind aber auch nicht mindestens 1.8 Liter, denn wie unser Alltag zeigt: Als Familien-SUV kommt der Outlander PHEV bei uns locker unter die 1.0 Liter Marke je 100 Kilometern.

PHEV = Der MUSS an die Steckdose

Den großen Systemvorteil bietet der Outlander PHEV, wenn man seine Batterie wirklich ausnutzt. Das haben wir nun oft betont und immer wieder bekräftigt. Doch was passiert eigentlich, wenn man mit dem Outlander PHEV pendelt und nicht an die Steckdose kann? Wie effizient ist der Antriebsstrang des Outlanders PHEV ohne die Voll-Ladung der Batterie? Wir haben es herausfinden wollen und sind exemplarisch die für uns üblichen Pendlerstrecken gefahren. Aber auch hier gilt: Wir wohnen eventuell in einem völlig anderen Umfeld als Sie. Und jede Veränderung nimmt Einfluss auf die Verbrauchswerte.

Pendeln aus dem Spessart in die Region Frankfurt

Wir haben uns eine Pendlerstrecke vorgenommen, die einige bei uns in der Region tatsächlich täglich fahren. Diese Strecke sind wir drei Mal gefahren, für dieses Beispiel soll die Variante mit dem schlimmsten Stau, dem größten Anteil an Stop & Go, als Beispiel dienen.

Teststrecke: 94.7 km lang und fast zu gleichen Teilen bestehend aus Landstraße, Ortschaften, Autobahn und Stadt. Zudem sind wir in der Frühe so losgefahren, dass wir auch den Overkill-Stau auf der Autobahn mitnehmen. Die Rückfahrt war so geplant, das wir die gleiche Strecke mit weniger Stau – aber nicht frei – fahren können. Die Batterie war nicht vorgeladen. Der Tank zur Hälfte gefüllt. Abfahrt 6:47, Ankunft um 8:37 – wir haben also die wirklich unangenehme Stau-Variante genommen. Über Land besteht die Fahrt aus einer hügeligen Strecken-Topologie. Ein sehr gemischter Anteil der Strecken. Umso erstaunlicher das Ergebnis.

Fahrstrecke PHEV Pendler-Alltag

Um die Effizienz des reinen Hybrid-Konzeptes zu beurteilen, eignet sich die Fahrt mit dem größten Stau-Anteil sehr gut. Denn gerade Stop & Go (typischer Stadtverkehr) ist besonders fordernd im Hinblick auf die Verbrauchswerte. Das stete Beschleunigen kostet Treibstoff, beim Bremsen muss eine maximale Energie-Rückführung stattfinden. Nur so lässt sich der Verbrauch senken. Beim Outlander PHEV kommt die integrierte Strategie aus Serieller-Hybrid und Parallel-Hybrid zum Tragen. Der Benzin-Motor kann sowohl als Generator dienen, als auch direkt die Vorderachse antreiben. Bei Mitsubishi hat man sich jedoch dafür entschieden, den Benzinmotor erst ab 64 km/h direkt auf die Vorderachse zu koppeln. Damit wird eine Übersetzung erreicht, die einem 5. oder 6. Gang ähnelt. Den Benzinmotor nur im höchsten Gang zu nutzen, ist ein cleverer Trick, um den Motor nur im maximalen Effizienz-Bereich zu betreiben.

geschwindigkeit

Und das Ergebnis für den Alltag?

3x 94.7km einfache Strecke. 3x ohne geladene Batterie gestartet. 2x mit einem zur Hälfte gefüllten Tank und 1x mit vollem Tank gestartet. 

Mit 7.7 Litern im Schnitt absolviert der Outlander Plug-In Hybrid den Pendelverkehr. Ein mehr als beeindruckender Wert. Behalten wir im Hinterkopf: Allradantrieb, SUV-Größe und Komfort für 5. Zudem ist bei einem schwarzen Fahrzeug, wie bei unserem Dauertester, die Klimaanlage die gesamte Zeit stark gefordert.

Nun sind auch diese 7.7 Liter nicht der Maßstab. Wer mit Dauervollgas unterwegs ist, der wird den Verbrauch noch einmal locker in die Höhe treiben. Und wer keine Chance hat, seinen PHEV immer wieder an der Steckdose zu laden, der kann dies zwar unterlassen – aber er versäumt den Spaß des reinen elektrischen Fahrens – und das bis zu 50 km im Alltag!

 

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