Autopilot und Co. – Marketing-Namen versprechen zu viel

Ein Autopilot steuert das Fahrzeug selbstständig und verlässlich ans Ziel? Das ist im Falle eines Pkw ein gefährliches Missverständnis.

Die fantasievollen Namen von Assistenzsystemen verführen Autofahrer zu unvorsichtigem Verhalten. Vor allem die Fähigkeiten von Teslas „Autopilot“ werden überschätzt, wie eine Studie der US-Verkehrssicherheitsorganisation IIHS ergeben hat. Das von der Versicherungsindustrie getragene Institut hat Probanden anhand der Bezeichnung verschiedener Sicherheitssysteme gefragt, welches Verhalten am Steuer diese ermöglichen würden. Demnach erwarten 48 Prozent der Befragten, dass der Tesla-Autopilot das dauerhafte Loslassen des Steuers erlaube, rund 35 Prozent halten das Telefonieren während der Fahrt für möglich, rund 15 Prozent sogar das SMS- oder Mailschreiben. Zwischen 5 und 10 Prozent glauben sogar, einen Film schauen oder ein Nickerchen halten zu können.

Bis man hinterm Steuer schlafen kann, dauert es noch ein wenig

Die Assistenten anderer Hersteller werden tendenziell für weniger kompetent gehalten, aber ebenfalls stark überschätzt. Am geringsten fallen die Unterschiede zwischen Annahme und Praxis beim „Traffic Jam Assist“ (Stau-Assistent) von Honda und Audi aus. Gefragt wurde überdies nach dem „Super Cruise“-System von General Motors, dem „Driving Assistant“ Plus von BMW und dem „Pro Pilot Assist“ von Nissan. Alle diese Systeme sollen den Fahrer bei der Arbeit am Steuer entlasten, können ihn aber nicht einmal zeitweise ersetzen. So muss der Mensch jederzeit eingriffsbereit bleiben und das Steuer sofort übernehmen können.

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