Wer mit mehr als der Norm-Familie unterwegs ist, der wählt gerne einen VW Bus, oder einen Multivan. Bei Mercedes-Benz gibt es seit Jahren den Viano aus dem Nutzfahrzeug-Segment, aber so richtig als Mercedes verstanden, wurde dieses Modell bislang nicht. Das soll sich nun ändern: Mercedes-Benz präsentiert heute in München die neue V-Klasse, den Mercedes-Benz unter den Großraum-Limousinen.
Die „Vamilien-Klasse“
Mercedes-Benz V-Klasse – Weltpremiere in München
Dem Mitbewerber aus Wolfsburg konnte der Viano bislang nichts anhaben. Während der VW Bus locker 30.000 mal im Jahr verkauft wurde, führte der Viano in Stuttgart mit knapp 8.000 Einheiten ein Nischenleben. Damit soll nun Schluss sein, der neue „V“ wird als Mercedes-Benz unter den Großraum-Limousinen präsentiert. Auf dem Weg zum „echten Benz“ lag eine vollständige Neuentwicklung der V-Klasse.
Die neue V-Klasse im Detail
Großraum-Limousinen-Talente sind die Pflicht, eine weniger steife Nutzfahrzeug-Optik die Kür. Und so trägt die neue V-Klasse das Gesicht der Limousinen-Modelle. Ein großer Kühlergrill prägt die Front, mehrdimensional in der Optik, er wird flankiert von den – optional in LED-Ausführung erhältlichen – Scheinwerfern die in der Formensprache an die neue C-Klasse erinnern . Wer die LED-Version ordert, erhält 34 LEDs die nicht nur für ein unverwechselbares Erscheinungsbild der V-Klasse bei Nacht sorgen, sondern auch für das Abblendlicht, das Fern- und Abbiegelicht zuständig sind.
Klare Sinnlichkeit
Mercedes-Designer Kai Sieber spricht bei seiner Mercedes-Designsprache von einer „sinnlichen Klarheit“ – eine mächtige Aufgabe dies auf ein Fahrzeug zu transportieren, welches im Alltag dem Transport an sich zugewandt ist. Gibt es per Nutzungs-Definition doch nur eine Form, die dafür sinnvoll erscheint: Der Kubus, der Quader – ein Seefracht-Container auf Rädern.
Doch die neue V-Klasse ist keine weitere Interpreation eines „Seefracht-Container“. Vielmehr wird die Idee des Vans neu interpretiert. Näher an der Limousine, weiter weg von Kohlenpott und Maler-Montur. Und so stellt sich Mercedes-Benz die V-Klasse auch viel mehr im Besitz von Menschen vor, die zwar Funktionalität und Platzangebot für bis zu 8 Personen schätzen, damit aber eher vor 5-Sterne Hotels parken, oder zum nächsten Business-Meeting eilen. Da passt es auch gut ins Programm, dass Mercedes die neue V-Klasse in der Avantgarde-Version in Serie mit großen Schiebetüren auf beiden Seiten ausliefert. So wird aus dem Freizeit-Transporter ein VIP-Shuttle.
V-Klasse, V-Klasse Avantgarde und dazu ein Sport-Paket und ein Design-Paket. Das ganze wiederum kombinierbar mit zwei unterschiedlichen Radständen und drei unterschiedlichen Fahrzeuglängen. Die Auswahl der zukünftigen V-Versionen scheint gelungen.
Wohlfühlatmosphäre
So wertig sich die V-Klasse von außen zeigt, so wertig will sie im Innenraum sein. Ein Stil der nicht an Nutzfahrzeuge erinnert und Materialien die man als „Mercedes-Benz like“ einstuft. Auch der Innenraum der neuen V-Klasse wirkt wie ausgewechselt.
Neben der Ambientebeleuchtung empfangen den V-Klasse-Fahrer in Zukunft auch die Sicherheits- und Assistenzsysteme die man bereits aus E-Klasse, S-Klasse und C-Klasse kennt. Plus ein paar Ideen, die in einem Fahrzeug mit so großer Silhouette sinnvoll erscheinen. Die V-Klasse lässt sich sowohl mit den üblichen Assistenten für die große Reise ausrüsten, wie dem adaptiven Tempomaten und dem Spurhalte-Assistenten. Erstmal in dieser Klasse lässt sich eine solche Großraum-Limousine allerdings auch mit einem Park-Assistenten ausstatten. Dieser funktioniert sowohl in Längs- als auch in Querrichtung. Für die Großraum-Limousine wichtig: Der Seitenwind-Assistent der ab 80 km/h aktiv ist und dabei hilft, die Wirkung von starken Böen auf Autobahnbrücken und ähnlichem zu mildern.
Dem Komfort des Fahrers zuträglich sind Ausstattungsmöglichkeiten wie die Sitzbelüftung und die 4-Wege-Lordosestütze. Wie in den Personenwagen, lässt sich auch in der neuen V-Klasse die Klimatisierungsautomatik zur Thermotronic hochrüsten und dann stehen unterschiedliche Belüftungseinstellungen zur Verfügung.
Für den richtigen Sound sorgt eine Burmester Surround-Soundanlage die man ebenfalls zum ersten Mal in diesem Segment antrifft. Mit der Hilfe von 16 Hochleistungslautsprechern,einem 10-Kanal Soundprozessor und 640 Watt Verstärkerleistung, wird aus der V-Klasse ein rollender Konzertsaal – doch anders als bei den Luxuslimousinen, könnte man in der neuen V-Klasse wirklich tanzen.
Wobei die vier Einzelsitze die in Serie geliefert werden, einem Tango-Ausfallschritt im Weg stehen dürften. Wer lieber Bänke nutzt, die dann auch als Schlafbank umgeklappt werden können, der kann dies optional ordern. Praktisch sind die zusätzlichen Staufächer unter den Bänken allemal.
Praktisch auch, die neue zweigeteilte Heckklappe. Wer nur schnell eine Kleinigkeit in den Kofferraum werfen will, der muss nicht die ganze Heckklappe öffnen. Die lässt sich nun übrigens auch elektrisch öffnen und schließen. Vom Elektromotor der Heckklappe, zum Motorenangebot unter der neuen, gestreckten, Haube der V-Klasse.
Die Motoren der neuen V-Klasse im Überblick [klick]
Mercedes bietet zum Start der V-Klasse drei Leistungsstufen an. Alle drei Stufen basieren auf dem 2.1 Liter Doppel-Turbodieselmotor der bereits in anderen Baureihen zum Einsatz kommt. Von 136 PS bis 190 PS reicht das aktuelle Angebot. Mehr zu den Motoren hier [klick].
Wer Platz braucht, der wählt in Zukunft den bis zu 5.37 Meter langen Großraum-Mercedes. Für alle die auch mit weniger zurecht kommen, bleibt eine 4. 89 Meter lange V-Klasse als Basis zur Verfügung.
Preise und der genaue Marktstart folgen in einem gesonderten Artikel.