Akustik ist die Lehre vom Klang. Und wer Musik hören will, der sollte sich Gedanken um die Akustik machen. Soweit, so einfach. Lustigerweise höre ich zum Beispiel nur noch im Auto bewusst Musik. Dummerweise ist aber gerade das Auto die dümmste Umgebung um Musik zu hören. Was also tun? Auf Musik verzichten?
Roadtrip: Because sound matters
Nein – Verzicht ist doof. Dann doch lieber ein wenig Nachhilfe zum Thema Musik, Klang und Akustik genommen. Und einfach mal ein paar Experten fragen. Schnell war die Idee geboren und der richtige Partner wurde ebenso schnell gefunden:
Dynaudio: Because sound matters
Die Audiophilen-Freaks unter Euch werden jetzt mit den Augenbrauen leicht noch oben gezuckt haben. Dynaudio also. Kennt man doch. Ihr habt es vermutlich gekannt. Mir war der Name noch bis vor ein paar Wochen kein wirklicher Begriff. Aber ich bin ja auch kein Audiophiler-Freak, ich bin nur einer, der gerne mal ein wenig Musik hört – aber immer nur im Auto.
Die Idee:
Die Experten von Dynaudio sollten erklären, worauf es ankommt, beim Thema Klang im Auto. Um sich mit genügend Zeit einzudecken, damit man auch eine Menge Lieder hören konnte, kam nur ein Roadtrip in Frage. Das Ziel? Schnell gewählt: Natürlich der Stammsitz von Dynaudio in Dänemark. Nun musste nur noch ein Startpunkt gefunden werden.
Und da kam die Verbindung von Dynaudio und Volkswagen ins Spiel. Die derzeit aufwendigste Sound-Anlage im VW-Konzern, besitzt der noch aktuelle Phaeton. Und dieser Luxus-VW wird wo gefertigt? Richtig, in einer Stadt die eben nicht nur für die „Gläserne Manufaktur“ bekannt ist, der Phaeton-Geburtsstätte, sondern auch für eine Weltbekannte Oper: Die Semper-Oper.
Vor uns lagen also gute 800 Kilometer, und zurück. „Because sound matters“ war geboren.
Den ganzen Roadtrip teile ich in drei Artikel auf. Diesen hier, den ersten, mit Erklärungen und Einblicken, einen zweiten der sich vor allem um den Phaeton drehen wird und einen Dritten, der dann einen tieferen Einblick in die Lautsprecher-Geheimnisse liefern wird.
Teil 1: Because sound matters
Man steht vor dieser Semper-Oper und in mein Kleinhirn presst sich eine Bierwerbung. Gut, ich bin ein Kultur-Banause. Doch in Dresden hat man ein großes Herz und so lässt man auch Banausen wie mich durch den Hintereingang in die Sächsische Staatsoper. Hinter der Bühne, auf den Brettern die die Welt bedeuten, könnte man in fast jedem Theater dieser Welt sein. Ehrfürchtiges zittern setzt erst ein als man vor den Vorhang tritt.
Okay, ein paar Fakten zur Semper-Oper:
Eigentlich ist die Semper-Oper ein Parade-Beispiel für Hartnäckigkeit. Erbaut, erstmals 1840 wurde die „erste Version“ der Semper-Oper 1869 bei einem Feuer vollständig zerstört. Bereits 1871 machte sich Gottfried Semper an den Wiederaufbau. Theoretisch. Denn Gottfried Semper war bei den Herrschenden in Ungnade gefallen. So übernahm sein Sohne Manfred die Leitung des Neuaufbaus. 1878 wurde die neue Semper-Oper wiedereröffnet. 1945 bombten die Allierten Nazi-Deutschland in Schutt und Asche. Darunter war im Februar ’45 auch die Semper-Oper. 1948 startete der Betrieb im „Schauspielhaus Dresden“erneut. Allerdings war die Semper-Oper noch immer stark beschädigt. Erst 1977 erfolgte die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der Semper-Oper. Im Februar 1985 feierte die neue Semper-Oper ihren Auferstehung. 2002 kam das Hochwasser der Elbe und hinterließ einen Millionenschaden. Drei Monate später erfolgte eine neuerliche Wiedereröffnung.
Lustige Anekdote am Rande: Als die Semper-Oper nach der Elbe-Flut ausfiel, stellte Volkswagen die „Gläserne Manufaktur“ als Bühne für eine geplante Aufführung von „Carmen“ zur Verfügung. So wurde aus der leidenschaftlichen Geschichte von Carmen, eine „Car Men“ Aufführung in einer Werkshalle, zwischen Luxuslimousinen und W12-Motoren. Lustige Anekdote Nummer zwei am Rande? Auf den Plakaten zu den Aufführungen von Carmen in der Gläsernen Manufaktur war noch ein zweiter Automobil-Hersteller vertreten: DaimlerChrysler. Damals waren die Stuttgarter nicht nur quer über den großen Teich verkuppelt, sondern auch Partner der Semper-Oper.
Für mich war der Besuch der Semper-Oper eine besondere Erfahrung. Knapp am Kultur-Overkill vorbeigeschrammt freute ich mich dennoch auf die erste Fahrt im Phaeton. Mag ja sein das man in der Semper-Oper besseren Klang hat – ich höre meine Musik aber lieber beim Autofahren, ihr erinnert Euch?
Deswegen, in Teil zwei des Roadtrips: „Because sound matters“, geht es dann um den Phaeton. Um die 800 km nach Skanderborg. Und um meine Mitfahrer. Und um die Playlist 😉
Also, stay tuned!