SAVE THE RING – Der Widerstand hat ein Gesicht bekommen!

Zugegeben: Ich habe mich lange Zeit nicht besonders damit beschäftigt. Es wird schon alles gut gehen. Es ging noch immer alles gut. Ja, die Landesregierung von “was auch immer” (ich komme aus Bayern, gibt es andere Bundesländer? – Wenn ja, wie viele?) hat sich da oben ein Mausoleum geschaffen. Aber mich interessiert doch nur der Ring. Die Rennen dort. Die Rennfahrzeuge, die Akteure und meine Freizeit die ich dort verbringe.

Mittlerweile auch mehr als nur die Freizeit. 2013 war ich zum ersten Mal für ein ganzes Jahr bei der VLN akkreditiert und mit Mike habe ich einen “alten Bekannten”, der mir immer mal wieder “Geschichten” von diesem “Nürburgring-Skandal” erzählt hat. Gut, dachte ich mir. Es wird schon alles gut gehen! Sollen die den Ring halt verkaufen. Dachte ich mir. Was soll schon passieren? Man wird mir schon nicht den Spaß verderben. Oder?  Wenn das alles so dramatisch wäre, dann würde sich doch ein zünftiger Widerstand formieren. Menschen würden protestieren, Stimmen laut erheben, es gäbe einen – der würde das dann schon in die Hand nehmen.

Nun – ich hatte mich böse getäuscht. So richtig hilfreich bei der Aufarbeitung des gesamten Skandals waren mir die Aufzeichnungen von Wilhelm Hahne auf motor-kritik.de. Wilhelm Hahne entstammt einer Rennfahrer-Familie und ist ein echter Motor-Journalist. So echt, dass ich Menschen kenne, die ihn als “Nest-Beschmutzer” bezeichnen. Das macht mich natürlich richtig neugierig. Die Motor-Industrie ist oftmals ein echter Sumpf, sollte es einen geben der sich davon nicht unterkriegen lässt? Einen der die Wahrheit sagt, auch wenn PR-Abteilungen und Öffentlichkeitsarbeit darauf hin beleidigt die Türen schließen? Sowas imponiert mir.  Und so habe ich mir, nach und nach, denn der Hahne hat schon extrem viel zum Nürburgring-Skandal geschrieben, die Artikel von ihm durchgelesen. Und ich war schockiert.

Nicht über das was passiert ist. Das ist nur übliches Politiker-Geklüngel. Befriedigte Profil-Neurosen von Ministerpräsidenten und das übliche – völlig realitätsferne Verhalten von Nicht-Motorsport-Freaks. Ganzjahres-Destination hin oder her – was da an Geld in Beton verwandelt wurde, wunderte mich nicht. Das Stahl zu einer Achterbahn gebogen wurde, darauf aber nie viel mehr als ein RTL-F1 Kommentator los war, auch nicht.

Nein – ich war schockiert darüber, dass es wirklich keinen organisierten Widerstand gibt.

Es gibt viele kleine Gruppen. Es gibt Meinungen, viele Deckungsgleiche. Aber wann immer sich der “Mob” zum Widerstand formiert, bedarf es einem, der die Führung übernimmt. Es bedarf einer Orga. Es bedarf aber vor allem “einem Namen” der dem Widerstand ein Gesicht verleiht. Und obwohl bei jedem VLN-Lauf von vielen “Profis” der Kopf geschüttelt wurde, über das, was hier geschah und derzeit geschieht – hatte keiner der Betroffenen den Mut aufzustehen.

save the ring gegen den verkauf

Das hat jetzt ein Ende. Der  Widerstand bekam ein Gesicht, endlich wird ein organisierter Widerstand gegen den Verkauf des Nürburgrings sichtbar!

Sabine Schmitz und Christian Menzel riefen zur Demonstration!

Und nachdem auf Facebook über 2.000 Zusagen vorlagen, war ich gespannt, wie voll das Brünnchen werden würde. An einem Samstag drei Tage vor Weihnachten. Fröstelnde Temperaturen kurz über und unter Null, wie immer in der Eifel. Und ich war überrascht. Am Ende waren es vermutlich über 2.000 Menschen die dem Aufruf in die Eifel gefolgt sind. Es scheint als hätten Sabine Schmitz und Christian Menzel die Schleusen geöffnet.

Christian Menzel lud insgesamt 102 Vertreter aus der Politik ein. Darunter auch die aktuelle Minister-Präsidentin. Und Bürgermeister der betroffenen Gemeinden. Im Prinzip lud er alle Beteiligten ein, zum Gespräch in die Eifel. Doch wirklich Mut hatten nur vier Vertreter der Politik. Die Namen habe ich mir nicht gemerkt, denn ich habe keine Hoffnung, dass einer der Politiker die sich vor Ort getraut haben, wirklich etwas bewirken kann. Die großen Entscheidungen werden woanders getroffen.

Wichtig war etwas ganz anderes:

Der Widerstand gegen den Verkauf des Kölner Doms Nürburgringes muss endlich organisiert werden und benötigt ein Gesicht. Oder zwei. Oder drei Gesichter. Und das müssen Menschen aus der Szene sein. Menschen die mit ihren Fans eine ganze Region retten können! 

Mein Dank gilt daher ganz herzlich den Organisatoren der Demo – voran Christian Menzel und Sabine Schmitz, aber auch dem nimmermüden Otto Flimm und dem Wortkämpfer Hahne. Aber endlich sind auch andere Aktive aus der Szene tätig geworden: Dirk Adorf, Tim Schrick, Harald Grohs, Olaf Manthey, Jürgen Krumbach und Klaus Abbelen.  Es wurde verdammt noch einmal Zeit! 

Die Demo heute vor Ort hat gezeigt: Es ist egal wie spät es ist – ob 5 vor 12, oder 15 nach 12 – die Politik kann mit dem Thema “Nürburgring” nicht so weiter machen wie bisher und ich hoffe, die Initiative von Christian Menzel wird jetzt Fahrt aufnehmen und weitere Aktive des Motorsports erinnern sich an das kleine Säckle zwischen den großen Zehen und zeigen endlich EIER und mobilisieren ihre Fans, ihre Region und GANZ WICHTIG: die von ihnen gewählten Volkes-Vertreter!

SAVE THE RING!

Derzeit schneide ich den Film von der Demo, der kommt auf Youtube. Die Artikel von Mike und was sonst noch so kommen mag, werde ich hier verlinken..
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