Seat vernetzt sich nicht nur, die VW-Tochter will sogar zum Marktführer in diesem Bereich werden und einen ganz neuen Zweig für sich entdecken, der ein fester Bestandteil des Unternehmensplans für die nächsten Jahre ist. Schließlich habe Seat, nach eigener Aussage, als erster Hersteller überhaupt, Apple CarPlay in seine Fahrzeuge integriert. Nun zeigen die Spanier die Seat DriveApp für Smartphones mit iOS Betriebssystem, die weitreichende Inhalte des iPhones auf das Fahrzeugdisplay spiegelt und die vernetze Welt in die Modelle bringen will.
Damit die App vernünftig funktionieren kann, greift sie auf alle relevanten Fahrzeugdaten zurück. So möchten die Spanier das Fahrerlebnis weiter steigern. Wartungstermine? Die kommen nicht überraschend, sondern sind bereits Wochen vorher auf dem Smartphone hinterlegt – ganz automatisch. Den Reifendruck vor Fahrtantritt kontrollieren? Ganz einfach über das Display des Handys. Neue Winterreifen? Ein passendes Angebot kommt pünktlich zur Saison hereingeflattert. Genau das ist aber der kritische Punkt an der ganzen Sache. Nein, dass man dadurch gläsern wird, wie die Kristallkugel eine Wahrsagerin, sollte wohl jedem klar sein. Man macht sich abhängig und muss nicht mehr selbst überlegen. Den Reifendruck selbst checken? Verlernt. Wissen, ob man wirklich neue Pneus braucht? Warum? Der findige Reifenhändler hat doch Bescheid gegeben….
Natürlich sieht sich Seat mit der Entwicklung der DriveApp einzig und allein im Nutzen des Verbrauchers beauftragt. Doch in Zukunft wollen die Spanier dieses Feld soweit ausbauen, dass man zum Marktführer in diesem Bereich gedeiht. So wird der Fahrzeugbau beibehalten, das vermeintliche Ass im Ärmel – der Ausbau von Mobilitätsservice – soll aber stark vorangetrieben werden.
Das Smartphone spielt eine immer wichtiger werdende Rolle bei Seat
Das alles soll mit der FullLink Technologie realisiert werden, die die beiden wichtigsten Smartphone-Betriebssysteme – iOS und Android – gleichermaßen vorsieht. Sie wird serienmäßig in den Seat Connect Modellen zu haben sein und gegen Aufpreis auch die anderen Modelle erweitern. Etwas weit her geholt scheint aber die Verknüpfung mit den Social-Media-Kanälen zu sein. Warum muss mein Leon – sofern ich einen hätte – mit Facebook interagieren? Damit wären wir wieder beim Thema des gläsernen Verbrauchers angelangt…