Mit dem neuen Octavia präsentiert sich die Volkswagen-Tochter Škoda von einer neuen Seite. Dabei beziehe ich mich jedoch nicht auf die neue Länge des Octavia, die um fast 40 Zentimeter zugelegt hat und aus der ehemaligen Golf-Fließheck-Variante eine veritable Limousine werden ließ, sondern eher auf die neu ausgeformten Stärken der Tschechen:
Wie ein VW Golf – nur größer und günstiger.
Vom alten Marken-Bild der ehedem einfach nur günstigen Volkswagen-Replik aus der Tschechei ist schon seit dem Erscheinen des neuen Rapid nicht mehr viel übrig. Die Marke Škoda entwickelt sich blendend zu einer vollwertigen Alternative im eigenen Volkswagen-Haus. Clevere Autos mit viel Platz und einem echten Preisvorteil. Der neue Octavia macht hier keine Ausnahme.
Mit einem Einstiegspreis von 15.990 € bietet er den Platz einer Mittelklasse-Limousine im Segment der Kompaktwagen. Von billigem Innenraum und alter Technik dennoch keine Spur. Bereits die Basis-Motorisierung ist ein aktueller Turbo-Benzindirekteinspritzer-Motor mit 1.2 Liter Hubraum und 86 PS. Gespart wurde hier nur an der Zahl der Gänge für das Getriebe. Die Basis muss mit einem manuellen Fünfgang-Getriebe auskommen.
Der Octavia ist eine Fließheck-Limousine mit großer Heckladeluke und einem Stauraum dahinter von bis zu 1.580 Liter. Er bleibt damit die biedere Limousinen-Version für Autofahrer, die eigentlich einen Kombi benötigen, aber dennoch lieber zur Stufe im Heck greifen.
Simply clever – der Markenclaim der Tschechen beschreibt auch die Tatsache, den Innenraum nicht billig wirken zu lassen. Es ist enorm viel Volkswagen-Premium-Qualität in den neuen Octavia eingezogen, auch wenn die Fensterheber-Schalter ohne zusätzlichen Chromrand auskommen müssen. Das lässt sich ebenso verschmerzen wie die Tatsache, dass man an den weniger oft im Blickfeld liegenden Stellen schnell einmal mit der Hand über hartes Plastik fährt.
Clever und absolut nicht billig: Der neue Octavia kann mit der vollständigen Armada an zeitgemäßen Sicherheits-Features geordert werden: Vom Radargestützten Tempomaten über einen aktiven Spurhalte-Assistenten, zur Verkehrsschild-Erkennung bis hin zum City-Notbrems-Assistenten. Und auch Assistenten für Einpark-Muffel sind sofort verfügbar: Sowohl quer- als auch längs lässt es sich automatisch einparken, macht der Neuwagen-Käufer nur den Haken an der richtigen Stelle in der Aufpreisliste.
Meinen vollständigen Fahrbericht findet ihr in meinem persönlichen Blog.
Zweite Meinung:
Von Sebastian Bauer: Der Škoda Octavia setzt in seiner dritten Generation wieder Maßstäbe. Maßstäbe vor allem bei der Praktikabilität und dem Platzangebot. Ein Kompaktwagen, der beim Kofferraumvolumen jeden Mittelklasse-Kombi ausspielt? Kaum vorstellbar. Zudem kommt der sonst immer ein wenig hintanstehende Tscheche nun mit allerlei High-Tech-Spielereien zum Käufer: das hervorragende 8-Zoll-Infotainment, die modernen Motoren und eine solide Verarbeitung gepaart mit allen Škoda typischen praktischen Details zu einem fairen Preis, machen den Octavia zu einem echten Schnapper. Gut, hier und da ist die Materialwahl nicht die beste, aber irgendwo muss man dann eben doch sparen. Zudem kann er sich sogar fahrdynamisch sehen lassen und steigert bereits die Vorfreude auf den Škoda Octavia RS. Klar ist auch: mit dem gestiegenen Platzangebot und der guten Verarbeitung, wird es für den Superb Zeit für ein Facelift.
Seinen ganzen Artikel findet ihr in seinem Blog.
Dritte Meinung:
Von Mario Lehmann: Er sprengt das Kompaktsegment und prescht in die Mittelklasse, bietet dabei mehr Ladevolumen als ein BMW 5er Touring; und das auch noch zum Kampfpreis. Alles spricht dafür, dass auch der neue Škoda Octavia ein Verkaufsschlager werden wird. Denn er bietet bewährte Škoda-Tugenden, ein gewaltiges Mehr an Raum und Platz und ein angenehm unaufgeregtes Design, das dem Betrachter Bekanntes in Kombination mit neuen Details offenbart und gerade deswegen gefällt.
Das Schnörkellose findet im Innenraum seinen Fortgang: ergonomisches Cockpit, gute Verarbeitung, ordentliche Haptik. Neben der von Škoda gewohnten Bescheidenheit und Praktikabilität lässt sich der Octavia III mit allerlei Assistenzsystemen, wie etwa einem Abstandsregeltempomat, der Verkehrszeichenerkennung oder dem adaptiven Fernlichtassistent, ausrüsten. Auch das neue 8-Zoll-Display im Zentrum der Mittelkonsole spielt voll auf der Höhe der Zeit. Mit den Turbo-Direkteinspritzern aus dem VW-Regal kommen sowohl gelassene Gleiter als auch zackige Dynamiker auf ihre Kosten. Obwohl: auf den Octavia RS warten wir noch.