Der packt was weg!
Der neue Kombi im Fahrbericht – Škoda Octavia 1.8 TSI & 1.6 TDI
Zunächst fällt auf, der Octavia Kombi fällt nicht auf. Vor allem von schräg hinten ist der vollständig neue Octavia kaum als neues Auto zu erkennen. Bei Škoda wird die Designsprache nur mit leichter Hand weiter entwickelt, so wie es auch im Rest des Konzerns gerne gemacht wird. Evolution anstelle von Revolution. Hier eine kleine Bügelfalte, dort eine neue Lichtkante – der Octavia veränderte sich nur vorsichtig.
Evolutions-Kombination
Den alten Octavia Kombi zu verbessern ist eine denkbar schwere Aufgabe gewesen. War der Tscheche auf der Golf-Plattform doch bereits ein Musterknabe in Sachen Verarbeitung, Platz und vor allem Verkaufszahlen. Der Fortschritt gegenüber dem Vorgänger fällt dennoch enorm aus. Zu verdanken hat man dies unter anderem der neuen Plattform-Technik im Konzern. Der neue Octavia Kombi basiert, wie der normale Octavia, auf dem neuen „Modularen Querbaukasten (MQB)“ des VW-Konzerns und teilt sich viele Gleichteile mit der siebten Golf-Generation. Nur alles eine Nummer „geräumiger“.
Škoda bleibt dabei: Autos müssen clever sein.
Im Falle des Octavia Kombi bedeutet diese cleverness, dem Kunden ein Maximum an Stauraum und Platz für die Erfüllung seiner Wünsche zur Verfügung zu stellen und das eine oder andere Gadget umzusetzen. Mit einem Radstand der im Gegensatz zum Vorgänger um 11(!) Zentimeter gewachsen ist, bietet der Octavia Kombi mehr Platz im Innenraum, als alle anderen Kompaktwagen-Mitbewerber. So könnte der Knieraum für die zweite Reihe auch als Ballsaal durchgehen. Ein fürstlicheres Platzangebot bietet in diesem Segment niemand. War der Kofferraum bislang bereits groß, so bietet der neue auch hier noch einmal mehr! Praktisch ist die große Laderaumöffnung (1×1 Meter), durch die man den großen Laderaum bequem unter hoch aufklappenden Heckluke stehend, beladen kann.
simply clever Gadgets: (Beispiele)
- Eis-Schaber im Tankdeckel
- Wendematte
- Beweglicher Zwischenboden im Laderraum
- Kofferraum mit vier Einkaufstüten Klapphaken und einer 12V-Buchse
- Warnwestenfach unter dem Fahrersitz
Fahreindrücke
Souverän im 1.8 TSI DSG
Der 1.8 Liter Benziner mit Turboaufladung und Direkteinspritzung leistet knackige 180 PS und ist ab der Ambition-Ausstattungslinie zusammen mit dem 7-Gang DSG-Getriebe ab 26.640 € erhältlich. Und wieder einmal überzeugt die sämige Kombination aus gefühlvoll und dennoch zackig agierendem Doppelkupplungsgetriebe und einem betont laufruhigen aber kraftvollen Turbo-Benziner. Mit den 250 Nm ist dieser 1.8 TSI nicht der Kraftmeier im Motorenprogramm, dank eines breit nutzbaren Drehzahlbandes (die 250 NM liegen von 1.250 bis 5.000 Umdrehungen an) jedoch ein Triebwerk mit guten Manieren. Es macht Spaß den TSI durch die Lande zu bewegen – kultiviert erinnert der 1.8 Turbo vielmehr an einen kraftvollen Saugmotor mit deutlich mehr Hubraum.
Das Fahrwerk des Combi ist ebenso gekonnt abgestimmt wie in der Limousine, nur die Hinterachse scheint ein wenig steif über Frostaufbrüche und ähnliches zu poltern. Vermutlich ändert sich dies jedoch mit jedem Kilogramm Zuladung. Und dafür ist der Octavia Combi einfach gebaut. Mit vier Erwachsenen und Gepäck in den Urlaub. Bereits die erste Ausfahrt rund um den Chiemsee konnte dieses souveräne Reisegefühl des neuen Tschechen-Kombis vermitteln.
Sparsam im 1.6 TDI DSG
Der 1.6 TDI mit 105 PS ist der Einstieg in die Dieselwelt des Tschechen. Die 250 Nm des kleinen Diesel stehen über ein breit nutzbares Drehzahlband zur Verfügung und im Prinzip reicht der kleine Diesel für alle Aufgaben im Alltag. Zudem lässt er sich bereits auch mit dem 4×4-System kombinieren und ist sowohl als Handschalter, als auch als DSG verfügbar. Die sparsamste Dieselvariante ist jedoch der 110 PS starke 1.6 GreenLine TDI – mit einem NEFZ-Verbrauch von nur 3.3 Liter auf 100 Kilometer! In der Ambition Ausstattung kostet der Basis-Diesel zusammen mit dem empfehlenswerten DSG-Getriebe 24.940 €
Traktion jederzeit mit dem 4×4
Der Octavia 4×4 profitiert vom Konzernbaukasten und darf sich mit dem aktuellen Haldex-System der fünften Generation schmücken. Leichter und noch flinker in seinen Reaktionen sorgt es für einen wartungsfreien und selbst regelnden Allradantrieb. Die Differential-Sperren bei durchdrehenden Rädern werden über einen Bremseneingriff am jeweiligen Rad simuliert – hier stehe ich persönlich auf andere Lösungen, für den Einsatzzweck des Octavia dürfte diese Variante jedoch völlig ausreichend sein. Die Bodenfreihheit lässt noch Platz für eine kommende „Scout-Variante“.
Den Allradantrieb gibt es derzeit in Verbindung mit drei Motorisierungen. Für den 1.8 TSI mit 180 PS und 6-Gang DSG-Doppelkupplungsgetriebe, für den 1.6 TDI mit 105 PS und den 2.0 TDI mit 150. Die beiden Diesel kommen dann jeweils mit dem manuellen Sechsganggetriebe. Škoda setzt beim Octavia 4×4 auf die variable Allradtechnik mit einer Haldex-Kupplung der fünften Generation. Im Alltag geht die Kraft üblicherweise über die Vorderachse auf die Straße, erst bei Schlupf wandern bis zu 100% der Kraft auf die Hinterachse. In der fünften Generation des Allradantriebssystemes passiert dies binnen Millisekunden. Zudem wurde der Allradantrieb 1.4 kg leichter.
Was muss noch erwähnt werden?
Nicht nur der Allradantrieb wurde leichter. Der ganze Octavia Kombi hat bis zu 105 Kilogramm abgespeckt und das, obwohl er in allen Belangen deutlich mehr bietet als sein Vorgänger.
Darin ist der neue Octavia Kombi besonders gut:
„Platz in seiner schönsten Form“ – so beschreibt der Chef von Skoda Deutschland, Winfried Vahland, den neuen Octavia Kombi und ich kann ihm in diesem Punkt schon einmal beipflichten. Die Formensprache der Tschechen wird derzeit mit jedem aktuellen Modell noch ein Ticken besser. Fast kann man in diesem zeitlosen Design, die Klassiker von morgen erkennen. Doch besonders erfreulich ist für mich: Der Octavia bietet viel praktisches Auto, zu einem fairen Preis. Platz, Verarbeitung und Materialwahl sind für dieses Segment erfreulich gut gelungen. [/one_half] [one_half last=“yes“]
Das können andere besser:
Noch fehlen alternative Antriebe. Ich vermisse vor allem einen cleveren Hybriden, noch besser; einen Plugin-Hybriden. Mit ein wenig mehr „green Technologie“ würden die Tschechen in diesem Segment vom Favoriten-Schreck zum Favoriten erwachsen.
Zudem fehlt mir in der durchaus umfangreichen Aufpreisliste, eine elektrisch bedienbare Heckklappe, im besten Fall auch gleich mit der möglichen Bedienung per „Fußtritt“ unter die hintere Stoßstange, so wie das beim Passat Kombi und Audi A4 erhältlich ist.
Mein Fazit:
Ein Auto für Pragmatiker mit dem Sinn für gutes Design – Handwerker – oder einfach nur, für die ganze Familie. Die letzten neuen Modelle der Tschechen waren in meinen Augen bereits Volltreffer. Der neue Octavia Kombi macht hier keine Ausnahme und mir ist bereits heute klar: Dieser Familien-Kombi wird besonders erfolgreich werden. Ich kenne in diesem Segment kein anderes Fahrzeug mit einem derart überzeugenden Gesamtpackage. Vom Handwerkerkombi zum Streber-Vielzweckfahrzeug. Dazu eine Prise „Cleverness“ …
Verfügbare Motoren und Getriebe zum Start:
Motoren Benzin (EU 5):
› 1,2 TSI 63 kW (86 PS) (5-Gang manuell)
› 1,2 TSI 77 kW (105 PS) Green tec (6-Gang manuell und 7-Gang-DSG**)
› 1,4 TSI 103 kW (140 PS) Green tec (6-Gang manuell und 7-Gang-DSG***)
› 1,8 TSI 132 kW (180 PS) Green tec (6-Gang manuell und 7-Gang-DSG); 4×4**** mit 6-Gang-DSG
Motoren Diesel (EU 5):
› 1,6 TDI 66 kW (90 PS) (5-Gang manuell) (ab Mai 2013)
› 1,6 TDI 77 kW (105 PS) Green tec (5-Gang manuell und 7-Gang-DSG); 4×4**** mit 6-Gang-manuell
› 1,6 TDI 81 kW (110 PS) GreenLine (6-Gang manuell) (ab Ende 2013)
› 2,0 TDI 110 kW (150 PS) Green tec (6-Gang manuell und 6-Gang DSG); 4×4**** mit 6-Gang-manuell r 4×4
Im zweiten Teil lesen Sie mehr über die Gadgets und die Preisliste des neuen Octavia – dran bleiben .. Verkaufsstart ist am 25. Mai!