Spanischer Slalom in Südtirol – Der Seat Alhambra FR – Line

Bestens gerüstet für die nächsten Ferien auf dem Bauernhof in den Bergen  – der Seat Alhambra FR-Line.

Der familienfreundliche Van mit spanischen Wurzeln

Wer im Parkhaus des größten deutschen Flughafen Deutschlands zu seinem Auto läuft, erkennt unschwer, dass Deutschland ein Kombiland ist. Davon künden mal mehr, mal weniger stylische Dachlinien, mal mit, mal ohne Dachreling, die sich hin zur Heckklappe schwingen. Doch wenn es um den Platz im Laderaum, die Familientauglichkeit und das Platzangebot geht, ist ein Van dann eben doch nicht zu schlagen. Der Seat „Alhambra“, dessen erste Generation  vor 20 Jahren vorgestellt wurde, bleibt bis heute das Erfolgsmodell für Familie, Hobby und Freizeit, natürlich aber auch für Geschäfts – und Flottenkunden. mein-auto-blog testete den zum Modelljahr 2106 up-gedateten Alhambra mit dem FR-Line-Paket in Südtirol.    

Sportlich ambitioniert zeigt sich der gut zwei Tonnen schwere Alhambra auch auf schmalen Strassen in den Südtiroler Bergen.

Wer wedeln will, muss wendig sein. Das gilt für Ski, Rad – und Motorradfahrer, aber auch für Autofahrer. Nun denkt man sicher nicht als erstes an einen Van, wenn die Rede von rasanten Abfahrten über kurvige Asphaltpisten ist. Es sei denn, es geht um einen, bei dem schon der Name Programm zu sein scheint. Das Kürzel FR für Formula Racing kennzeichnet bei Seat nicht nur die kleinen oder kompakten Modelle als ausgesprochen sportlich. Auch dem Alhambra haben die Spanier im letzten Jahr neben einem sanften Facelift nun eine FR- Line Ausstattung gegönnt. Neben leichten Retuschen am Kühlergrill mit jetzt quer verlaufenden Lamellen und den neuen LED-Heckleuchten macht die FR-Linie mit einem Dekorstreifen auf den Seitenteilen, Bi-Xeon-Scheinwerfern, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und vor allem einem sportlichen Outfit im Inneren auf sich aufmerksam. Wir gleiten in die schicken Sportsitze aus einer Leder-Alcantara-Mixtur mit roten Ziernähten, die sich auch am unten abgeflachten und griffigen Lenkrad und in der Manschette um den Schaltknüppel wiederfinden.

Hinter der sich automatisch öffnenden und schließenden Heckklappe bietet sich reichlich Stauraum für das Gepäck.

Trotz 340 Newtonmeter Drehmoment fehlt in engen Kurven bergauf manchmal der nötige Druck

Das weckt hohe Erwartungen. Auf der Fahrt zum etwas über zweitausend Meter hohen Jausenpass in Südtirol wird der 150 PS starke 2,0 Liter Diesel angesichts des gut zwei Tonnen schweren Siebensitzers dann ordentlich gefordert. Auch fleißiges Schalten der sechs Gänge hilft nicht darüber hinweg, dass es trotz der 340 Newtonmeter Drehmoment das eine oder andere Mal ausgerechnet in einer engen Haarnadelkurve am nötigen Druck fehlt. Doch dafür kann die weiß glitzernde Neuschneedecke auf der Passhöhe unseren Alhambra nicht aus dem Konzept bringen. Unberirrbar arbeitet er sich mit seinem Allradantrieb voran, während andere schon kapituliert haben. Die elektronische Haldexkupplung schließt sich immer dann, wenn die Vorderräder alleine mit dem Vortrieb überfordert sind und verteilt die Kraft auch nach hinten. Die Fahrt hinunter ins Passeiertal bewegt sich der spanische Van dann wieder frontgetrieben. Trotz seiner Länge von 4,85 Metern bewegt er sich mit dem gut zwischen Federungskomfort und Dynamik abgestimmten Fahrwerk handlich wie ein Pkw.

Optional gibt es den 150 PS PS starken TDI auch mit Allrad.

 

Aus Wunsch verwöhnt eine sanfte Massage den Fahrer über seinen Sitz.
Der Parkassistent im Alhambra unterstützt jetzt auch das Ein – und Ausparken aus Querlücken. In der einsamen Bergwelt des Passeiertals haben wir auf ihn verzichten können.
Am Ende des Tages quittierte die Tankuhr die flotte Fahrt mit dem 150 – PS Diesel mit etwas über sieben Liter.

Die elektrischen Schiebetüren sind zwar nicht preiswert, aber in engen Parklücken wertvoll

Geschmeidig schwingt er durch die ungezählt gebliebenen Kurven, ohne leidvolle Kommentare von hinten, die zweite und dritte Sitzreihe bleibt heute leer. Auf einem der übervollen Panoramaparkplätze lernen wir beim Griff zur Kamera auf dem hinteren Sitz den Vorteil der elektrischen Schiebetüren sehr zu schätzen. Auch wenn sie mit 1190 Euro Aufpreis nicht gerade preiswert sind. Auch die dritte Sitzreihe schlägt mit 965 Euro zu Buche. Trotzdem kostet die spanische Version des baugleichen Sharan als Einstiegsversion rund 3000 Euro weniger als der Bruder aus Wolfsburg. Der günstigste Alhambra als 150 PS-Benziner startet bei 30.065 Euro, den Alhambra Fr – Line gibt es ab 37 980 Euro.

 

Technische Daten

Seat

Alhambra FR-Line

Motor Vierzylinder Diesel
Hubraum 1968 cm³
Leistung 150 PS @ 3500 U/min
Kraft 340 Nm @1750-3000 U/min
Getriebe 6-Gang Handschaltung
Allradantrieb
Länge, Breite, Höhe 4.854, 1.904, 1.720  mm
Radstand 2.920 mm
Leergewicht 1891 kg
 Wendekreis  ca.11,9 m
Höchstgeschwindigkeit 198 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 10,6  sec
Normverbrauch 5,6 l/100 km