Mit sibirischen Verhältnissen kann er sicherlich nicht mithalten. Aber dennoch verlangt auch der Winter hierzulande den Autos einiges ab. Auf den Straßen zwischen Nordsee und Alpen hinterlässt der Frost zahlreiche Schlaglöcher und Risse. Viel Arbeit für die Stoßdämpfer. Schließlich müssen die von vielen Autofahrern zu Unrecht missachteten Fahrzeugteile jede Unebenheit ausgleichen. Schon deshalb empfiehlt Fahrwerkexperte BILSTEIN eine Stoßdämpfer-Kontrolle im Frühjahr. Schließlich gibt der obligatorische Wechsel von Winter- auf Sommerreifen den Blick auf die Dämpfer frei. Der entsprechende Check in der Fachwerkstatt dauert nur wenige Minuten und kann auch im Rahmen der TÜV-Abnahme erfolgen.
Prüforganisationen wie TÜV Nord und Dekra gehen davon aus, dass bis zu 15 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge mit defekten Stoßdämpfern unterwegs sind. Rund sechs Millionen Autofahrer gefährden damit sich und andere. Der Alterungsprozess findet im Verborgenen, also im Inneren des Stoßdämpfers statt. Autofahrer bemerken den Verschleiß meist gar nicht oder viel zu spät. Was die meisten nicht wissen: selbst jüngere Fahrzeuge können vom Stoßdämpferverschleiß im fortgeschrittenen Stadium betroffen sein. Die Folgen sind gravierend: Abgenutzte Dämpfer mindern nicht nur den Komfort, sondern vor allem die Fahrsicherheit, da die Reifen an Bodenhaftung verlieren. Bei Kurvenfahrten oder Ausweichmanövern bricht das Fahrzeug schneller aus. Zudem verlängert sich der Bremsweg um rund 20 Prozent. Der gefürchtete Aquaplaning-Effekt setzt erheblich früher ein.
„Eine regelmäßige Kontrolle des Fahrwerks inklusive Dämpfer und Federn ist für die Sicherheit im Straßenverkehr unerlässlich“, betont Frank Hansen, Leiter der BILSTEIN-Werkstatt in Ennepetal. „Autofahrer sollten daher während des Werkstattbesuchs darauf achten, dass die Fahrwerkkontrolle Bestandteil des Frühjahrs-Check ist. Der Reifenwechsel ist ein zeit- und kosteneffizienter Weg, die Sicherheit des Fahrwerks zu überprüfen und möglichen Schäden vorzubeugen.“
Besonders interessant:
Von rund acht Millionen Fahrzeugen erhält laut TÜV jedes fünfte Auto wegen größerer technischer Mängel zunächst keine Plakette. Bei den von der DEKRA untersuchten Unfallfahrzeugen wiesen durchschnittlich 36 Prozent gravierende technische Defizite auf. Unfallursächliche Defekte am Fahrwerk stellten die Experten bei etwa 20 Prozent fest. Besonders auffällig sind dabei ältere Fahrzeuge, deren Halter notwendige Wartungen und Reparaturarbeiten vernachlässigen. Laut Studien der GTÜ weisen rund 15 Prozent aller Fahrzeuge defekte Stoßdämpfer auf. In mehr als 50 Prozent der Unfälle, an denen Fahrzeuge beteiligt sind, die älter als zehn Jahre sind bzw. mehr als 150.000 km gefahren wurden, waren defekte Stoßdämpfer mit ursächlich.
Es macht also wirklich Sinn, nicht nur ein Auge auf die Reifen zu werfen, sondern auch immer wieder die Dämpfer zu kontrollieren!