Suzuki Swift Sport – Fahrbericht

Ich sollte mehr Sport machen. Das hat mir nicht nur mein Arzt gesagt.  Weil ich mich aber weder für Ballsportarten, Radfahren noch Leichtathletik begeistern konnte, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.  Da kam mir Niki Schelle (dt. Rallyfahrer) in den Sinn, wenn der Sport sagt, dann meint er nicht selten den Suzuki Swift Sport.

Also nachfragen bei Suzuki ob man mir dort nicht ein wenig Nachhilfe in Sachen Sport geben kann. Und kurz darauf stand er vor der Tür, in Kashmir Blue Pearl metallic. Auf geht es zur ersten Sportstunde im kleinen Suzuki Swift.

Suzuki Swift Logo

Im Fahrbericht:

Suzuki Swift Sport

“Spiel, Sport und Spaß”

Oder: Zurück in die Zukunft des Fahrspaß

Unschuldig? Nein, der kleine Kubus mit dem Namen Swift Sport sieht nicht unschuldig aus. Man sieht ihm durchaus an, dass hier einer kommt, der Spaß haben will und das ganze dann auch sportlich nimmt. Der Maschendraht-Kühlergrill in schwarz, die ausgeformte Spoilerlippe an der Front und dazu Xenon-Scheinwerfer. Die Front des kleinen Suzuki macht richtig was her, vor allem wenn im Kontrast zu den schwarzen Kühler-Elementen dieses kräftige Kashmir-Blau lackiert wurde.

In der Seitenansicht  fällt auf wie kurz die Überhänge vorne und hinten sind. Eine schwarz lackierte A-Säule, eine schwarze B-Säule und die getönten Seitenscheiben wirken als deutliches Signal. Am Heck dominieren zwei Auspuffrohre und ein großer Dachkantenspoiler. Die Sprache des ansonsten frei von unnötigen Sicken und Kanten gezeichneten Swift ist verständlich und dank der feist im Radhaus sitzenden 17 Zoll Felgen erzählt der kleine Japaner bereits im Stand völlig unvernuschelt von seinen sportlichen Fähigkeiten.

Suzuki Swift Sport

suzuki swift album ansicht fotoseite

Irgendwie so GTI – Erinnerst Du dich?

Mit seiner Gesamtlänge von 3.90 m, einer Breite von knapp 1.70 m und dem Radstand von 2.43 m ist der Suzuki Swift in seinen Proportionen extrem nah an der zweiten Golf Generation. Golf – auch so ein Sport und als Golf GTI 16 V eine echte Ikone unter den sportlichen Kompaktmodelle. Auch hier, ein Zufall: Mit 136 PS liegt der Swift Sport 3 PS unter dem ehemaligen Golf GTI 16 (ohne KAT), aber 7 PS über dem späteren Modell mit Kat. Ich hatte beide GTI-Versionen und ich kann mich gut an die Touren mit dem sportlichen Wolfsburger erinnern.

Zufall oder Schicksal?

Als ich die ersten Meter mit dem sportlichsten Suzuki fahre, fühle ich mich sofort in der Zeit zurück versetzt. Da ist es wieder, dieses pure Auto fahren. Diese direkte und unverfälschte Auto fahren. Eine Lenkung die spüren lässt wie sich der Belag unter den Reifen ändert, eine straffe aber immer faire Federung und ein echter Kerl von Motor. Kein Großkotz, aber ein 1.6 Liter 16V-Sauger der frei von Wehklagen und wimmern, lustvoll die Drehzahlleiter erklimmt. 6.900 Umdrehungen als Grenze. Das ist alles wie früher und ich überlege krampfhaft, an welcher Stelle die Automobil-Industrie wohl falsch abgebogen ist.

Ein Beinchen in die Luft, das macht nichts – die 195er Reifen auf der Vorderachse bieten genug Grip um das hintere, Kurven innere Rad von Zeit zu Zeit zu entlasten. Der Swift wedelt so ehrlich um die Kurven, wie es heute nur noch wenige Autos können. Ein Toyota GT 86 dürfte ein Bruder im Geiste sein, aber eben auch dank dem Antriebskonzept mit dem flachen Schwerpunkt und dem Hinterachsantrieb eine andere Liga.

Natürlich hat der Swift das “Elch-Schutz-Programm” ESP mit an Board, wirklich gebraucht haben wir es damals nicht und der Swift fährt auch ohne elektronische Fahrhilfen sicher um die Pylonen.

Suzuki Swoft sport Innenraum

Cockpit und Workout-Area  Ja, man sitzt ein wenig zu hoch und das Lenkrad lässt sich leider nicht weit genug verstellen. Das Gefühl in einem kompakten Dreitürer zu sitzen bleibt immer als Beifahrer dabei. Die Sitze geben sich redlich Mühe den arbeitenden Körper des Piloten in Form und Spannung zu behalten, am Ende könnte hier noch ein wenig nachgearbeitet werden.

Das war es dann aber auch schon mit der Kritik am Innenraum des Swift. Schmale Säulen, relativ steile Scheiben – eine perfekte Rundumsicht. Wer damit die nächste Kurve um ihren Apex beraubt, der hat zuvor alles im Blick gehabt. Das Cockpit ist sauber und übersichtlich – ja schon fast pedantisch aufgeräumt. Auch hier freut sich der aktive Autofahrer über möglichst wenig Ablenkung. Und wieder kommt mir der Gedanke, an welchem Punkt der Automobilen Entwicklungsgeschichte sind wir eigentlich falsch abgebogen, als wir aufgehört haben, simple aber dem Fahrer zu orientierte und dem aktiven Sportler zugewandte Innenräume zu verbauen?

Suzuki Swift motor 136PS

Klassischer Sauger

Jeder Kleinwagen mit einem Turbodiesel-Aggregat hat mehr Drehmoment. Egal. Die 160 Nm des 1.6 Liter großen Vierzylinder Saugers entsprechen im übrigen auch dem, was der Golf GTI 16V damals an Kraft aufbot.  Und dieser Motor war damals mein Jugendtraum und später das Auto mit dem ich Slalom-Rennen fuhr.  Ein sportlicher Saugmotor kann einfach niemals alt werden, er wird nur zum Klassiker.

Klassische Arbeit auf der Leiter

Bis 2.000 Touren geht nicht viel, der Swift dreht sauber, aber mit wenig Druck aus dem Drehzahl-Keller ziehend seine Bahnen. Unaufgeregt –  wer den Alltag unter 2.500 Umdrehungen meistert, bleibt dabei auch sparsam und leise. Typisch für diese Motorenart, erwacht mit jeder Umdrehung mehr Leben unter der kurzen Haube des Swift Sport und analog dazu, die Lust am Spiel mit dem sportlichen Swift. Rein in die Kehre, die Drehzahl nicht unter 3.600 fallen lassen und fröhlich brüllend raus gezogen – wer bei 6.000 den nächsten Gang ansetzt, der erlebt den Fahrspaß der alten GTI-Tage. Und das war eine famose Zeit.

Motordaten:

Leistung:

136 PS

Kraft:

160 Nm

0-100 km/h:

8,7 Sek

Heckanischt Suzuki Sport Swift

Vorteile – Nachteile – Fazit .. auf der nächsten Seite geht es weiter.

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passion:driving über den Swift Sport

Alle Fotos wie immer von mir, bis auf das Titelbild. Der “rasende Kubus”, der stammt von Peter Wagner

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