Bereits seit 2011 versucht KIA im dominant deutsch umkämpften D-Segment mitzuschwimmen. Mit der Marke von 300.000 verkauften Einheiten weltweit im Jahr 2015 im Gepäck kommt der koreanische Autobauer sehr selbstbewusst daher.
Mit der für Europa zweiten Generation erhält der Optima ein neues Design und verspricht mit einer hochwertigeren Basisausstattung sowie der für KIA üblichen 7-Jahres-Garantie sowohl im Privatkunden- als auch im Geschäftskundenbereich mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mit seinem Business-Charme und zwei Motorisierungen startete der Optima im Januar 2016 weiter durch. Den Einstieg bildet die Limousine bei einem Preis von 24.990 Euro.
KIA Optima 1.7 CRDI DCT Spirit
Business Liner aus Korea
Mit viel Komfort Punkte sammeln
Äußerlich als sportlicher Businesstyp auftretend, gibt sich der KIA Optima in Sachen Interieur einfach und übersichtlich. Ambiente, Verarbeitung und verwendete Materialien wirken sehr hochwertig. Beim Einsteigen und Schließen der Türe fährt der elektrisch verstellbare Fahrersitz in die zuletzt gespeicherte Sitzposition. Dies erleichtert sowohl den Ein- als auch den Ausstieg. Die Sitzposition auf den langstreckentauglichen Sitzen weist einen nahe am Schwerpunkt der Limousine liegenden Hüftpunkt auf. Fahrer- und Beifahrersitz bieten zudem 8-fache Verstellmöglichkeiten und sehr guten Seitenhalt. Für Beinfreiheit im Fond ist gesorgt. Selbst groß gewachsenen Insassen ist ein stressfreies Reisen auf den Rücksitzen gegönnt. Instrumenteneinheit und Bedienung sind bereits beim ersten Eindruck selbsterklärend und wirken nicht überladen. Eine gewisse Dominanz schafft der Sieben-Zoll-Touchscreen, der dem Fahrer zugeneigt ist. Wie auch schon die Mitbewerber richtet KIA einen eigenen Multimedia Dienst (KIA Connected Services) ein, um den Kunden nachhaltig zu bedienen. Das Manövrieren beim Parken und schnellem Lastwechsel des mit einer Länge von 4,86 Metern doch vergleichsweise großen Fahrzeuges ist bei der direkten und präzisen Lenkung sehr leichtgängig. Dank neuer Geometrie und Software-Kalibrierung erhalten wir auch mehr Rückmeldung auf Geraden und in langgezogenen Kurven gleichermaßen. So macht der 4-Türer auch beim Geradeauslauf eine sehr gute Figur.
Diesel mal sehr geräuscharm
Setzt man sich hinters Steuer und drückt den Startknopf, so hört man den 1.7 Liter Diesel mit seinen 104 kW (141 PS) leise nageln. Das Sieben-Stufen-Direktschaltgetriebe (DCT) bringt die 1,7 Tonnen schwere Limousine zwar etwas verzögert, aber sehr zügig in Bewegung. Das speziell für die von uns getestete Dieselversion angebotene adaptive Fahrwerk beweist ein um das andere Mal seine Leistungsfähigkeit beim Neutralisieren von Straßenunebenheiten und Schlaglöchern. Die Dämpferkraft für jedes einzelne Rad regelt das System über den in der Mittelkonsole positionierten Knopf unterschiedlich. Hier können die Modi „Sport“ oder „Normal“ gewählt werden. Der Optima zeigt beim „Sport“-Modus merklich mehr Stabilität. Der vom Hersteller angegebene Normverbrauch von 4,4 Litern auf 100 Kilometern ist in der Praxis nicht ganz zu schaffen. Unser Testwagen verlangt gut 5,9 Liter. Das ist aber dennoch ein bemerkenswert guter Wert für ein Fahrzeug wie den Optima. Überhaupt: der Antrieb des Koreaners liefert kräftige 340 Newtonmeter Drehmoment zwischen 1750 und 2500 Umdrehungen pro Minute. Diese Kraft lässt das Fahrzeug in 11,0 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen. In der Spitze sind bis zu 203 km/h drin.
Geizt nicht mit Fahrsicherheitssystemen
KIA arbeitete nicht nur an der Fahrleistung des Fahrzeuges. Es wurden die bereits zum Standard eines D-Segment Fahrzeuges üblichen Sicherheitssysteme gleichermaßen überarbeitet und optimiert. So kommen eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage (ACC) inklusive Frontkollisionswarner und autonomen Notbremsassistenten (AEB) mit Fußgängererkennung ebenso zum Einsatz wie eine Gegenlenkunterstützung und Berganfahrhilfe. Je nach Ausführung und Ausstattung können einige kamera- und radarbasierte Assistenzsysteme geordert werden. Im Portfolio sind hier ein Spurhalteassistent mit korrigierendem Lenkeingriff (BSD), ein Querverkehrswarner (RCTA) zur Erkennung von Fahrzeugen im toten Winkel und eine Verkehrszeichenerkennung für Geschwindigkeitsbegrenzung (SLIF).
Preisliste
Die Optima Limousine, die es ausschließlich als Fronttriebler gibt, ist ab einem Preis von 24.990 Euro zu haben. Dafür bietet KIA einen 2.0-Liter Benziner mit 163 PS und Sechs-Gang-Schaltgetriebe. Die Dieselmotorisierung hingegen wartet mit dem 1.7 CRDi mit der Leistungsstufe 104 kW (141 PS) und Sechsgang-Schaltgetriebe bzw. Sieben-Stufen-Direktschaltgetriebe auf. Der Basispreis beläuft sich hier auf 29.990 Euro. Generell sind die drei Varianten „Edition 7″ , „Vision“ und „Spirit“ sehr großzügig ausgestattet. Die Preisunterschiede zwischen den drei Ausstattungslinien sind mit € 2.700 zwischen „Edition 7“ und „Vision“ sowie € 4.000 zwischen „Vision“ und „Spirit“ moderat gehalten.
Fazit:
Alles in allem trifft der Optima das Wort „Business-Liner“ sehr gut. Zudem ist die Kombination zwischen Preis-/Leistungsverhältnis, Fahrdynamik und Design mit nettem Lifestyle Look sehr gut gelungen.
[toggle title=“Motor und Getriebe“]
KIA |
Optima 1.7 CRDI DCT Spirit |
Motor | R4, Diesel, Turbo |
Hubraum | 1.685 ccm³ |
Leistung | 141 PS @ 4.400 U/min |
Kraft | 340 Nm @ 1.750 – 2.500 U/min |
Getriebe | 7-Stufen-Direktschaltgetriebe |
Antriebsachse | Vorderradantrieb |
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[toggle title=“Abmessungen und Fahrleistungen“]
Länge, Breite, Höhe | 4.855, 1.860, 1.465 mm |
Radstand | 2.805 mm |
Leergewicht | 1.720 kg |
Wendekreis | 10,90 m |
Höchstgeschwindigkeit | 203 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h | 11,0 sec |
Normverbrauch | 4.4 l/100 km |
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[toggle title=“Verbrauch im Test“]
Alltagsfahrer | 5.9 l / 100 km (Diesel) |
Öko-Experte | 4.8 l / 100 km |
Außendienst-Modus | 6.5 l / 100km |
Text und Fotos: Stefan Beckmann
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