Test: Mitsubishi Lancer

Die bislang 10. und letzte Generation des Lancer, der Lancer Evolution X, soll mit seinen Erfahrungen aus dem Rallye Sport frischen Wind in die Straßenversion des Lancer bringen. Mitsubishis meistverkauftes, aber zuletzt auch unauffälligstes Auto soll an jene Zeit anknüpfen, als der Lancer durch seine Motorsporterfolge bekannt wurde. Mit dem 1.6 Liter MIVEC präsentieren die japanischen Ingenieure eine gute Einstiegsmotorisierung. Gepaart mit kleinen Veränderungen am Design und einigen neuen Ausstattungsdetails möchte der in Rüsselsheim ansässige Autobauer sein Mittelklasse-Fahrzeug startklar für das Verkaufsjahr 2016 anbieten. Die Basisversion beider angebotenen Karosserievarianten – Limousine und Sportback – starten mit einem attraktivem Preis von € 18.490.

Mitsubishi Lancer 1.6 MIVEC

Der Sportler aus Japan für Jedermann
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Mit frischem und attraktivem Äußeren.

Anleihen aus dem Motorsport

Frisch und attraktiv soll der Lancer im Jahr 2016 auf Kundenfang gehen. Dabei wollen sich die Japaner nicht nur auf die bislang angebotene fünfsitzige Limousine stützen. Dem Stufenheckmodell folgt die mit Respekt einflößenden Spoilern, 217 kW (295 PS) starkem Zweiliter-Turbobenziner und Allradantrieb getunte Hochleistungsvariante Evolution X. Um das Angebot abzurunden, steht nun auch eine fünftürige Schrägheckversion namens Sportback zur Verfügung. 4,64 Meter misst der in Japan gebaute Lancer, knapp vier Zentimeter mehr als sein Vorgänger. Entsprechend hat sich der Radstand auf 2,64 Meter verlängert und in der Breite ist ein Wachstum um knapp fünf Zentimeter auf 1,76 Meter zu verzeichnen. Der Lancer Sportback weist nicht nur eine aggressiv wirkende Front und kurze Karosserieüberhänge auf, er bietet in seinem Innenraum auch großzügige Platzverhältnisse. Die Stoffsitze sind zudem sportlich konturiert und bieten einen komfortablen Seitenhalt. Gewohnt übersichtlich stellt das Cockpit sich vor. Alles Notwendige ist vorhanden und dort platziert, wo man es intuitiv erwartet. Mit dem 6,1 Zoll-Touchscreen für das Audio- und Freisprechsystem setzt Mitsubishi einen weiteren Eye-Catcher in die Mitte des Armaturenbrettes.

Großer Kofferraum mit hoch öffnender Heckklappe

Nicht nur die Isofix-Halterungen machen den Sportback zum familientauglichen Auto, sondern auch der Kofferraum, der sich von 344 auf gut dimensionierte 1349 Liter bei ebenem Ladeboden erweitern lässt. Hinzu kommt, dass der höhenverstellbare Kofferraumboden so justiert werden kann, dass er bündig mit der Ladeöffnung abschließt. Auch die hoch öffnende Heckklappe erleichtert das Beladen, wobei uns die Ladekante zu hoch erscheint. Im Großen und Ganzen macht der Innenraum einen soliden Eindruck, die Verarbeitung ist ordentlich. Rundinstrumente und Chromapplikationen am optionalen Multifunktionslenkrad geben dem Sportback einen sportlichen Touch.

Sportback mit hoch öffnender Heckklappe
Sportback mit hoch öffnender Heckklappe.

Kultivierter 1.6er Benziner

Wir testen die Basismotorisierung 86 kW (117 PS) 1.6 MIVEC ClearTec, die serienmäßig mit einem nicht ganz „up to date“, aber präzise schaltbaren Fünfgang-Getriebe ausgeliefert wird. Letzteres ist gut abgestuft und hilft dabei, die für diesen Hubraum ausreichenden 154 Newtonmeter ab 4.000 Umdrehungen des Motors adäquat auf die Straße zu bringen und gleichzeitig nicht zu oft die Tankstelle ansteuern zu müssen. 11,1 Sekunden benötigt die ca. 1,4 Tonnen schwere Karosse, um auf Tempo 100 zu kommen, die Höchstgeschwindigkeit beträgt genügsame 188 km/h. Das ist zwar kein Leistungssport, aber alles andere als langweilig. Das nicht zu weich abgestimmte Fahrwerk des Fronttrieblers reagiert bei Lastwechseln gutmütig und ermöglicht eine sportlichere Gangart. Ein angenehmer Langstreckenkomfort ist dabei gewährleistet. Für ein Auto mit dezidiert sportlichem Anspruch würden wir uns allerdings eine direktere Auslegung der Lenkung wünschen.

1.6 Liter Benziner in Reinkultur
1.6 Liter Benziner in Reinkultur.

Moderate Preise

Zu guter Letzt möchte Mitsubishi gerade mit seinem Basispreis von € 18.490 eine positive Kaufentscheidung beim Kunden hervorlocken. Hierfür erwartet den potentiellen Käufer der von uns getestete 1.6 MIVEC (86 kW/117 PS) und ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe in der Grundausstattung „BASIS“. Darauf folgt der „PLUS“ bei gleicher Motorisierung. Für einem Aufpreis von € 2.500 sind bereits eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, ein Audiosystem inklusive Radio und CD-/MP3-Funktion, eine Klimaanlage sowie Frontstoßfänger und Kühlergrill mit Chromzierleiste oben, Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht und eine USB-Audioschnittstelle enthalten. Die dritte Ausstattungsvariante „TOP“ mit Features wie 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, LED-Tagfahrlicht, Digitalradio und einem Licht- und Regensensor runden das Fahrzeug bei einem Aufpreis von € 1.000 nochmals ab. Das optional erhältliche CVT-Getriebe steht ausschließlich für den 1.8 MIVEC (103 kW / 140 PS) zur Verfügung.

Auto mit moderatem Einstiegspreis
Auto mit moderatem Einstiegspreis.
 Fazit:

Der von Mitsubishi gewählte Einstiegspreis von € 18.490 bietet nicht nur ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis. Er signalisiert auch eine Kampfansage in diesem Segment. Damit ist der Lancer Sportback absolut konkurrenzfähig und erleichtert seine Kaufentscheidung.

Mitsubishi

Lancer 1.6 MIVEC

Motor R4, Benziner, Turbo
Hubraum 1.590 ccm³
Leistung 117 PS @ 6.000 U/min
Kraft 154  Nm @ 4.000 U/min
Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe
Antriebsachse Vorderradantrieb

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[toggle title=“Abmessungen und Fahrleistungen“]

Länge, Breite, Höhe 4.640, 1.760, 1.515   mm
Radstand 2.635 mm
Leergewicht 1.375 kg
Wendekreis 10,0 m
Höchstgeschwindigkeit 188 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h 11,1 sec
Normverbrauch 5.5 l/100 km

 

Alltagsfahrer 6.2 l / 100 km (Diesel)
Öko-Experte 5.8 l / 100 km
Außendienst-Modus 6.8 l / 100km

Text und Fotos: Stefan Beckmann

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