Der Seat Ibiza ist seit über 30 Jahren auf dem Markt und hat in dieser Zeit einen ganz schönen Wandel hingelegt. Gestartet als kantiger und billiger Kleinwagen, zeigte sich bereits die zweite Generation deutlich reifer. Die dritte Generation wirkte etwas bieder, womit der Nachfolger reichlich aufräumte. Nicht zuletzt das letzte Modell sorgte dafür, dass insgesamt 600.000 Seat Ibiza in Deutschland verkauft werden konnten. Der neue Kleinwagen wirkt nun etwas ernster, greift aber nach den Sternen und streckt sich in Richtung Kompaktklasse. Hier kommen die Details.
Nah an der Kompaktklasse: Der neue Seat Ibiza
Der fünften Generation des Seat Ibiza wird eine besondere Ehre zuteil: Sie darf als erste auf dem modularen Querbaukasten (MQB) aufbauen. Damit wuchs gegenüber dem Vorgänger der Radstand um 95 mm und verbessert so den Geradeauslauf bei höheren Tempi. Zudem tat das Wachstum natürlich dem Innenraum gut: Für die Fondpassagiere stehen 3,5 cm mehr Beinfreiheit parat. Hinzu kommen bis zu 2,4 cm mehr Kopffreiheit und 4,2 cm breitere Sitze – so kann man zu Weihnachten richtig reinhauen, ohne bangen zu müssen, nicht in die Sessel zu passen. Um 30 Prozent gesteigert wurde darüber hinaus die Torsionssteifigkeit. Sie bewirkt, dass der Kleinwagen noch agiler ums Eck wetzt.
Gewöhnen müssen wir uns daran, dass der neue Seat Ibiza nur noch als 5-Türer erhältlich ist – aber das kennen wir bereits von anderen Kandidaten, wie etwa dem Renault Clio. Entschädigt werden die Interessenten mit einem Kofferraumvolumen von 355 Litern – was absolutes Kompakt-Klasse-Niveau darstellt. Wie passend, dass der Ibiza mit seinem neuen Design zu eben jener aufschließt. Die X-förmige Linienführung und die Betonung der Voll-LED-Scheinwerfer lassen den Neuling wie einen kleinen Seat Leon wirken.
Was fehlt, ist ein echter Einstiegsmotor
Im Interieur kann man sich nun auf bessere Materialien und klarere Linien freuen, die von einem 8-Zoll-Infotainment ergänzt werden, das man in ähnlicher Form aus dem Ateca und Leon Facelift kennt. Neu ist zudem die Motorenpalette. Zum Marktstart stehen drei Dreizylindermotoren mit einem Liter Hubraum und Turbokompressor bereit. Die Benziner leisten 95 oder 115 PS, während die Erdgas-Variante 90 PS bereitstellt. Ein 1.5 Liter Vierzylinder-Turbomotor mit 150 PS soll zum Ende des Jahres folgen. Bei den Dieseln hat man die Wahl zwischen drei 1.6 Liter Selbstzündern. Ihre Leistung liegt bei 80, 95 oder 110 PS. Fragt sich nur, ob die Motorenpalette noch nach unten ausgeweitet wird, denn einen richtigen Einstiegsmotor sucht man bislang vergebens.