Die Reichweiten reiner E-Autos steigen immer weiter. Trotzdem behält der Plug-in-Hybridantrieb seine Berechtigung, findet ZF.
Trotz des Booms bei reinen E-Autos hat der Plug-in-Hybrid eine Zukunft. Zumindest für den Zulieferer ZF. Auch über 2030 hinaus werde es einen Markt für die Teilzeitstromer geben, erklärte Vorstandschef Wolf-Henning Scheider im Rahmen der IAA Mobility in München. Nötig sind dazu aus seiner Sicht aber größere Reichweiten von 100 Kilometern und mehr.
Die ersten Plug-in-Hybride erreichen diese Werte bereits, spätestens im kommenden Jahr dürften zahlreiche weitere Modelle hinzukommen. Dann nämlich werden in Deutschland lediglich noch Modelle mit mindestens 60 Kilometern E-Reichweite durch die E-Auto-Prämie gefördert. Deutschland ist in Europa neben dem Vereinigten Königreich der größte Markt für Steckdosen-Hybride. ZF präsentiert auf der IAA die neueste Generation seines elektrifizierten Achtganggetriebes für Plug-in-Hybride, die nun die Leistungselektronik kompakt in das Getriebegehäuse integriert.
Die Zukunft der Technik wird langfristig aber wohl außerhalb Europas liegen, etwa in den USA und China. Dort können die Verbrennungsmotoren die weiterhin bestehenden Lücken in der Ladeinfrastruktur überbrücken. In Europa hingegen ist die Technik immer wieder in der Diskussion, weil sie ihr theoretisches Klimaschutzpotenzial nur realisiert, wenn sie möglichst viel im E-Modus bewegt werden. Studien legen jedoch nahe, dass viele Nutzer auf regelmäßiges Laden verzichten.