Mazda CX-5 SKYACTIV-G 194
Mazda hat seinen erfolgreichen SUV CX-5 erneut aufgefrischt. Die Modellpflege betrifft diesmal vor allem die Optik, zudem gibt es neue Sondermodelle.
Wer sich für einen Mazda CX-5 Skyactiv entscheidet, bekommt vor allem eines: ein gepflegtes Modell. Wie kaum ein anderer Hersteller verfolgt Mazda die Strategie der ständigen Erneuerung. Intern nennen die Japaner diesen Prozess IPM (Inside Product Modification). Dahinter steckt das Bestreben, Modelle möglichst stets auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Bestes Beispiel dafür ist der CX-5. Seit die zweite Generation des erfolgreichen SUVs 2017 auf den Markt kam, gab es bereits zwei Modellaufwertungen. Jetzt folgt die dritte.
Design mit Charakter
Die Modifikationen waren dabei stets so dezent gehalten, dass bisherige Käufer nicht vor den Kopf gestoßen werden und das Gefühl haben, sie würden in einem alten Auto sitzen. Beim aktuellen Facelift des CX-5 schneiden Mazdas Blech-Chirurgen deshalb erneut mit dem ganz feinen Skalpell. Der Kühlergrill und die untere Spange sind jetzt dreidimensionaler ausgeprägt und verleihen dem CX-5-Gesicht mehr Volumen und Charakter. Ebenfalls neu gestaltet sind die Stoßfänger sowie die serienmäßigen, nun länglichen LED-Scheinwerfer mit integriertem Nebellicht.
Auch ans Heck schraubt Mazda neue Stoßfänger sowie geänderte LED-Rückleuchten. Unter der Klappe schluckt der neu zugeschnittene Kofferraum 16 Liter mehr (Benziner 522 Liter, Diesel 510 Liter) und erhält einen in der Höhe verstellbaren Ladeboden. Das optische Frischepaket komplettieren schließlich neue 17- und 19- Zoll-Leichtmetallräder.
Zudem aktualisiert Mazda die Ausstattungslinien. Zu den bekannten Versionen, beginnend mit der Prime-Line für 28.290 Euro, kommen aktuell die neue Top-Ausstattungslinie Sport-Line Plus sowie zwei Sondermodelle. Der robust gestylte „Newground” (34.990 Euro) in trendig-beiger Sandfarbe erhält einen nicht unbedingt massiv wirkenden Unterfahrschutz und ist laut Mazda „für alle gedacht, die auch mal gewohnte Pfade verlassen wollen.“ Der „Homura” (ab 40.890 Euro) wiederum ist mehr das dynamische Pferd im Stall und setzt auf sportliche Optik.
Japan-Premium im Inneren
Bevor wir uns in Bewegung setzen, ein paar Worte zum Innenraum, der seine letzte Aufwertung gerade erst 2021 erhielt. Hier hat Mazda ja seit langem ein gutes Händchen für Materialien und Qualität. Alles sieht wie gehabt hochwertig aus, Japan-Premium. Neu eingezogen – und das ist für ein bestehendes Modell dann doch bemerkenswert – ist die sogenannte Skyactiv-Vehicle-Struktur. Sie steckt bereits in neuen Modellen der Japaner, wie dem Mazda 3 oder dem CX-30.
Hier geht es an die Innereien des Fahrzeugs. Auf Grundlage neuer Berechnungen wurden Karosserie, Radaufhängung und Sitze in Richtung Komfort weiterentwickelt. Hört sich weniger aufwendig an, als es ist. Für die gemütlichen, nicht gerade sportlich ausgeformten Sitze zum Beispiel heißt das, dass sie komplett neu positioniert werden mussten, damit die Insassen jetzt aufrechter und entspannter reisen. Dagegen ist Rest eher normale Modellpflege: So erhalten die Allradler mit Benzinmotor den Fahrmodus-Schalter Mi-Drive (Normal, Sport oder Offroad) zudem kommt ein erweiterter Stauassistent an Bord und Handys lassen sich nun in einer Ladeschale induktiv laden. Ansonsten ist Mazdas Erfolgsmodell bei Konnektivität und Fahrassistenten auf dem aktuellen Stand. Vieles gibt es bereits serienmäßig, einige Systeme sind an Ausstattungslinien gebunden.
Beim Fahren, wir ahnen es schon, müssen wir uns auf keine großen Überraschungen einstellen. Motoren und Abstimmung bleiben unangetastet, zwei Benziner (165 und 194 PS) und ein Diesel in zwei Leistungsstufen (150 und 184 PS) sind im Angebot. Elektrifiziert wird der CX-5 in diesem Modell-Leben nicht mehr. Wer einen Plug-in-Hybriden möchte, muss zum neuen Crossover CX-60 wechseln, der ab Juni ausgeliefert wird.
Gechillt unterwegs mit ungeahnter Power
Für die erste Testrunde im aufgehübschten CX-5 haben wir uns das Top-Modell G194 gegriffen. Der Vierzylinder-Sauger, der gegen alle Trends weiterhin auf Turboaufladung verzichtet, dafür auf großen Hubraum und hohe Verdichtung setzt, ist ein gemütlicher Charakter mit etwas rauer Kehle, wenn man ihn fordert. Besonders temperamentvolle Übersprungshandlungen sind dem Wesen des bequem federnden CX-5 ohnehin eher fremd, obwohl das Fahrwerk mehr kann, als man dem hoch bauenden Kerl zutraut.
Er ist halt kein sportlicher Draufgänger, eher Typ entspannter Gleiter. Vielleicht liegt’s dann doch am Alter, dass man am Steuer stets merkt, dass hier kein Kleinwagen um die Ecken kurvt. Die Größe des CX-5 ist auf jeden Fall stets präsent. Spaß macht der Japaner trotzdem. Es geht zügig, aber eben nicht überbordend temperamentvoll voran, dafür fehlt dann doch Druck eines Turbos. Die Kraftentfaltung ist schön linear, die Automatik verteilt ihre sechs Gänge dazu ebenso zuverlässig wie spontan. Und wer will, kann dank Zylinderabschaltung recht sparsam unterwegs sein. Mit diszipliniertem Gasfuß gefahren, melden sich die beiden äußeren Zylinder ab. Die Werksangabe von 7,7 Litern nach WLTP erscheint nach unserer Testfahrt realistisch.
Fazit
Wie in Frischhaltefolie gewickelt, hält Mazda den CX-5 weiter im Rennen. Ein gepflegter Typ von hoher Reife und guter Qualität. Da der Routinier nicht mehr ans Stromnetz angeschlossen wird, dürfte sein Haltbarkeitsdatum allerdings langsam näher rücken. Ein viertes Facelift wird es sicher nicht geben.
Technische Daten
Fünftüriger SUV; Länge: 4,56 Meter, Breite: 1.85 Meter (mit Außenspiegeln: 2,12 Meter), Höhe: 1,68 Meter, Radstand: 2,70 Meter, Kofferraumvolumen: 522 – 1.638 Liter.
2,5-Liter Vierzylinder-Reihenmotor mit Zylinderabschaltung, 143 kW/194 PS, maximales Drehmoment 258 Nm, 6-Stufen-Automatikgetriebe, 0-100 km/h: 9,0 Sek, Vmax: 195 km/h, Verbrauch 7,7 l Super/100 km (WLTP), CO2-Ausstoß (WLTP): 174 g/km, Effizienzklasse: C, Preis: ab 36.390 Euro
Kurzcharakteristik
Warum: weil der CX-5 eine preiswerte Alternative zu den Premium-SUVs ist.
Warum nicht: weil Mazda es bislang versäumt hat, den CX-5 zu elektrifizieren.
Was sonst: Kia Sportage, Hyundai Tucson, VW Tiguan, Toyota RAV4, Ford Kuga
Wann kommt er: ab März
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