AC Schnitzer ACL2 – Der BMW 2er wird zum Hulk
Wenn man ihn ärgert, dann wird er riesig, böse und ungestüm, sogar richtig unangenehm: Die Rede ist vom Hulk. Doch nicht nur das Film- und Fernsehmonster ist richtig ausufernd, sondern auch der AC Schnitzer ACL2. Die Ausgangsbasis bildet der BMW 235i, der den Aachenern aber anscheinend etwas zu fad daherkam. 320 PS können in einem Kompakten aber auch wirklich langweilig sein… Gut, dafür hat BMW den M2 im Köcher, aber auch darüber scheinen die Ideengeber für den ACL2 zur müde zu Gähnen, wie es scheint. Also verpflanzten sie das Aggregat des aktuelle BMW M4 in das Kompakt-Coupé und schraubten zudem an der Leistung. Ausbeute: 570 PS. Heck angetrieben. Böse!
Auf dem Autosalon in Genf hat der Aachener Veredler gezeigt, wie man einen BMW 2er zum wahren Höllengerät macht. So verpflanzte AC Schnitzer das Aggregat aus dem BMW M4 inklusive einer Leistungssteigerung und Vmax-Aufhebung unter die neue Carbon-Motorhaube. Die Leistungssteigerung auf 570 PS erfolgte durch eine Steuergerätoptimierung, eine Downpipe, die für Leistungs- und Drehmomentzuwächse verantwortlich ist sowie durch eine Sportschalldämpfer-Anlage mit Spezial-Katalysator mit 200-Zellen-Technologie. Allzu viel blieb vom BMW M 235i insgesamt nicht übrig, da auch die Serienachsen dem Tausch auf die M4-Technik zum Opfer fielen. Hinzu gesellten sich ein stufenlos höhenverstellbares Clubsport-Fahrwerk, das in Zug- und Druckstufe verstellbar ist sowie eigens konstruierte Stützlager und eine versteifende M4 Carbon Federbeinbrücke.
Damit die Leistung adäquat auf den Boden gebracht werden kann, installierte der Tuner ein Hinterachsperrdifferential mit Drexler Sperre, das eine Sperrwirkung von 25 bis 95 Prozent ermöglicht und so sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten erlaubt. Gute Kurvenperformance ist natürlich vorwiegend durch eine Gewichtsreduktion erreichbar, was die komplette Carbon Ansaugung und die Leichtbau-Batterie bewerkstelligen sollen. So schafft es AC Schnitzer, das Leistungsgewicht auf 2,54 kg/PS zu drücken und findet sich damit in einem Konkurrenzumfeld von Schlage eines Ferrari 458 Italia oder Porsche 911 GT3 RS wieder. Doch für das Schnellsein benötigt man auch gute Bremsen. Deshalb installierten die Aachener eine 6-Kolben-Festsattel-Bremsanlage mit 400 x 38 mm großen Carbon-Keramik-Bremsscheiben vorn und eine 4-Kolben-Bremsanlage mit 380 x 28 mm großen Carbon-Keramik-Scheiben hinten.
Um all das unterzubringen, aber natürlich auch die Aerodynamik anzupassen, wurde das Äußere des AC Schnitzer ACL2 angefasst: Los geht es mit der optimierten Frontschürze und Front Side Wings an jeder Fahrzeugseite. Am Heck zeigen sich dann ein Carbon Heckdiffusor sowie ein ausladender Carbon „Racing“ Heckflügel mit Gurney Abrisskante. Die M4-Achsen verbergen sich unter Kotflügelverbreiterungen, die vorne mit Luftauslass-Öffnungen aufwarten und das Fahrzeug um insgesamt 140 mm verbreitern. Den Abschluss bilden die Spezial-Sportspiegel, die besonders wenig Angriffsfläche bieten und damit Verwirbelungen im Zaum halten sollen.
Das Interieur wird in einer kompletten BiColor-Lederausstattung gehalten, die grünes, perforiertes Nappaleder und schwarzes Wildleder mit grünen Steppnähten vereint. Hinzu gesellen sich Interieurleisten in matt lackiertem „Classic Racing Green“, die damit der Außenfarbe entsprechen und natürlich Rennschalensitze, die einen Halt wie ein Schraubstock bieten. Den Abschluss bildet, neben vielen kleinen und liebevollen Details, das Kombi-Instrument mit einer Tachoanzeige bis 330 km/h. Das reicht gerade so, da AC Schnitzer den ACL2 mit 330 km/h Höchstgeschwindigkeit angibt. Die 100 Stundenkilometer soll der kleine Renner in 3,9 Sekunden erreichen, was aber nicht sonderlich aussagekräftig erscheint. Interessanter wären Werte von 100 auf 200 km/h, da hier das Grip-Niveau wesentlich höher liegen dürfte. Das sollte mit den 285er Reifen im 20-Zoll-Format zwar schon recht hoch angesiedelt sein, aber 570 PS wollen gebändigt werden.
Wer sich nun von diesem Kraftprotz angezogen fühlt, der darf gerne bei AC Schnitzer betteln, dass die Mechaniker noch einen weiteren ACL2 aufbauen. Leider handelt es sich um ein Einzelstück zum Preis von knapp 150.000 Euro. Zumindest bislang.
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