Golf sammelt Straßendaten
Ohne gute Karten dürften automatisierte Autos Orientierungsschwierigkeiten bekommen. Bosch arbeitet nun an passenden Daten – und bedient sich dabei der Schwarmintelligenz.
Europas VW-Golf-Flotte kartographiert den Kontinent. Der Zulieferer Bosch nutzt die Fahrzeuge der aktuellen Generation nun gemeinsam mit dem norddeutschen Hersteller zum automatisierten Datensammeln. Aus den Informationen von Kamera, Radar und Fahrdynamiksystemen sollen hochauflösende digitale Karten für das automatisierte Fahren erstellt werden. Zur Anwendung kommen sollen diese ab 2023.
Das Fahrzeug sammelt die Daten ohne Zutun des Fahrers und sendet sie an eine Cloud, wo sie gespeichert und mit dem Input anderer Autos abgeglichen werden. Die so entstandene „Kartensignatur“ enthält neben reinen Straßenverläufen unter anderem auch Verkehrszeichen, Landmarken und topographische Daten. Sie ermöglicht künftig eine auf den Dezimeter genaue Selbstlokalisierung des Fahrzeugs – eine wichtige Voraussetzung für die Orientierung des Autos im automatisierten Betrieb.
Der VW Golf soll nur das erste Modell in einer ganzen Flotte von Datensammlern sein. Mit rund 23.000 verkauften Einheiten war der Kompakte in den ersten fünf Monaten des Jahres das meistverkaufte Modell des Kontinents. Laut Bosch werden weitere Fahrzeuge folgen.
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