Getriebe und Antrieb
Den RAV4 bietet Toyota mit drei unterschiedlichen Getriebevarianten an. Hierbei sind jedoch die Kombinationsmöglichkeiten sehr eingeschränkt. Das manuelle Sechsganggetriebe sorgt für gute Fahrleistungen bei attraktiven Verbrauchswerten und wird mit allen drei Motoren angeboten. Die klassische Sechstufen-Wandlerautomatik bietet Toyota nur in Verbindung mit dem 150 PS Diesel an und nur zusammen mit dem Allradantrieb. Die dritte Alternative, eine für den deutschen Markt eher untypische stufenlose Automatik, kann man nur mit dem 150 PS Benziner kombinieren und auch hier nur zusammen mit dem Allradantrieb.
Den kleinen Dieselmotor gibt es zudem nur als Frontantriebsvariante und den Benziner nur als Allradmodell. Toyota schränkt die Wahl in diesem Segment also stark ein und man muss sich gut überlegen, wie man den RAV4 einsetzt. Die stufenlose Automatik ist ganz sicher die komfortabelste Version, allerdings auch völlig ohne sportliche Ambitionen. Wer den kleinen und effizienten Dieselmotor wählt, der muss auf den für diese Fahrzeugklasse logischen Allradantrieb verzichten. Bleibt die Frage nach der Jahresfahrleistung. Wenig-Fahrer setzen auf den Benziner, Vielfahrer auf den Diesel.
Meine eindeutige Empfehlung für dieses Segment: Ein kraftvoller Diesel sollte unter der Haube stecken und das Fahrzeug muss über Allradantrieb verfügen. Nichts peinlicher als wenn man sich mit einem „SUV“ auf einer feuchten Herbstwiese festfährt, oder im Winter vor einem Schnee bedeckten Hang kapitulieren muss.
Die Wahl lautet daher: Toyota RAV4 2.2D-4D, manuelles Sechsganggetriebe und Allradantrieb.
Sicherheit
Mit fünf Sternen im Euro NCAP gehört der RAV4 zu den sichersten Fahrzeugen seiner Klasse. Besonders gute Werte erhielt hierbei der Schutz der Insassen vor einem Seitenaufprall und das insgesamt gute Sicherheitsniveau für die Mitfahrer.
Sieben Airbags schützen die Insassen vor den Folgen eines Unfalls. Darunter auch ein Knie-Airbag für den Fahrer. Bei der aktiven Sicherheit lässt sich leider nur die „Executive-Version“ mit einem Fernlicht-Assistenten, einem Spurwechselwarner gegen Aufpreis ausrüsten. Ein Toter-Winkelwarner für ist für die Ausstattungen Life und START Edition gegen Aufpreis erhältlich.
Die passive Sicherheit kann in allen RAV4-Versionen überzeugen, wer jedoch die volle Assistenz-Armada wünscht, den zwingt Toyota zur höchsten Ausstattungsvariante. Eine Entscheidung die den Grundpreis für das ausgesuchte Modell, den 2.2D-4D (manuelles 6-Gang Getriebe) von 31.850 € auf 35.850 € hoch treibt.
Ausstattungsdetails
Es gibt den Rav4 in vier Ausstattungslinien. Die Basis-Variante hört einfach nur auf den Namen RAV4. Danach folgt die „Life“ Ausstattung, die START Edition und die beste Version, der RAV4 Executive.
Die Basics wie sieben Airbags, ABS, VSC+ (ESP) und ein Audiosystem mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Lenkradfernbedienung sind immer mit an Board. Auch das LED-Tagfahrlicht haben alle Varianten gemeinsam an der Front. Die Life-Version erhält Aluminiumräder in 17-Zoll anstelle von Stahlfelgen, eine Klimaautomatik anstelle einer manuellen Klimaanlage, Tempomat, Regensensor und Audio-System mit 6.1″ Touchscreen.
In der Start-Edition kommen 18 Zoll Leichtmetallfelgen zum Einsatz, die Heckklappe öffnet elektrisch und die Seitenscheiben sind getönt.
Nur in der Executive-Version sind Xenon-Scheinwerfer erhältlich. Zudem sitzt man in der Executive-Variante auf Ledersitzen und freut sich beim einparken über die Parksensoren am Heck. Der Schlüssel bleibt zudem in der Tasche, das Fahrzeug verfügt dann über ein Smart-Key-System. Wichtig auch hier wieder die Einschränkungen in der Kombination mit Motor und Getriebe-Varianten. Die Basis-Version bekommt man nicht mit dem 150 PS Diesel und nicht mit dem stufenlosen Getriebe.
Licht & Sicht
Es sitzt sich hoch und bequem im RAV4. Doch das sinnvolle Xenon-Licht liefert Toyota nur, wenn man zuvor das Häkchen bei der Ausstattungslinie „Executive“ gesetzt hat. Zudem sind Kurvenlicht und adaptive Lichtsysteme (Regen, Stadt, Autobahn-Licht) nicht erhältlich. Es bleibt einzig die sehr gute Übersicht über das Fahrzeug, die großzügigen Fensterflächen und die Frage, warum nicht gleich zur Executive-Version greifen?
Fahrleistungen
Schon der kleine 124 PS-Dieselmotor hat leichtes Spiel mit dem nur 1.490 Kilogramm schweren Kompakt-SUV. Der 2.0l Dieselmotor zieht den RAV4 in 10,5 Sekunden auf Tempo 100 und lässt sich erst bei 180 km/h Topspeed einbremsen. Das können auch die größeren Versionen nicht viel besser. Einzig er 2.2 Diesel mit manuellem Getriebe und Allradantrieb ist noch ein wenig zackiger. Hier geht es in 9,6 Sekunden auf 100 km/h.
Auch der Basis-Diesel lässt sich schaltfaul über Land bewegen. Dank seiner 310 Nm braucht es selten den Griff zum Schaltstock. Zudem ist der RAV4 vor allem in der Version mit Allradantrieb und dem Integrierten Fahrdynamik System (IDDS) ein handlicher und leichtfüßiger Landstraßen-Tänzer. Da bleibt sich auch die aktuelle Generation dem Kern des Ur-Rav4 treu.
Einzig die Ganz-Jahresbereifung mit Yokohama Geolander kann wieder einmal nicht überzeugen. Wie bereits im Test mit dem SUBARU Outback, zeigt der Alljahresreifen sowohl Schwächen beim Komfort (Laufgeräusch) als auch im Handling. Hier kann der Tipp nur lauten: Handeln Sie mit Ihrem Toyota-Händler einen Satz Sommer- und einen Satz Winterreifen heraus. Davon gewinnt das gesamte Fahrverhalten des RAV4 noch einmal deutlich.
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V/max
190
in km / h 2.2 D-4D Diesel
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Anhängelast max
2.0
Tonnen / 2.2 D4-D manuell
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Beschleunigung
9.6
sek auf 100 km/h / 2.2 D-4D
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Garantie & Service
Der Automobil-Gigant Toyota gibt drei Jahre Garantie auf seine Fahrzeuge und schränkt dies ein auf 100.000 Kilometer. Leider schützt Toyota die RAV4-Käufer nicht vor einer Fehlbetankung. Ein Schutz wie dieser bei anderen Herstellern verfügbar ist, ist im RAV4 leider nicht vorgesehen. Wer den schnellen Öl-Check durchführen will, der wird enttäuscht sein über das fehlen eines Haubenlifts. Und wer sich alleine an den Tausch einer defekten Glühbirne im Hauptscheinwerfer machen will, der wird entnervt aufgeben, weil dies nicht so leicht möglich ist.
Bei den Themen Reparaturanfälligkeit und Wertverlust ist Toyota jedoch generell unter den Musterschülern zu finden.
Fazit & Empfehlung
Wer den Toyota RAV4 in die engere Auswahl genommen hat, der muss sich nur noch entscheiden, welche Motor-Variante er wählt. Hier liegt die Entscheidung ganz klar bei den Jahresfahrleistungen. Wenigfahrer greifen zum Benziner, Vielfahrer zum Diesel. Allerdings zum großen Diesel. Nicht weil der 124 PS Diesel ein schlechter Motor wäre oder zu wenig Leistung anbietet – einfach nur, weil der kleine Diesel nicht als Allradvariante zur Verfügung steht.
So lautet die Kauf-Empfehlung:
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Bausparer
Kostenbewusste greifen zum kleinen Diesel und sind sich bewusst, dass sie im Winter hinter dem Streufahrzeug fahren und nicht davor. Als RAV4 Life freuen sie sich über den cleveren Kauf, den sparsamen Motor, und die sinnvolle Grundausstattung die sich nach Wunsch erweitern lässt.
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Hausfrauen
Und Wenigfahrer die vor allem in der Stadt unterwegs sind, ordern den 2.0 Benziner mit der stufenlosen Automatik. Hier greift man sinnvollerweise zur START Edition weil diese mit elektrischer Heckklappe, den schicken 18 Zoll-Felgen und der Ausstattung des Life-Modell besonders attraktiv ist.
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SUV-Fans
Echt SUV-Fans fackeln nicht lange. Der große Diesel und die Executive-Ausstattung mit strahlendem Xenonlicht landen auf der Bestellliste. Wer bei dieser Wahl auf das „schalten lassen“ verzichten kann, landet mit dem Executive 2.2D-4D 4×4 bei 37.550 € und freut sich über ein modernes SUV.
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