Mercedes-Benz GLA 45 AMG Concept “Des Schwachsinns fette Beute!”

Kompakte SUVs sind Verkaufsschlager. Es gibt kein Segment das derzeit so erfolgreich wächst, wie diese Fahrzeugklasse in der alle so aussehen, als könnten sie, wenn es aber darauf ankommt, dann kapitulieren sie bereits vor milden Geländefahrten.

Für den Einsatz im Gelände ist der jüngste Mercedes-Spross aus der Gattung “GLA” gar nicht erst gedacht.

“Des Schwachsinns fette Beute..”

Nachdem ein kompakter SUV per Definition schon nicht für Geländefahrten taugt, legt man ihn am besten gleich wieder tiefer, verpasst ihm fette Räder und martialische Kriegsbemalung. (sic!)

CONCEPT GLA 45 AMG

Über den Sinn oder Unsinn von 360 PS kann man nicht streiten. Leistung kann man nie genug haben. Nur wie man diese auf den Asphalt bekommt und was am Ende der Sinn des Ganzen ist, darüber lässt sich nicht nur bei SUVs trefflich philosophieren.

Der GLA 45 AMG wird noch als “Concept” betitelt, aber das er kommt, darauf würde ich eine Portion Maultaschen verwetten. Und wenn er wirklich so kommt, wie er nun in Los Angeles präsentiert wurde, dann mag man ihn noch so gerne als “kompaktes High-Performance-SUV” bezeichnen, er ist einfach nur das Ergebnis einer schwachsinniger “All-you-can-eat-Mentalität”.

Mercedes-Benz hat dank der eigenen Sport-Dependance mit dem Namen AMG, einen fast schon irrsinnig kraftvollen Zweiliter-Vierzylinder vorgestellt. Der mit 360 PS stärkste Serien-Zweilitermotor der Welt eignet sich hervorragend um der neuen A-Klasse den Marsch zu blasen (A wie Atemlos) oder aus dem kleinen CLA, einen erotischen viertürigen Brenner in der Kompaktwagenklasse werden zu lassen.

Es ist kein Geheimnis. A-Klasse, CLA und GLA teilen sich viele Baugruppen und so war es nur die Erfüllung einer fahrlässigen Selbstverpflichtung, den 450 Newtonmeter-Berserker auch in die “Kompakt-SUV-Phantasie” der A-Klasse zu stecken.

Und nun steht diese schwäbische Allmachts-Phantasie also in Los Angeles. Und die feuchten Träume pupertierender Turbo-Junkies erfüllen sich in einer Mischung aus Hausfrauen-Traktor und Konsolen-Kirmes. Bitte?  Was sollen diese sinnbefreiten Flaps an der Front? Der Heckspoiler mit rotem Zierstrich. Dieser rote Kontraststrich im Kühlerschlund der wirkt, als hätte eine 10-jährige zum ersten Mal den Lippenstift der Mutter für das eigene Halloween-Make-Up verwendet.

“Des Schwachsinns fette Beute..”

Man muss höher sitzen, drum ist es ein SUV. Er darf nicht zu groß sein, sonst schauen die Nachbarn mit dem vorwurfsvollen CO²-Blick über den Gartenzaun, drum ist es ein kompakter SUV. Er muss sportlich sein, weil sportlich ist jugendlich und wer es  sich leisten kann, über 53.000 € (mein Schätzpreis), für einen nicht einmal ernsthaft viersitzigen Kompakten auszugeben, der wäre gerne wieder jugendlich.  Drum muss er wieder tiefer gelegt werden und große Felgen spazieren fahren.

Es ist eine überaus sinnlose Kombination und vermutlich wird sich diese Version ebenso spaßig fahren lassen, wie der “Kompakte Bruder” – weil es eben ein Daimler ist und die Jungs sind nicht eher zufrieden, bis es nicht auch der Kunde ist. Aber ernsthaft, hätte man diese Portion Schwaben-Hirnschmalz nicht in eine sinnvolle Fahrzeug-Entwicklung packen können?

Vermutlich nicht. Denn der GLA wird sich verkaufen wie geschnitten Brot und auch der GLA 45 AMG wird seine Kunden finden. Er wird sich wiederfinden auf der Kö, vor hochpreisigen In-Kneipen, auf Sylt und überall dort, wo keines der vorgespielten Talente wirklich benötigt wird.

 

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