Kartenlesegeräte an Ladesäulen könnten das Zahlen für Fahrstrom vereinfachen. Oder die Infrastruktur unnötig teuer machen. Kritiker und Befürworter einer Girokarten-Pflicht sind sich uneins.
Wer an der Ladesäule Strom zapft, muss ihn auch bezahlen können. Auf welchem Weg das möglich sein soll, darüber entspinnt sich nun kurz vor dem Kabinettsbeschluss zur neuen Ladesäulenverordnung (LSV) erneut ein Streit. Laut Medienberichten denkt die Bundesregierung darüber nach, die Option zur EC-Kartenzahlung zur Pflichtausstattung von Säulen zu machen – offenbar auf Druck der Banken.
Der Automobilbranchen-Verband VDA, der Energiewirtschafts-Verband BDEW und der Elektrotechnik-Verband ZVEI sieht in den Plänen eine Quasi-Pflicht zum Einbau eines Lesegerätes und hält sie für einen Fehler. Sie würde den Ausbau der E-Mobilität verlangsamen, da geeignete Ladesäulen bei den Herstellern kaum verfügbar und unnötig teuer seien. Stattdessen sprechen sie sich für das heute gängige Bezahlen per Smartphone oder Ladekarte aus.
Wer sich am Ende durchsetzt, bleibt abzuwarten. Der Kabinettsentwurf dürfte noch vor Ende der Legislaturperiode vorliegen. Eine Zustimmung des Parlaments ist nicht nötig.