mbrt13 – Der Mercedes-Roadtrip – Meine Sicht, das Leben, die Autos und warum es so geil war.
Am Ziel deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen, dein „wandern“ zum Ziel. Ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach und auf den Roadtrip umgemünzt wird daraus, dass man am Ende des Roadtrips gelernt hat; auch wenn die Dinge nicht immer gut liefen – Du weißt im Augenblick in dem sie passieren noch nicht, wofür das Erlebte einmal gut sein wird.
Der Mercedes-Benz Roadtrip führte nicht nur von Carlsbad nach Detroit, er führte auch zu fast philosophischen Einsichten in das Leben besonderer Menschen. Der Teilnehmer am #mbrt13.
Mein zweiter Blogbeitrag über den Roadtrip: „Guarding the e-Class“ (mbrt13).
Wer wissen will, wie die einzelnen Etappen aussahen und welche Strecken wir tagsüber zurück gelegt haben, der schaut am Besten bei Jan vorbei, er hat seine Artikel über diesen Roadtrip nach den Tagen und den Etappen eingeteilt.
Mein persönlicher Rückblick auf diese ungewöhnliche Anreise zur NAIAS nach Detroit:
Wie alles anfing:
Eigentlich ging es nur darum, live von der Detroit-Autoshow berichten zu können. Ich persönlich mag Messen nicht wirklich, es ist eigentlich immer viel zu voll, zu stickig und richtige Fotos kann man auch nicht machen, weil ja doch zu viele Menschen um die Autos herum stehen. Als die Einladung von Mercedes-Benz zur Detroit Motorshow NAIAS kam, musste ich allerdings nicht lange überlegen. Ich mag die USA. Egal wie crazy „die“ Amerikaner sind. Die USA sind das Autofahrer-Land #1 und wo fühlt sich ein Petrolhead am wohlsten?
Zudem war lange spekuliert worden, dass Mercedes-Benz den neuen kleinen Baby-Benz in Detroit, präsentieren wird – ein guter Grund, vor Ort zu sein. Das es am Ende ein wenig anders kam, dass wusste ich erst kurz vor dem Trip.
Und dann kam dieser Anruf, ob ich „Lust hätte“ zusammen mit anderen Bloggern von L.A. nach Detroit zu fahren. Wir würden die neue E-Klasse zur Messe begleiten und dabei einmal quer durch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten fahren. Ja – holy fuck – wenn ich keine Lust auf einen Roadtrip habe, ja wer denn dann? Ganz unter uns: Ich liebe Autos – und ich habe echte Lust auf lange Strecken mit dem Auto. Einmal quer durch die USA – 4.500 Kilometer in 4.5 Tagen? Verflucht ja, natürlich bin ich dabei.
Ätzend war nur noch die Wartezeit ab dem Zeitpunkt, ab dem klar war, dass dieser Trip starten würde – bis zum Abflug nach Los Angeles.
Wie Texanische Highway-Polizisten wirklich sind:
Es war am zweiten Abend und es war kurz nach der Texanischen Grenze. Zwei Mercedes E-Klassen fuhren mit bedächtigen 100 Meilen durch die Nacht. Am rechten Straßenrand parkte ein Fahrzeug der Highway-Patrol und natürlich verlangsamten wir unser Tempo im gleichen Augenblick als wir den Streifenwagen sahen. Nachdem wir den Streifenwagen passiert hatten, schaute ich in den Rückspiegel, konnte aber nichts auffälliges erkennen, es schien, als wäre alles gut gegangen.
Lichthupe von hinten, der zweite Wagen wurde langsamer und in dem Augenblick, in dem er mir Lichthupe gab, gingen hinter ihm alle Lichter des Texanischen Highway-Streifenwagen an. Wie ein Christbaum auf der Interstate leuchtete der Streifenwagen.
Mein Roadtrip-Buddy wurde von der Streife angehalten und natürlich konnte ich ihn in diesem Augenblick nicht alleine lassen. Ich lenkte unsere E-Klasse also auch auf den Seitenstreifen.
Wie im Film, leuchtete nun die gesamte Licht-Armada auf dem Dach des Streifenwagen und sorgte für diese typische Atmosphäre: Zu schnell, erwischt und nun?
Wortkarg und immer mit einer dicken Backe vom Kautabak, schlenderte der Texanische Highway-Polizist vom hinter uns stehenden Fahrzeug auf der Beifahrer-Seite zu unserem Fahrzeug. Hatte er seine Hand an der Waffe?
Nein. Ich glaube, er sah die californischen Nummernschilder unserer Mercedes-Modelle und dachte sich den Rest – er ging wohl nicht davon aus, dass wir gefährlich waren. Nur zu schnell und in seinem Highway-Abschnitt muss man dann eben auch die Verantwortung hierfür übernehmen.
Nachdem er meinen Führerschein und die Zulassung des Fahrzeuges in der Hand hielt, eröffnete er uns, dass wir mit 92 Meilen gelasert wurden und hier ein Speedlimit von 75 Meilen gilt. 300 bis 400 Dollar sollte das kosten und ob wir genug Geld bei uns hätten?
Dabei sprach er übrigens deutlich weniger im Slang texanischer Cowboys, als ich das erwartet hätte. Nur die Sache mit dem Kautabak und dem Plastikbecher in den er immer wieder spuckte, das passte dann wieder in mein Weltbild.
Um die Papier-Angelegenheiten zu erledigen und den Geldbeutel zu erleichtern, sollten wir seinem Streifenwagen folgen. Wir fuhren an der gleichen Stelle vom Highway ab, an der wir angehalten hatten. Schlicht über das Bankett, über eine Wiese und auf eine unbeleuchtete Bundesstraße. Der V8 des Streifenwagen wurde dabei nicht geschont, fast schien es, als wollte der Officer der Highway-Patrol nun zeigen, wer hier schnell fahren darf. Und so brachen wir zum x-ten Mal an diesem Abend durch die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Texas – dieses Mal jedoch hinter einem Streifenwagen.
Vor einer unscheinbaren Polizei-Wache stoppten wir, die Reifen gaben auf dem frostigen Kies-Belag des geschotterten Parkplatzes deutlich den Unmut über zu wenig Haftung kund. Der Polizist erledigte in seinem Streifenwagen noch Papierkram, kaute seinen Tabak und spuckte immer wieder den überflüssigen Speichel in einen Becher, der im Cupholder des Fahrzeugs stand. Ich hoffte nur, morgen früh, beim Schichtwechsel würde es zu einer Verwechslung von Kaffee und – ach, egal.
Am Ende waren es 240 US-Doller für „Speeding“. Ein Besuch in einer Polizeistation im Hinterland Amerikas (Oldham County) und eine unbezahlbare Erfahrung zusätzlich. Heike hat im übrigen die „Restrooms“ in der Polizei-Station besucht und wollte eigentlich Fotos vom Rest der Polizeistation machen. Aber wann genau ist der Akku eines iPhone leer? Genau…
Hätten wir das Geld nicht auftreiben können, kein Problem – für 50 $ am Tag hätten wir die Strafe auch „absitzen“ können 😉
Wie Schrott und Sand den Tag bereichern:
Eine Horde von Automobil-Geeks quer durch die USA fahren lassen, dass kann dann schon einmal dazu führen, dass man mitten im „Nichts“ an einem Schrottplatz vorbei kommt, die Fahrzeuge alle sofort die Straße verlassen und noch bevor alle geparkt haben, die ersten mit der gezückten Kamera im Anschlag auf den Platz der Automobil-Geschichten zu hüpfen.
Es war aber auch ein Schrottplatz, wie man ihn in Deutschland nicht mehr finden würde. Die Fahrzeuge standen vermutlich schon Jahrzehnte im Freien herum und der Zahn der Zeit nagte ohne Rücksicht an ihnen herum.
Mein Lifestyle-Blog Kollege aus Frankreich, der im übrigen am Vorabend mit mir die 240 $ Erfahrung eingekauft hatte, wollte gleich noch eine weitere Erfahrung machen und fuhr das Mercedes E550 Cabrio auf den Platz, auf dem die Schrottfahrzeuge standen. Dummerweise vertragen sich ein nasser sandiger Boden und mehr als 300 PS auf der Hinterachse nicht wirklich. Einmal „vroooom“ und er saß im Sand fest. Nun hätte vermutlich der ein oder andere den lieben Sebastian gerne dort sitzen lassen, bis er zum restlichen Umfeld des Schrottplatzes passte – aber wir hatten einen engen Zeitplan und so wurde er „ratzfatz“ mit der Hilfe des Allradangetriebenen Mercedes-Benz ML aus dem Sand gezogen.
Alles kein Problem – wenn man im Team arbeitet 😉
Ob der Hooverdamm auch bei Nacht zu sehen ist?
Perfekt. Und eigentlich wirkt er bei Nacht auch deutlich besser :). Es war der erste Tag des Roadtrips und es war ein langer Tag. Von Carlsbad über Las Vegas ging es bis nach Flagstaff. Es war – ganz unter uns – am Anfang auch ein echtes Problem, aus dieser Truppe von „Bloggern“ eine Gemeinschaft werden zu lassen und ich kann mich an einige Momente erinnern, in denen man nur zu gut eine Abhandlung über „zwischenmenschliche“ Krisen hätte schreiben können.
In diesen Situationen hätte der Gedanke an den Hoover-Damm geholfen. Dieses Monument aus Stein und Beton – ein Exempel des Menschlichen Willens.
Der Roadtrip von Los Angeles nach Detroit
Während ich gerade sehe, dass ich schon wieder bei mehr als 1.200 Wörtern angekommen bin, also schon lange wieder im „tl:dr“ Bereich, merke ich – es gibt noch so viele kleine Anekdoten zu erzählen, so viele Momente die wir auf Fotos fest gehalten haben, die man noch beschreiben müsste.
Ich denke – ich werde diesen Trip so schnell nicht vergessen und wohl immer mal wieder ein paar Erinnerungen an diese Reise in den Blog einstreuen.
Jan hat dem Trip gestern Abend noch ein Video gewidmet – über sieben Minuten lang, aber mehr als sehenswert. Es zeigt schön – komprimiert – wieder dieser Trip ablief:
Danke für dieses Video Jan – well done!
Danke an Mercedes-Benz. Danke an Lena und Wolfgang (MB Social Media). Danke an den Polizisten in Texas. Und DANKE an Jens, Heike, Javier, Gianluca, Omar, Sébastian und Teymur.
Alles im Überblick behalten? Am besten über mbrt13.com!
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