Damit der Nissan GT-R aber nicht so schnell von der Bildfläche verschwinden muss, halten ihn die Japaner stets auf dem neuesten Stand. Beinahe alljährlich wurden Optimierungen und Änderungen am Supersportwagen gezeigt, die für das Auge der allermeisten Betrachter nahezu unsichtbar waren. Nun feiert ein weiteres Facelift des Coupés seine Weltpremiere in New York und soll so dynamisch ausfallen wie nie zuvor, dabei aber mehr Komfort bieten denn je. Außerdem beteuern die Japaner, dass das Facelift zum Jahr 2017 das umfangreichste sei, das seit der Markteinführung im Jahr 2007 je stattgefunden habe.
Zehn Jahre ist der aktuelle „Godzilla“ – wie ihn seine Fans liebevoll nennen – bereits auf dem Markt. Da hat es sich der Nissan GT-R redlich verdient, auch endlich den markentypischem „V-Motion“ Kühlergrill spendiert zu bekommen, der durch ein mattes Chromfinish und ein Netzmuster Betonung findet. Zudem ist der gesamte Grill gewachsen, sodass eine bessere Luftzufuhr zum Motor gewährleistet wird. In diesem Zuge verstärkten die Ingenieure die Motorhaube, was eine erhöhte Fahrstabilität bei schnellen Geschwindigkeiten bewirken soll. Hinzu gesellen sich eine neue Spoilerlippe sowie ein neuer Frontspoiler, die für ein hohes Maß an Abtrieb sorgen sollen.
Außerdem entwarf Nissan stärker ausgestellte Seitenschweller, die den Luftfluss verbessern sollen. Das Heck blieb natürlich nicht unangetastet, was auf den ersten Blick jedoch nicht auffällt – aber das kennt man ja. So kamen seitliche Luftauslässe neben den vier Auspuffrohren hinzu, sodass ein insgesamt geringerer Luftwiderstand erzeugt wird. Der Abtrieb bleibt, laut Nissan, aber genauso hoch wie bei aktuellen Modellen und soll Stabilität bei schnellen Tempi gewähren.
Stabilität braucht der Supersportler, schließlich wurde der Motor auf 570 PS leistungsgesteigert. Verantwortlich dafür sind ein Leistungsschub für den Turbolader und die variable Steuerung des Zündzeitpunkts. So kann der handgefertigte Twin-Turbo Sechszylinder mit 3,8 Litern Hubraum 633 Nm generieren, die er über das optimierte Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe auch weiterhin an alle vier Räder schickt. Bei der Verbesserung des Doppelkupplers hatten die Ingenieure vor allem den Schaltkomfort im Sinn, was sich durch sanftere und ruhigere Gangwechsel verdeutlichen soll. Letztendlich trägt auch die Titan-Auspuffanlage zur Leistungssteigerung bei, die zudem für einen aggressiveren Klang sorgen soll. Damit der schwere Nissan GT-R auch ein optimiertes Kurvenverhalten an den Tag legt, bekam er eine steifere Karosseriestruktur mit neuen Aufhängungen. Sie sollen für eine erhöhte Stabilität sorgen. Dazu trägt schließlich auch die 20-Zoll Bereifung bei, die neuerdings auf Felgen im Y-Speichen-Design aufgezogen wird.
Innen haben die Japaner ebenfalls Hand angelegt und wollen ein Premium-Ambiente geschaffen haben. Dafür bekam der Nissan GT-R ein neu gestaltetes Armaturenbrett und eine entsprechende Instrumententafel, die nun mit hochwertigem Leder bezogen sind. Außerdem wurde das Mittelkonsolen-Layout verbessert: Das brachte eine Reduzierung der Knöpfchen-Vielfalt rund um das Infotainment mit sich, sodass man statt 27 nur noch elf Tasten betätigen muss. Der auf acht Zoll vergrößerte Touchscreen bekam größere Icons sowie eine neue Menüführung.
Neu sind zudem frische Farben – sowohl innen wie auch außen. So erstrahlt der Bolide auf Wunsch im knalligen Farbton „Katsura Orange“, während man innen auf „Semi-Anilin-Leder“ trifft, das der „Prestige Edition“ vorbehalten ist. Es kann in den vier Farben Tan, Samurai Black, Amber Red oder Pale Ivory gewählt werden. Ab Sommer 2016 fliegt der rundum erneuerte Nissan GT-R durch unsere Lande und kann ab April bestellt werden. Dann kann man zudem auf einen gesteigerten Komfort bei der Federung und bei der Geräuschdämpfung hoffen. Dabei mögen wir doch gerade den dumpfen Klang des rauen V6-Aggregats.