Reichweite-Schock bei Elektroautos im Winter

Der Blog Hyyperlic greift einen Autobild-Artikel von heute auf, in dem über die eingebrochene Reichweite von Elektroautos im Winter berichtet wird.

Lisa (die Blog-Autorin) überschreibt die Aufbereitung der Autobild-Testwerte mit „Schock“ – doch ist das wirklich ein Schock? Ich habe die Autobild von heute (Freitag 3. Januar 2014) noch nicht, werde aber natürlich dort nachlesen, welche wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse die Autobild-Tester herausgefunden haben. Lisa hat die Tabelle der Ergebnisse in ihrem Blog veröffentlicht:

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Einen Schock erkenne ich nicht. Nur einfache Chemie.  Und Physik. Und kalte Füße.  Zum einen die Chemie:

Da bei Kälte die chemischen Prozesse (auch die Zersetzung des Akkumulators bei der Alterung) langsamer ablaufen und die Viskosität der in Li-Zellen verwendeten Elektrolyte stark zunimmt, erhöht sich auch beim Lithium-Ionen-Akku bei Kälte der Innenwiderstand, womit die abgebbare Leistung sinkt. Quelle: Wikipedia

Dazu kommt die Physik: Im Winter sind die Fahrwiderstände höher. Kalte Stoßdämpfer, Winterreifen mit mehr Rollwiderstand usw.

Noch viel wichtiger aber: Die kalten Füße. 

Viele Elektroautos haben eine Heizung die ganz simpel darauf aufbaut, dass die Wärme von einem elektrisch betriebenen Heizöfchen kommt. Dazu läuft die Lüftung stärker und eventuell wurde auch die möglicherweise vorhandene Sitzheizung genutzt. Wenn Strom für die Heizung verbraucht wird, dann sinkt die Reichweite des E-Autos. Simpel. Und überhaupt kein Schock.

Aber – die größte Überraschung aus der oben eingefügten Tabelle ist ein ganz anderer Umstand: 

Der BMW i3 mit seinem 21.6 kWh Akku kommt genau 100 Meter weiter als der Mitsubishi i-MiEV mit seinem 16 kWh-Akku. Der eine (Mitsubishi i-MiEV) ist vier Jahre alt. Der andere ein Ultra-Hightech-Premium-E-Auto aus München. Das nenne ich eine echte Aussage in diesem Test!

Allerdings – und das haben in meiner Facebook-Timeline schon die ersten korrekt eingeworfen – ohne die genauen Test-Umstände und Kriterien zu kennen, sagt die Tabelle noch nicht genug aus. Erst einmal bestätigt sie nur: Ja, ein Elektroauto hat im Winter weniger Reichweite als im Sommer (Keine Überraschung!) und der größte E-Auto-Versager kommt aus München.

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