Tacho-Manipulationen bei Mazda nahezu ausgeschlossen

Bei Mazda nutzt man die aktuelle Debatte zum Thema „Schützen die Autohersteller den Kunden ausreichend vor Tacho-Manipulationen?“, um ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen.

Die Headline der Pressemeldung von Mazda:

Tacho-Manipulationen bei Mazda nahezu ausgeschlossen

Das ist natürlich Blödsinn. Und auch die relativierende Einschränkung in der eigenen Aussage (nahezu) hilft nicht darüber hinweg, dass man hier bewusst versucht die aktuelle Diskussion zu nutzen um das eigene DSN-System zu bewerben.

Löblich ist der „DSN“ – der „Digitale Service Nachweis“.

Bei dem auf einer geschützten Internet-Technologie basierenden Digitalen Service Nachweis werden alle bei autorisierten Werkstätten (Mazda Betriebe und freie Werkstätten) durchgeführten Wartungsarbeiten sowie eventuelle Zusatzleistungen wie zum Beispiel der Wechsel eines Pollenfilters oder der Zündkerzen mit Ausführungsdatum und Kilometerstand in der zentralen, geschützten Datenbank gespeichert. Mazda Kunden erhalten nach jeder Wartung und Reparatur einen mit einem Sicherheitscode versehenen Ausdruck, der genauen Aufschluss über die ausgeführten Arbeiten gibt. Zusätzlich haben Mazda Fahrer die Möglichkeit mit der kostenlosen MyMazda App* für iPhone und Android-Handys die komplette Service-Historie rund um die Uhr aus dem DSN abzurufen. (Quelle Mazda Presse)

Das Problem aber ist doch die Einschränkung: „bei allen autorisierten Werkstätten“. Denn im Regelfall sind dies nur die Mazda-Werkstätten. Bei einem kurzen Telefoncheck habe ich in meinem Umkreis keine freie Werkstatt gefunden, die für das „DSN“ von Mazda freigeschaltet waren.

Und nach Ablauf der Garantie nutzen viele Besitzer die günstigeren, freien Werkstätten für den Service am eigenen Auto. Und da hört dann eben der „Schutz“ auf.

Anstatt die Hardware im Kraftfahrzeug vor Manipulation zu schützen, verlagert man die Diskussion auf einen Nebenkriegsschauplatz. Ja sicher, es ist für die Automobil-Hersteller und ihre Marken-Werkstätten gut, wenn der Kunde seine Service-Arbeiten dort durchführen lässt. Aber es ist eben nicht der Alltag für Gebrauchtwagen.

Und so schützt Mazda seine Kunden nun, anders als man das gerne kommunizieren möchte, auch nicht besser als andere Hersteller vor „Tacho-Betrug“.  Schade.

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