Zuviel Benzinverbrauch? Zu wenig Motorleistung? Eine Ursache können alte Zündkerzen sein!
Fabian tauscht am Opel Corsa B die Zündkerzen selbst aus.
Neben Kraftstoff und Luft braucht der Ottomotor noch einen Zündfunken, der das Gemisch entzündet und die Verbrennung einleitet. Sie sind deshalb für einen guten Motorlauf unabdingbar und man sollte ihnen entsprechende Aufmerksamkeit widmen.
In Zeiten von Vergasermotoren und den ersten Einspritzern kam ihnen eine noch größere Bedeutung zu, weil diese nicht immer perfekt funktionierenden Systeme die Kerzen oft vor Probleme stellten. Zuviel Sprit beim Starten und der Motor sprang gar nicht erst an, weil die Kerzen sprichwörtlich absoffen und nicht mehr zünden konnten. Bei zu fettem Gemisch, also zu viel Kraftstoff im Verhältnis zur angesaugten Luft, verrußten die Kerzen durch Kraftstoffablagerungen – wieder war kein vernünftiger Zündfunken möglich. Ähnliches galt bei einem zu mageren Gemisch, hier brannte die Kerze auf Grund der hohen Brennraumtemperaturen exponentiell schneller ab als bei korrekter Motoreinstellung. In Zeiten moderner, rechnergestützter Einspritzsysteme, aber auch hochentwickelter Materialien der Zündkerzen haben sich diese Probleme zu größten Teilen gelöst und man muss sich über das Zündsystem meist keine Gedanken mehr machen. Was allerdings nicht heißt, dass man ihren Stellenwert vergessen sollte. Deshalb war klar, dass unser Corsa nach den ersten Kilometern in der Heimat einen Satz neuer Kerzen spendiert bekam. Schließlich kann man auch heute noch aus dem Kerzenbild Rückschlüsse auf den Zustand des Motors und seiner Einstellung ziehen. Natürlich würde ein falsch eingestelltes Gemisch heute von Lambdasonde und Motorsteuerung erkannt und korrigiert, notfalls gar per Fehlermeldung an den Fahrer eine Warnung ausgesprochen, bevor es zu einem signifikanten Problem kommt. Es schadet aber nicht, wenn man sich die Zeit nimmt und die Kerzen austauscht.
Regel-Intervalle beachten?
In der Regel gibt es keine fest vorgeschriebenen Intervalle für die Lebensdauer einer Zündkerze. Zu stark hängt das von den Einsatzbedingungen des Motors ab. Man fährt aber sicher gut damit, wenn man sie im Rahmen eines Ölwechsels gerade mal mit austauscht. Für den Corsa haben wir vier NGK BKR5EK ausgesucht, es gibt natürlich viele passende Alternativen mit dem korrekten Wärmewert und dem richtigen Elektrodenabstand, die V-Line-Kerzen waren damals einfach im Angebot und ein Satz kostet so keine 20 Euro.
Kerzenschlüssel und Torx für den Corsa B
Zum Austausch braucht man einen kleinen Torx-Bitsatz und nach Möglichkeit einen 16er-Kerzenschlüssel. Auf dem Zylinderkopf findet sich das Zündmodul unter der Kunststoff-Abdeckung mit dem Ecotec-Schriftzug. Diese schiebt man zur Seite und kann sie dann abnehmen. Nun sieht man die beiden Schrauben, die das Zündmodul auf den Kerzen fixiert. Nachdem man sie herausgeschraubt hat, kann man den Stecker des Moduls entriegeln und die Einheit vorsichtig nach oben abziehen. Nun liegen die Kerzen frei, mit ihnen allerdings auch der Dreck, der sich im Laufe der Zeit in den Kerzenbohrungen breit gemacht hat. Wer einen Kompressor und eine Ausblaspistole besitzt, der kann nun kurz alle vier Bohrungen ausblasen, um zu vermeiden, dass nach dem Ausschrauben der Kerzen jener Dreck in die Brennräume fällt. Wer keinen Kompressor zur Hand hat, der muss entsprechend vorsichtig arbeiten, um das Hereinfallen von Laub und Co zu vermeiden. Mit dem Kerzenschlüssel sind die Kerzen schnell herausgeschraubt. Nun kann eine Kontrolle des Kerzenbildes Aufschluss über die Verbrennung führen. Bei unserem 1200er 16V war alles in bester Ordnung. Die Kerzen waren rehbraun, wie im Lehrbuch. Dazu konnte kein übermäßiger Verschleiß festgestellt werden, sie hätten also auch noch locker ein paar tausend Kilometer durchgehalten, vielleicht sogar noch einen kompletten Ölwechselzyklus
Zündkerzenwechsel kostet nicht die Welt
Doch wie gesagt, 20 Euro für einen neuen Satz Kerzen kaufen und gleich ein gutes Gefühl, dass es dem Motor gut geht und er für die nächsten 15.000km genug Zündfunken parat hat. Beim Einsetzen der Kerzen darauf achten, dass man sie nicht verkantet, denn das Gewinde im Leichtmetallzylinderkopf des modernen Corsa-Motors verzeiht hier nur wenig Fehler. Mit etwas Gefühl ist es aber kein Problem. Angezogen werden die Kerzen mit 25Nm. Wer keinen Drehmomentschlüssel zur Hand hat, der fährt mit dem klassischen „handfest“ auch gut. Nun noch das Zündmodul wieder aufsetzen, festschrauben, anstecken und die Abdeckung montieren – fertig. Eine Arbeit also, die in einer Viertelstunde locker gemacht ist, wenig Werkzeug und Know-how benötigt und deshalb regelmäßig gemacht werden sollte, auch wenn es eigentlich gar keine Regel für ihren Wechsel gibt.
[=“ “ ]In Zusammenarbeit mit Mr. Rasch Autoteile.