Klein, agil, schnell: Leistungsstarke Spaßmacher im B-Segment gibt es nicht mehr so viele. Wem ein Polo GTI zu vernünftig und der Opel Corsa OPC zu normal ist, der hat bald eine weitere Alternative. DS bringt eine sehr sportliche Version seines Kleinwagens DS3 auch nach Deutschland. Das Besondere daran: Die Franzosen pflanzen den 1,6-Liter-Turbobenziner nicht nur in die Limousine, sondern auch in die Version mit Faltdach-Cabrio ein. Der knapp 29.450 Euro teure Sonnen-Sprinter kommt wie sein Pendant im Spätsommer auf den Markt. Wir haben den Ritt auf dem DS3 Performance Cabrio jetzt schon mal gewagt.
Wobei vorab gesagt: Ein Cabrio im engeren – also deutschen – Sinn ist der Zweitürer nicht. Aber auf Knopfdruck eröffnet sich den Insassen immerhin ein großes Stück Himmel über den Köpfen. Wer Wind sucht, wird aber eher Stille ernten, denn man sitzt bei geschlossenen Fenstern gut geschützt. Dafür ist der DS3 auch bei kühlerem Wetter offen gut nutzbar.
Aber das Webasto-Dach gibt es ja schon länger. Neu ist dagegen die Performance-Linie, die bei DS so etwas wie OPC bei Opel werden soll: eben eine in Sachen Leistung, Optik und Ausstattung besondere Variante. Im Fünfsitzer (!) arbeitet ein 1,6-Liter-Turbo, der es auf 208 Pferdestärken bringt. Der Vierzylinder katapultiert den keine 1,3 Tonnen wiegenden Kleinwagen in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 und auf bis zu 230 km/h.
Macht das Spaß? Und ob das Spaß macht. Allerdings ist ein gesunder Rücken unabdingbare Voraussetzung für den Genuss. Denn der Performance-DS ist konsequent gefedert und auf den 18-Zoll-Felgen wurde eine gefühlt nur hauchdünne Gummischicht aufgetragen. Da spürt man die Straße selbst auf relativ neuem Asphalt. Aber worum genau geht es noch bei diesem Fahrzeug? Eben. Wobei die Performance-Version als Cabrio noch eine zusätzlich Dimension – nämlich die des Genusses – eröffnet. Da sind die 2.500 Euro Aufpreis gut angelegtes Geld.
Der DS3 ist ja eigentlich schon ein recht altes Auto, Marktstart in Deutschland war 2010 – damals noch als Citroen DS3 – 2013 gab es eine Überarbeitung. Optisch ist die Modellreihe trotz ihres exaltierten Designs, das in der Regel ja schneller altert, noch überraschend frisch geblieben. Die neue Spitzenversion erhielt zusätzlich eine Portion Botox: 18-Zoll-Felgen, Zweifarblackierung, Dachspoiler und Schalensitze – eine wahre Verjüngungskur fürs Auto – und seinen Fahrer.
Aber es bleibt nicht bei der Optik: Ein Torsen-Sperrdifferential, Brembo-Bremsen, Spurverbreiterungen und Tieferlegung sorgen dafür, dass man die üppige Leistung und die bis zu 300 Newtonmeter Drehmoment sicher und vor allem sportlich auf die Straße bringt. Da hat der eigentlich eher weich ausgelegte DS3 also eine ganz schöne Verwandlung hingelegt – vom französischen City-Lifestyler zum knackigen Renn-Baguette, der es mit Renn-Semmeln deutscher Provenienz durchaus aufnehmen kann.
Gut, die Sechsgang-Schaltung dürfte noch etwas exakter sein und das Fahrwerk ist vielleicht nicht gerade alltagstauglich zu nennen. Aber was soll´s? Sonst wird den Franzosen ja immer vorgeworfen, sie wären nicht sportlich genug. Da kann man dem Performance seine Konsequenz jetzt wohl kaum vorwerfen.
Der ein oder andere wird sich in diesem Zusammenhang noch an die Racing-Sondermodelle des DS3 erinnern. Die waren ähnlich leistungsstark, aber noch viel mehr vom Rennsport inspiriert, etwas schneller zwar, schluckten aber auch mehr Sprit und waren deutlich teurer.
Das DS3 Performance Cabrio kommt mit fast kompletter Ausstattung auf 29.490 Euro, wer will kann noch etwas Geld für Lack und Navi ausgeben. Der City-Notbremsassi (400 Euro) und die Rückfahrkamera/Einparkhilfe vorne (500 Euro) wären dagegen noch eine sinnvolle Zusatzinvestition.
Wer jetzt angefixt ist, sollte schnell reagieren oder sich auf Wartezeiten einrichten. Die Stückzahl wird zwar nicht begrenzt, die individuelle Produktion limitiert aber die mögliche Anzahl. So wird der DS3 Performance als Limousine oder Cabrio ein seltener Gast auf deutschen Straßen bleiben. Ein Grund mehr, sich seines Anblicks zu erfreuen. Und wer kaufen will: Ab zum Händler – und von da gleich zur Rückengymnastik. (Peter Eck/SP-X)