Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Manchmal sind es auch Umwege. Jeep ergänzt jetzt seine Motorenpalette um einen völlig neuen 2,0 Liter Vierzylinder Reihenmotor mit 272 PS und stellt für den kleinen Renegade ab 2020 als erstem Jeep überhaupt einen Hybridantrieb in Aussicht. Das Ziel ist klar. Die strengen Co2 Vorgaben ab dem kommenden Jahr soll zum einen durch effizientere Antriebe erreicht werden. Zum anderen soll Elektrifizierung helfen, den Co2 Ausstoß über die ganze Flotte des Konzerns zu minimieren. Dass Jeep sich gerade damit ordentlich Zeit gelassen hat, scheint Sinn zu machen. Vielleicht ist ja am Ende doch die Brennstoffzelle der Königsweg in eine saubere Zukunft mit dem Auto.
Der neue Reihenvierzylinder Benzinmotor mit zwei Litern Hubraum und Start-Stopp-Technologie ersetzt im Jeep Cherokee den 3,2 Liter Sechszylinder, der trotz mehr Hubraum deutlich weniger Drehmoment hatte. Jetzt sorgen 272 PS Leistung, die bei 5.250 Umdrehungen pro Minute parat stehen, in Zusammenarbeit mit dem Neungang-Wandler-Automatikgetrieb in dem Mittelklasse SUV für einen kraftvollen und souveränen Durchzug. Bis zu 400 Newtonmeter Drehmoment stehen bei 3.000 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung, der Sechszylinder lieferte 85 Newtonmeter weniger.
Den Cherokee Trailhawk gibt es jetzt nur noch mit dem Vierzylinder Benziner
In der Version Trailhawk, die jetzt die Palette der Cherokee-Modellvarianten ergänzt, setzt Jeep ausschließlich auf den neuen Benzinmotor, während bei den anderen Modellen auch noch der 2.2 MultiJet II Turbodieselmotor mit 195 PS zur Wahl steht. Äußerlich erkennbar sind die Trailhawk-Modelle am schwarzen Blendschutz auf der Motorhaube und an dem berühmten „Trail Rated“ Emblem im Bereich der A-Säulen, das erst nach einer Reihe von ausführlichen Tests im Hinblick auf Traktion, Bodenfreiheit, Manövrierfähigkeit, Gelenkigkeit und Wasserdurchquerung vergeben wird. 17 Zoll großen Geländereifen, Front- und Heckstoßfängern mit größeren Böschungswinkeln, Unterfahrschutzplatten sowie einem Höherlegungssatz um zwei Zentimeter lassen Zweifel an der Geländegängigkeit erst gar nicht aufkommen. Die 4×4-Fähigkeiten basieren auf dem ausschließlich für den Trailhawk entwickelten Vierradantriebssystem Jeep Active Drive Lock und dessen sperrbarem Hinterachsdifferenzial, das die Traktion in niedrigen Gängen maximiert, um Hindernisse zu überwinden und extreme Gelände zu meistern. Mit einer frei wählbaren Sollgeschwindigkeit von einem bis zu neun Kilometern pro Stunde klettert der Trailhawk jetzt in einen Steinbruch bei Verona mühelos über steile Hänge bergauf oder abwärts und durchfährt Wasser-Furten.
Beim Wrangler gibt es die Wahl zwischen 2,0 Liter Benziner und 2,2 Liter Diesel
Auch unter der Motorhaube des Wrangler überzeugt der neue 2,0 Liter Vierzylinder
Über jeden Zweifel an seinen Offroadqualitäten erhaben, kraxelt der wohl authentischste Jeep, der Wrangler, inzwischen in seiner vierten Generation auf dem Markt, langsam eine 60 Prozent steile Strecke mit ausgefahrenen Spurrillen empor. Auch unter seiner Motorhaube überzeugt der neue 2,0 Liter Vierzylinder, hier in Zusammenarbeit mit der serienmäßigen Achtgang-Wandlerautomatik. Den bisherigen 3,6 Sechszylinder braucht man nicht groß nachzutrauern. Der Turbolader des neuen Motors sorgt bei einer um 43,3 Prozent höheren Drehzahl nicht nur im anspruchsvollen Gelände für ein zackiges Ansprechverhalten und prompte Leistung.
Der Cherokee mit dem neuen 2,0 Liter Vierzylinder kostet ab 49 500 Euro, für den Wrangler und seine neue Motorisierung notiert Jeep für den Zweitürer mindestens 47 000 Euro.
Text und Fotos: Solveig Grewe