Mit der neuen Marke Mobilize will Renault die E-Mobilität populär, bezahlbar und im Rahmen einer Shared Economy möglichst umweltfreundlich machen. Dafür wird sogar eine sehr spezielle Autoflotte aufgebaut.
Die von Autohersteller Renault Anfang 2021 offiziell ins Leben gerufene Mobilitätsmarke Mobilize hat auf der IAA Mobility (bis 12. September) vier elektrische Fahrzeuge enthüllt. Die Autos geben Ausblick auf verschiedene Services, die das breit aufgestellte Start-up unter anderem in Deutschland etablieren will. Neben einer elektrischen Limousine für Taxi-Dienste umfasst die IAA-Flotte zwei elektrische Kleintransporter und einen Nachfolger des Micro-Stromers Twizy. Mobilize will in europäischen Ländern wie Frankreich und Deutschland neue Dienstleistungen rund um elektrische Mobilität anbieten, bei denen Kunden unter anderem die gezeigten Fahrzeuge nutzen können, ohne diese kaufen zu müssen.
Hauptsächlich für Taxiunternehmen etc
Mit Limo führt Mobilize ab dem kommenden Jahr eine rund 4,70 Meter lange Elektro-Limousine ein. Zunächst will man mit 40 Fahrzeugen in Europa starten. Das Angebot wird sich vornehmlich an Fahrer von Hailing-Taxidiensten wie Uber sowie an Flottenbetreiber richten, die auf ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug wechseln wollen, ohne es zu erwerben. Der modern designte Viertürer stammt von Renaults chinesischem Joint-Venture-Partner Jiangling Motors Group.
Angetrieben wird die Limo von einem 110 kW/150 PS starken E-Antrieb, der den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h in 9,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ermöglicht. Eine 60 kWh große Batterie erlaubt 450 Kilometer Reichweite (WLTP). Laut Mobilize ist die Reichweite für den Anwendungsfall mehr als ausreichend, da professionell genutzte Taxis in der Regel 250 Kilometer pro Tag genutzt werden. Per Schnellladesäule lässt sich Strom für 250 Kilometer in 40 Minuten nachladen.
Ein Fond mit üppiger Beinfreiheit sowie ein gut 400 Liter großer Kofferraum sind weitere Eigenschaften, mit denen sich die Limo für den Taxieinsatz empfiehlt. Das Fahrzeug verfügt über ein digitales Cockpit mit zwei großen Displays. Konnektivitätstechnik wie auch viele Assistenzsysteme sind an Bord. Noch hat sich Mobilize nicht final entschieden, in welchen Städten in Europa sein E-Taxi bereitgestellt wird. Unter anderem in Deutschland will man die Fahrzeuge anbieten.
Darüber zeigt Mobilize mit Duo ein knapp 2,40 Meter kurzes Miniauto mit rein elektrischem Antrieb, das speziell auf die Carsharing-Nutzung in Großstädten ausgelegt wurde. Der kleine Stromer benötigt wenig Verkehrsfläche, außerdem ist der Energiebedarf niedrig. Zugleich verspricht Mobilize ein sicheres, agiles und vernetztes Fahrzeug, das zu 50 Prozent aus recycelten Materialien gefertigt werden soll und zu 95 Prozent recyclebar sein wird. Die Serienversion des auf der IAA enthüllten Showcars könnte ab 2023 auf die Straßen kommen.
Mobilize für Handwerker und Lieferdienste
Technisch eng verwandt ist der Kleintransporter Bento, der sich durch einen geschlossenen Laderaum im Heck mit Platz für rund 1.000 Liter Gepäck auszeichnet. Dank eines modularen Gepäcksystems soll der Bento für unterschiedliche Transportaufgaben nutzbar sein. Zielgruppe sind Dienstleister, Handwerker, Lieferprofis und auch private Nutzer.
Vornehmlich für Lieferservices im städtischen Umfeld sowie in Umweltzonen mit Emissionsverboten ist der elektrische Kleintransporter Hippo ausgelegt. Der 3,86 Meter lange Zweisitzer bietet eine Ladekapazität von 200 Kilogramm und einen 3.000 Liter großen Stauraum. Auch hier lässt sich dank verschiedener Lademodule der Aufbau auf unterschiedliche Einsatzzwecke anpassen. Das Fahrzeug ist speziell für die Nutzung im professionellen Einsatz optimiert. Die Kunden des Hippo-Angebots werden den E-Laster bei Mobilize mieten und für den gefahrenen Kilometer zahlen. Der auf der IAA vorgestellte Hippo ist ein reines Showcar. Zu den technischen Eigenschaften des Antriebs machen die Franzosen bislang keine Angaben. Auf die Straßen kommen soll ein dem vorgestellten Konzept ähnlicher E-Laster ab 2024.