Skoda Kamiq – von allem etwas mehr!

Sperrige Namen hindern SUVs auf ihrem Erfolgskurs so wenig wie schlechte Wegstrecken. Beispiele? Die K/Q-Serie von Skoda, wo Kodiaq, Karoq und als jüngster Spross auch der Kamiq sich vom Start weg zu Verkaufsrennern entwickelt haben. Die drei SUVs stellen bereits ein Drittel des Absatzes von Skoda in Deutschland. Tendenz auch hier: steigend

Wobei im Fall des Kamiq auch das neue Gesicht von Skoda mit den zweigeteilten Frontscheinwerfern und dem LED-Tagfahrlicht gut ankommt. Der im Herbst gestartete kleinste SUV der tschechischen Volkswagentochter lehnt sich damit optisch relativ eng an jene Licht-Frontlinie an, mit der Citroën sich mehr und mehr als SUV-Marke etabliert.

Die ersten Kilometer hat der gar nicht so kleine Skoda Kamiq nicht nur im Verkauf mit Bravour abgespult, ganz nebenbei hat er auch schon diverse Vergleichstests und Auszeichnungen gewonnen  – jüngst das Goldene Lenkrad für die Klasse unter 25.000 Euro. Vielleicht noch aussagekräftiger ist das Ergebnis des Euro NCAP-Tests: Hier erhielt der Kamiq, der serienmäßig auch einen Spurhalte-Assistenten mitbringt, die maximal möglichen fünf Sterne.

Automatischer Türschutz

Was beim Kunden auch zählt, sind die B-Note und die cleveren Ideen, die hier umgesetzt werden. Zum Beispiel jetzt automatisch ausfahrende Gummilippen, die ein Anecken der geöffneten Türen gegen hässliche Folgen am Lack absichern. Von solchen smarten Lösungen finden sich viele, nach Skoda-Zählung kommt der Kamiq auf 20 solcher „simply clever“ Lösungen. Skoda hat den Ehrgeiz, hier mit jedem Modell mindestens eine weitere Detailverbesserung zu realisieren, auf die bisher noch kein anderer Hersteller gekommen ist. Dieses Bestreben, auch im Detail die Nase immer ganz vorne im Wind zu haben, führt im Kamiq dazu, dass Skoda in Sachen Konnektivität hier die neueste, leistungsstärkste Steckdosen-Generation einbaut. Leider gleich doppelt, leider nur vorn und leider auch ausschließlich, denn diese Type-C-USB-Buchse etabliert sich erst ganz allmählich bei den neusten Smartphones als Standard-Eingang.

Am anderen Ende des Kabels – als Ausgang – ist fast immer der USB-Standardstecker zu finden, mit dem man im Kamiq nun nichts mehr anfangen kann, außer man besorgt sich einen Adapter, was nicht unbedingt als clevere Lösung durchgeht. Eine solche wäre es eher, zunächst beide Buchsen-Typen im Auto einzubauen und dann auch die Passagiere im Fond nicht zu vergessen.

Größtes Raumangebot im Wettbewerb

In der Praxis überzeugt der Kamiq aber vor allem mit klassischen Tugenden. Es ist das maximale Raumangebot, das auf der B-Plattform (VW Polo) in Europa realisiert wird: 2,65 Meter Radstand bei 4,24 Metern Gesamtlänge und eine respektable Breite von 1,80 Meter rücken ihn in die Riege der durchaus familientauglichen Fahrzeuge. Auch das ist ja seit Jahren ein Bestandteil des Erfolgsrezepts der Marke. Quasi Ehrensache ist damit, dass der Kamiq auch mit dem größten Kofferraumvolumen in seinem Wettbewerbsumfeld aufwartet. 400 Liter lautet der Standardwert, der sich bis auf 1.395 Liter ausdehnen lässt. Da auch die Lehne des Beifahrersitzes noch umklappbar geliefert werden kann, eröffnet sich in der Fahrzeugtiefe ein Maximalmaß von 2,44 Metern. Da wundert es dann kaum mehr, warum Vans, aber auch die klassischen Kombis mit den SUVs eine so harte Konkurrenz bekommen haben. Selbst beim Fahrwerk bietet Skoda hier schon die Wahlmöglichkeit für unterschiedliche Fahrmodi an, die sich auch noch zu einem individuellen Zusammenspiel von Motorkennlinie, Fahrwerks- und Lenkabstimmung formatieren lässt.

                                CNG-Version folgt schon im 1. Quartal 2020

Bisher war der Kamiq motorisch ein Zweibeiner, allenfalls Zweieinhalbbeiner, was sich jetzt  ändert. Zunächst gab es einen Benzinmotor (1,0 Liter Dreizylinder mit 115 und 95 PS Leistung), wobei der 95 PS Dreizylinder hier als das halbe Bein gerechnet wird. Ihn gibt es vor allem, um einen attraktiv klingenden Einstiegspreis von 18.290 Euro offerieren zu können. Für Kunden, denen der Diesel noch nicht schlecht geredet worden ist, bietet Skoda einen Vierzylinder TDI mit 1,6 Litern Hubraum und ebenfalls 115 PS Leistung an. Für sehr viele Kamiq-Käufer darf es offensichtlich auch mehr sein. Sie bedient Skoda jetzt mit einem 1,5 Liter Turbo-Triebwerk, das ein Zylindermanagement besitzt und im Teillastbetrieb zwei seiner vier Zylinder abschalten kann. Bei Skoda Deutschland geht man davon aus, dass dieser 1,5 TSI das Zugpferd der Baureihe werden wird und bald jeden zweiten Kamiq antreiben dürfte. Dabei helfen 150 PS, die einhergehen mit 250 Newtonmetern als maximalem Drehmoment, was den kleinsten Skoda SUV über die 200 km/h bringen kann und ihn im Verbrauch mit einem ziemlich mageren Wert von 4,9 Litern nach dem praxisnahen WLTP-Messverfahren auszeichnet. Dass er unter Last seine 150 PS auch akustisch nicht versteckt, ist sicher gewollt, denn auch eine sportliche Note hält sich der Kamiq offen. Mit dem optionalen Sportfahrwerk wird die im Vergleich mit dem Grundfahrzeug Scala um 3,7 Zentimeter angehoben Bodenfreiheit dann wieder um einen Zentimeter reduziert. Und wer auf feuchter Straße an der Ampel die 150 PS etwas kräftiger abruft, spürt sie dann auch einen Moment lang mit den Hufen scharren.

Sportliches Flair mit Monte Carlo-Ausstattung

Die Preise für den neuen Kamiq 1.5 TSI beginnen mit 24.300 Euro, was 2000 Euro mehr sind, als für den Dreizylinder TSI mit 115 PS in identischer Ausstattung fällig werden. Wer lieber schalten lässt, was sich auch bei den „Klein-“wagen immer mehr durchsetzt, wird mit einem Siebengang-DSG-Getriebe bedient, was einen Mehrpreis von 1800 Euro erforderlich macht. Doch nicht nur bei den Motoren – eine Erdgasversion auf Basis des Dreizylinders folgt im ersten Quartal 2020 – wächst das Angebot. Auch auf der Ausstattungsseite legt Skoda nach. „Monte Carlo“ heißt die neue Linie, die sportliches und exklusives Flair auf den Kamiq und dessen konventionellen Bruder Scala übertragen soll. Dazu werden Kühlergrill, Seitenspiegel, der neue Skoda-Schriftzug am Heck und seitliche Schweller in Schwarz gehalten. Exklusiv ist auch das Panorama-Glasdach, schwarze 17-Zoll-Felgen (18 Zoll als Option / beim Kamiq Serie) aufgezogen, womit noch mehr schwarze Akzente gesetzt werden. Als optisches Gegengewicht sind die Scheinwerfer dann stets in LED-Technik ausgeführt. Innen setzt Skoda auf Sportsitze mit roten Kontrastnähten und integrierten Kopfstützen, Carbon-Zierteile und baut das große Infotainmentsystem Bolero ein. In dieser Ausstattungslinie beginnen die Preise für den Kamiq 1.5 TSI bei 27.990 Euro, wobei auch die anderen Motorisierungen als Monte Carlo bestellbar sind.

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