Laserlicht und Dynamik Light Spot. Eine helle Zukunft.

Bereits Pferdekutschen hatten “Scheinwerfer” – allerdings war deren Licht aus heutiger Sicht nicht einmal mit einer Fahrradleuchte zu vergleichen. Kutschen hatten häufig Lampen die nicht viel mehr als aus einem Glaskasten mit Kerze bestanden. Später – in den Anfangsjahren des Automobilbaus gab es so genannte “Karbid-Lampen”. Deren Licht wurde durch die Verbrennung von Azetylen-Gas erzeugt. (Auch nicht wirklich helle..)BMW Laserlight

Mit dem Fortschritt und der Elektrifizierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts zogen die ersten Scheinwerfer mit einem “Glühwedel” im Automobilbau ein. Ein im Vakuum verschlossener Metallfaden wurde unter Spannung gesetzt und sein Glühen wurde als “Licht” empfunden.

1925 brachte dann eine Firma OSRAM eine Glühbirne auf den Markt, die 2 Glühfäden im Inneren hatte, die Bilux®-Lampe war geboren und damit das  “Fernlicht” und “Abblendlicht” wie wir es heute kennen.

Es dauerte bis 1971 bis die heute – leider – noch oft verwendete H4-Lampe von Philips ihren Weg in Millionen und Abermillionen von Fahrzeugscheinwerfer fand.

Der nächste wirklich wichtige Schritt in der Entwicklung der Lichttechnik für Automobile wurde 1991 von BMW gegangen. Das Xenon-Licht trat seinen Siegeszug im BMW 7er der Baureihe E32 an.  Heute sind Xenonscheinwerfer bereits in kleinen Fahrzeugklassen nicht mehr unüblich.

Die Entwicklung bleibt jedoch nicht stehen. Seitdem Xenon-Leuchtmittel für extrem helle und effiziente Beleuchtungseinrichtungen zum Standard wurden – gelten LED-Scheinwerfer auch an der Fahrzeugfront als nächster Schritt in der Entwicklung zum idealen Autoscheinwerfer.

Bereits mit der Xenon-Lampe waren die Möglichkeiten des Fahrzeugfrontdesign gestiegen. Die bei deutlich vergrößerter Lichtleistung verkleinerte Scheinwerferumgebung, gibt den Fahrzeug-Designer größere Freiheiten im Design. Zusätzlich ist die Lebensdauer der Leuchtmittel stetig gewachsen. Und trotz mehr Lichtleistung, benötigt eine Xenon-Lampe weniger Strom als eine Halogen-Lampe.

Man möchte meinen, man hätte bereits die “beste Lösung” gefunden – doch so genannte LED-Scheinwerfer können alles noch einmal besser. Noch mehr Lichtleistung. Noch weniger Energieaufnahme und noch mehr Möglichkeiten in der Gestaltung der Scheinwerfer.

Mit modernen LED-Lichtsystemen ist es möglich, dass Licht völlig bedarfsgerecht dorthin zu lenken, wo man es vor sich auf der Straße wirklich benötigt. Waren mit Halogenlampen für jedes Beleuchtungsszenario eigene Leuchtmittel notwendig (Fahrlicht, Fernlicht, Nebellicht) – so lässt der Aufbau und die Technik von LED-Scheinwerfer eine vollvariable Lichtsteuerung zu.

Wer jetzt jedoch denkt – wow – LED-Lichter sind also das Ziel, der sollte sich mit dem Laserlicht von BMW beschäftigen. BMW ist wie damals beim Xenon-Licht im 7er bereits einen Schritt weiter als andere.
In der Testabteilung von BMW konnte ich den Systemaufbau einer Laserlampe bereits begutachten.

Links Xenon, rechts Laser-Lichttechnik
Links Xenon, rechts Laser-Lichttechnik

Das Ziel von Laserlicht ist eine weitere Steigerung der Effizienz. Im Vergleich zu LED-Scheinwerfern werden Laser den Energieverbrauch für die gleiche Lichtleistung halbieren. Hierbei muss man im Hinterkopf behalten, daß ein LED-Frontscheinwerfer bereits einen Quantensprung in der Lichttechnik bedeutet, was das Thema Energieverbrauch und Lichtleistung angeht.

Systemaufbau Laserlampe
Systemaufbau Laserlampe

Zusätzlich ist eine Laserdiode nochmals deutlich kleiner in seiner Bauform. Die Möglichkeiten für die Gestaltung und die Verwendung im Fahrzeugbau steigen damit abermals.

Neben der Effizienz und den fast grenzenlosen Gestaltungsformen im Scheinwerferbau ist es jedoch vorallem das Thema Sicherheit, das eine stetige Entwicklung vorantreibt.

BMW hat mit der Technik “Dynamik Light Spot” einen LED-Scheinwerfer entwickelt, der in der sehr nahen Zukunft als Extra bereits lieferbar sein soll. In Verbindung mit einem “Nachtsichts-System” das bereits heute bei BMW lieferbar ist, lassen sich Menschen in der Dunkelheit leichter identifizieren. Dieses Night-Vision-System ist jedoch nur ein Teil – denn bislang wird der Umriss des Fußgängers nur in einem Display im Armaturenbrett des Fahrzeugs angezeigt. Diese Möglichkeit warnt bereits vor Menschen die man im dunklen auf der Straße übersehen könnte, ist jedoch nicht komplexer zu bedienen und birgt die Gefahr der Ablenkung.

Links ohne Dynamik Light-Spot, Rechts mit.
Links ohne Dynamik Light-Spot, Rechts mit.

BMW hat daher den Dynamic Light Spot erfunden. Im Testfahrzeug war im Bereich der Stoßstange, wo früher die Nebelscheinwerfer waren, ein LED-Scheinwerfer montiert (je einer links und einer rechts) – die vom Night-Vision-System gelenkt wurden.

Auf einer dunklen Straße mit Abblendlicht (wegen z.Bsp. Gegenverkehr) wäre eine Person in 50m Entfernung nicht sichtbar gewesen.  Das Dynamic-Spotlight jedoch, leuchtet gezielt genau den Umriss des Fußgängers an. Es blendet den Gegenverkehr nicht, das es nur auf das erkannte Objekt gerichtet ist und sich mit dem Objekt bewegen kann. Das bedeutet, ein Fußgänger der die Straße quert – könnte während des gesamten überquerens im Blick behalten werden.  Nie wieder dunkle huschende Schatten und die Gefahr das man einen Fußgänger auf dunklen Straßen übersieht.

Dynamik Light-Spot
Dynamik Light-Spot

Das besondere am BMW-System ist, der Lichtstrahl der auf den Fußgänger gerichtet wird, ist auf dem gesamten Weg zwischen Auto und Fußgänger auf der Straße als “Strahl” sichtbar. Das Auge des Fahrers wird somit förmlich auf die Gefahr hingelenkt.

Was sich im ersten Moment als “Spielerei” anhört, kann wirklich helfen, viele tödliche Unfälle in der Nacht zu vermeiden. Denn würden wir in der Dunkelheit wirklich immer nur so schnell fahren, wie wir sehen können – dürften wir kaum schneller als 80 km/h fahren. Weiter reicht das Abblendlicht am Auto üblicherweise nicht. Mit dem Dynamik-Light-Spot von BMW könnte man jedoch, ohne den Gegenverkehr zu blenden, Fußgänger gezielt auf der Straße erkennen, rechtzeitig bremsen oder ausweichen.

Was heute noch mit einem zusätzlichen LED-Scheinwerfer bewerkstelligt wird, lässt sich in der Zukunft mit dem Laserlicht in einen intelligenten Scheinwerfer packen.

Die Zukunft ist ganzschön helle…bei BMW.

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