Stromtankstellen-Netz soll in den nächsten Jahren massiv ausgebaut werden

Stromtankstellen-Netz soll in den nächsten Jahren massiv ausgebaut werden

Elektroautos sind seit einigen Jahren auch hierzulande deutlich auf dem Vormarsch. Zu Beginn des Jahres 2020 waren auf deutschen Straßen rund 137.000 Fahrzeuge mit Elektroantrieb unterwegs. Der Bestand ist dabei innerhalb eines Jahres um etwa 53.000 Autos angewachsen. Mit der steigenden Anzahl an Elektroautos steigt auch der Bedarf nach einem Stromtankstellen-Netz, dass dieser Menge auch gewachsen ist. Wer sich ein wenig umhört, der erkennt schnell, dass die Zukunft längst begonnen hat. 

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Der Anteil der Elektroautos auf unseren Straßen steigt von Jahr zu Jahr an.

Die Hersteller rüsten derzeit massiv auf

In der Vergangenheit sind die Autohersteller des Öfteren massiv dafür kritisiert worden, dass sie die Zeichen der Zeit nicht erkannt und die Entwicklung der Elektrofahrzeuge verschlafen haben. Diese Vorwürfe haben die Ingenieure jedoch nicht auf sich sitzen gelassen. Sie zeigen jetzt, wozu deutsche Autobauer imstande sind, wenn sie aus der Reserve gelockt werden:

  • BMW plant Anfang des Jahres 2021 die Markteinführung des BMW iX3 und will damit an die Erfolge des beliebten SUVs X3 in der Kompaktklasse anknüpfen und die Kunden so zum Umstieg auf Elektroautos bewegen. 
  • Der optisch ansprechende Mokka aus dem Hause Opel ist ab dem Jahr 2021 neben der Diesel- und Benzinvariante ebenfalls mit Elektroantrieb erhältlich. 
  • Volkswagen plant im Rahmen seines Zukunftsprogramms „Together 2025“ einen massiven Ausbau der Produktpalette. Bis zum Jahr 2029 will der Konzern insgesamt 75 unterschiedliche elektrische Fahrzeuge anbieten. 

Im Gegensatz zu früheren Versuchen stimmt dabei das Gesamtpaket. Die Fahrzeuge verfügen über eine ordentliche Reichweite, die in manchen Fällen bereits bis zu 600 Kilometer beträgt. Darüber hinaus sind die Fahrzeuge deutlich erschwinglicher geworden. In Deutschland liegt das aktuell auch an entsprechenden Maßnahmen aus der Politik. Dazu gehört einerseits die Senkung der Mehrwertsteuer, aber vor allem die erhöhte Förderung beim Kauf von Elektroautos. Die Anschaffung solcher Fahrzeuge wird derzeit hierzulande mit bis zu 9.000 Euro gefördert. 

Der Massenmarkt erfordert ein entsprechendes Netz an Stromtankstellen

Der Vertrieb solcher Autos kann sich jedoch nur dann erfolgreich gestalten, wenn dafür das erforderliche Stromtankstellen-Netz zur Verfügung steht. Als Vorreiter in dieser Hinsicht gilt Norwegen. Der Anteil der Elektrofahrzeuge an Neuzulassungen betrug im Jahr 2019 satte 42 Prozent. Teslas Model 3 ist im hohen Norden der absolute Verkaufsschlager. Die Regierung geht sogar noch einen Schritt weiter und plant, ab 2025 nur noch E-Autos für den Verkauf im Land zuzulassen. 

Bei all diesen Vorhaben muss jedoch darauf geachtet werden, sich dabei nicht selbst zu überholen. Denn einerseits muss die entsprechende Energie dafür produziert und in weiterer Folge den Konsumenten auch einfach zur Verfügung gestellt werden. In Norwegen wird der dafür benötigte Strom nahezu ausschließlich mit Wasserkraft erzeugt. Den Ausbau des Tankstellennetzes übernimmt dabei der Staat selbst, indem er für die Vergabe der Aufträge sorgt. 

Bei der Zahl der E-Auto-Ladestationen pro Kopf liegt Deutschland laut einer Statistik des österreichischen Automobilclubs ACÖ aus dem Jahr 2019 mit knapp 40 Anschlüssen pro 100.000 Einwohnern nur im europäischen Mittelfeld. Spitzenreiter sind hier die Niederlande mit 252 Anschlüssen vor Norwegen mit 232 Tankstellen für 100.000 Bewohner. Der EU-Schnitt liegt bei etwa 34 Ladestationen. 

Es gibt also Ausbaubedarf in Deutschland. Die Pläne dafür sind jedenfalls bereits vorhanden. Vor allem die Diskonter wie Aldi und Lidl planen einen massiven Ausbau der Ladestationen auf ihren Parkplätzen. Bei Lidl sollen innerhalb eines Jahres etwa 400 Filialen mit Ladesäulen ausgestattet werden, an denen die Kunden während ihres Einkaufs Strom aus erneuerbaren Energien tanken können. Aldi Süd hat im aktuellen Jahr rund 200 seiner Filialen mit mindestens zwei Ladepunkten ausgestattet.

Bis zum Jahr 2030 werden deutschlandweit etwa 400.000 zusätzliche Ladepunkte benötigt, um die Versorgung der dann im Umlauf befindlichen Elektrofahrzeuge flächendeckend garantieren zu können. Laut Prognosen werden dabei rund 41 Prozent des Stroms über private Wallboxen getankt, weitere etwa 27 Prozent der Fahrzeuge erhalten ihren Strom auf Firmenparkplätzen. Für die restliche Versorgung benötigt es ein entsprechendes öffentliches Netz. 

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Der Trend hin zum Elektroauto wird sich nur dann fortsetzen, wenn ausreichend Ladestationen zur Verfügung stehen. 

Einfachheit ist der Schlüssel zum Erfolg

Viele Interessenten haben sich bisher vom Kauf eines Elektroautos abhalten lassen, weil ihnen die Lademöglichkeiten zu kompliziert erscheinen. Während beim Diesel oder beim Benziner eine einfache Fahrt zur Tankstelle und die Auswahl der richtigen Zapfsäule reicht, sind sich viele nicht sicher, wo sie ihre Elektrofahrzeuge aktuell beladen können. 

Einen großen Schritt in die richtige Richtung gibt es jetzt aber beispielsweise mit der Entega-Ladekarte. Damit ist es nun möglich, europaweit Strom zu tanken mit einer Ladekarte an 150.000 Ladepunkten. Damit haben die Konsumenten endlich einmal einen konkreten Plan an der Hand, wo sie ihre Fahrzeuge schnell, günstig und darüber hinaus auch noch umweltfreundlich beladen können. 

Das gibt auch bei längeren Ausflügen Sicherheit, wo die Reichweite des Akkus und die Entfernung zur nächsten Ladesäule eine große Rolle spielen und bei den Fahrern von Elektrofahrzeugen bisher für ein eher ungutes Gefühl in der Magengegend sorgten, wenn sich die Ladung langsam dem Ende nähert und keine Möglichkeit zur Aufladung in Sicht ist. 

Die nächste verfügbare Stromtankstelle, die mit der Entega-Ladekarte kompatibel ist, kann einfach mit der dafür entwickelten App gefunden werden. Die App ist sowohl für Android und iTunes erhältlich und kann somit auf nahezu jedem Smartphone oder Tablet verwendet werden. So lassen sich auch längere Ausflüge gut planen. Das sorgt für ein entspanntes Fahrvergnügen. 

Lohnt sich eine eigene Ladestation?

Wer den nötigen Raum dafür hat, kann sich auch überlegen, eine eigene Ladestation für sein Elektrofahrzeug zu besorgen und so selbst zum Ausbau des Netzes beitragen. Denn auf lange Sicht ist die „Schnarchladung“ über die herkömmliche Steckdose keine gute Idee, weil die Ladezeiten dafür einfach zu hoch sind. 

Die Einstiegspreise für Ladestationen für den Eigengebrauch liegen bei etwa 800 Euro. Einerseits ein hoher Preis, der sich erst einmal amortisieren muss. Andererseits eine geringe Investition, wenn bedacht wird, dass dadurch die Aufladung des eigenen Fahrzeuges einfach zuhause erfolgen kann, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wo die nächste Ladestelle ist. Wer am Morgen aus dem Haus geht, hat so stets ein vollbeladenes Elektroauto zur Verfügung.

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