VW AMAROK im Pick-Up-Check

Isuzu D-Max und Ford Ranger im Vergleich mit dem bulligen Niedersachsen

VW Amarok Pickup im Vergleich

In den USA zählen sie zu den wichtigsten Fahrzeugen überhaupt, bei uns spielen Pick-Ups nur eine untergeordnete Rolle. Kann ein Pick-Up mit Allradantrieb dennoch für den Alltag sinnvoll sein? Und wenn ja – welcher Pick-Up überzeugt?

Eines vorne weg, der Volkswagen Amarok und der Ford Ranger kamen als Sondermodelle mit exklusiver Ausstattung und in knalligen Farben zum Test. Der Isuzu D-Max musste sich da ein wenig hinten anstellen. Aber – am Ende sollte es um den Allradantrieb, den Motor, das Getriebe und das Fahrgefühl gehen. Rein optisch ging die rote Laterne natürlich an den Isuzu – aber keine Sorge, hier geht es nicht nur um Optik.

Conchita Wurst und Guildo Horn auf dem Opernball

Mit einem mächtigen Bügel und vier Fernlichtern darauf kam der Amarok zum Test. Und seine äußere Erscheinung lässt Schulkinder ehrfürchtig am Zebra-Streifen staunen. Doch auch der Ford Ranger kann beeindrucken. Bei ihm ist es allerdings mehr die schiere Größe mit der man auf Parkplätzen zum Hindernis wird.  Alle drei bekommt man in unterschiedlichen Kabinen-Versionen. Getestet wurde jeweils die “Double Cab” getauften Varianten mit ordentlicher zweiter Sitzreihe. So werden die Handwerker-Fahrzeuge zu Freizeit- und Familien-Experten. Denn neben der Schubkarre passen nun auch Kindersitze zum Erscheinungsbild.  Der massiv in Erscheinung tretende Ranger und der Amarok der mit seiner Fernlicht-Leuchten-Batterie auf dem Dach durch die Gegend stolziert wie ein eitler Gockel – wirken im Vergleich zum D-Max von Isuzu, wie Conchita Wurst und Guildo Horn neben einem Straßen-Musikanten auf dem Wiener Opernball.

Auch wenn der Bügel des Amarok alle Blicke auf sich zieht, wichtiger ist die Motoren-Getriebekombination unter der Haube. Als einziger im Test bekommt man den Amarok mit einem modernen Achtstufen-Automaten und einem modernen Dieseltriebwerk. Allerdings auch nur in dieser Kombination. Bei Ford wird der kräftige Fünfzylinder-Diesel mit einem klassischen 6-Gang Wandlergetriebe kombiniert. Der ISUZU bemüht nur fünf Gänge für seine Automatik.

Und wer bietet nun  den praktischeren Allrad-Pick-Up? Wo bekommt man Leistung statt Optik?

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Volkswagen AMAROK

VW AMAROK überblickfoto

Leistung: 180 PS
Drehmoment: 420 Nm
Hubraum: 2.0 Liter
Motor: Vierzylinder-Bi-Turbo
Leergewicht: 2.001 kg
Anhängelast:  3.20 to.
Preis: 44.119,25 €
– stellt sich dem Vergleich
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Ford Ranger

Leistung: 200 PS
Drehmoment: 450 Nm
Hubraum: 3.2 Liter
Motor: Fünfzylinder-Turbodiesel
Leergewicht: 2.181 kg
Anhängelast:  3.35 to.
Preis: 41.114,50 €
zum Fahrbericht
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Isuzu D-Max

isuzu d-max überblick foto 1

Leistung: 163 PS
Drehmoment: 400 Nm
Hubraum: 2.5 Liter
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel
Leergewicht: 2.067 kg
Anhängelast:  3.5 to.
Preis: 36.100 €
zum Fahrbericht
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Das war wichtig

  1. Fahrgefühl
  2. Alltagsnutzen
  3. Preis/Leistung

Natürlich ist der Vergleich dieser drei vor allem deswegen möglich, weil alle drei das gleiche Konzept umsetzen. Zugleich bedienen jedoch Amarok und Ranger andere Zielgruppen als der D-Max. Da der Isuzu aber preislich extrem attraktiv ist, muss die Frage erlaubt sein – ob der Aufpreis der beiden anderen gerechtfertigt ist. Der Vergleich bezieht sich primär auf den Amarok, zu den beiden anderen gibt es bereits ausführliche Fahrberichte im Blog.

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Fahrgefühl

so fährt sich der vw amarok

Ein Volkswagen mit Blattfedern an der Hinterachse. Der Amarok verrät beim Blick unter das Blech seine Herkunft aus der Volkswagen-Nutzfahrzeug-Sparte. Auch im Innenraum verwöhnt er lieber auf die rustikale Tour. Hartplastik irritiert den Softlack-verwöhnten VW-Kunden. Doch unter den Pick-Ups gehört der Amarok zu den Lichtgestalten. Aber nicht wegen des aufpreispflichtigen Lichtbalken auf dem Dach, sondern wegen seiner souveränen Vorstellung auf der Straße. Man merkt die erhöhte Sitzposition und auch das Lenkgefühl ist ungewöhnlich teigig für einen VW – aber das war es dann auch schon mit den Einschränkungen. Trotz der Blattfedern bockt der Amarok nicht über die Straße.

Der Ford Ranger kann dies ähnlich gut, aber aufgrund der fehlenden zwei Gänge und des langsam schaltenden Getriebes, wirkt der Alltag im Ford weniger locker. Der Ford verwöhnt mit dem charaktervollen knurren seines Fünfzylinders, der VW kann hier nur knorriges Vierzylinder-Diesel entgegensetzen.  Deutlich mehr Nutzfahrzeug-Charme versprüht der ISUZU. Weder der Hubraumstarke Vierzylinder-Diesel, noch die altmodische Fünfstufen-Automatik können überzeugen. Allerdings fällt dies nur im Vergleich mit den zwei modernen Pick-Ups auf. Ansonsten passt der rustikale Charme des Isuzu-Antriebsstrangs zum restlichen Fahrzeug.

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Alltagsnutzen

VW amarok im alltag

Einparken ist die größte Herausforderung. Wer aber nicht täglich in die Innenstadt pendelt und statt dessen mit dem Hund raus in den Wald fährt – wer am Wochenende mit dem Boots-Anhänger, einem Rennwagen auf dem Anhänger, oder nur mit dem Wohnmobil die Flucht ergreift, wer jede Woche Gartenabfälle, Bauschutt oder anderes Gerümpel entsorgt – der gewöhnt sich schnell an diesen Luxus von Platz, leicht nutzbarer Ladefläche und den großzügigen Anhängelasten.

Hier sind sich alle drei Pick-Ups einig. Während der normale Familienkombi vor dem nächsten Besuch bei IKEA schon zittert, locken die drei Lademeister mit urigen Transportmöglichkeiten. Mit einer Palette  Ziegelsteine vom Hof des Baumarktes fahren? Kein Thema. Die Frage ist eher: Wer hat Zuhause den Gabelstapler um den Pick-Up wieder zu entladen. Das Beispiel zeigt ganz gut die echte Zielgruppe für die Pick-Ups. Wer die Fahrzeuge wirklich nutzt und nicht aus Ego-Gründen mit einer leeren Ladefläche durch die Gegend kurven will, der arbeitet üblicherweise selbstständig. Architekten, Unternehmer und Handwerker-Chefs dürften auf die Luxus-Versionen der Arbeitspferde von VW und Ford abfahren. Den Isuzu wählen indes vermutlich eher die Menschen, die das Auto auch wirklich auf die Baustelle fahren.

 

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Preis / Leistung

vw amarok preis und leistung

Jetzt schlägt die Stunde des ISUZU. Mit 36.100 € ist hier das Ende der Fahnenstange bereits erreicht und er hält “8.000 € Respektabstand” zum Amarok ein. Die Wildtrak-Version des Ranger lässt sich Ford mit mindestens 41.114,50 € bezahlen. Beide bieten deutlich mehr Komfort als der Isuzu und lassen auch modernes Entertainment nicht außen vor. Auch wenn der AMAROK im Innenraum mit hartem Plastik enttäuscht, wirkt er um Jahrzehnte jünger und frischer als der ISUZU, dessen Innenraum nicht über den Ursprung als Nutzfahrzeug hinweg täuschen kann.

Im Gelände kann der Amarok mit der gelungenen Abstimmung des Achtgang-Automaten punkten und besitzt zudem ein sperrbares Hinterachs-Differential. Mehr Bodenfreiheit und eine größere Wattiefe stehen jedoch auf der Habenseite der beiden anderen. Im rauen Geländeeinsatz fehlen dem Isuzu und dem Ranger leider die sperrbare Hinterachse, zudem arbeiten beide mit einem Allradantrieb der von Hand bedient werden will, aber nicht mehr bietet als die Option zum reinen Heckantrieb oder zum Allradantrieb mit fester Verteilung der Antriebskraft zwischen den Achsen. Der AMAROK bietet hier – gleichwohl er weniger Bodenfreiheit bietet, den intelligenteren Allradantrieb. Der Isuzu bietet zudem die größte Anhängelast der drei Kandidaten.

 

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Auffallend

VW Amarok im Fahrbericht
Der Amarok ist das Erstlingswerk von Volkswagen im Segment der Pick-Ups und wird gleich zu einem echten Verkaufsschlager. Bei VW ist man in den Nischen selten in der Gruppe der Erst-Täter, aber wenn man etwas macht, dann macht man es eben gleich richtig.

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Positiv

VW Amarok Canyon Sondermodell
Den Amarok mit einem modernen Achtstufen-Automaten anzubieten ist grandios. Und auch das Fahrverhalten kann überzeugen. Geräuschdämmung und Verarbeitung sind tadellos. Der Amarok bietet den rauen Charme eines Weltenbummlers.

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Platz für Verbesserungen

Volkswagen Amarok Canyon Sondermodell Fahrbericht
Nur ein Motor und zwei Leistungsstufen zur Auswahl. Der zwei Liter TDI arbeitet in zwei Leistungsstufen – die 8-Gangautomatik bekommt man indes nur mit dem 180 PS Top-Motor. Wie eine echte Top-Motorisierung aussieht, muss indes ein Tuner zeigen: MTM AMAROK [klick].

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Der Amarok im Pick-Up-Check – Das Fazit:

Der Amarok begeistert, der Ranger fasziniert, der Isuzu buckelt! 

Der Amarok kann diesen Pick-Up-Check ganz klar für sich entscheiden. Auch wenn der Ford mehr Power hat und der Isuzu mehr Anhängelast bietet und zudem beide über mehr Bodenfreiheit verfügen – die 8-Gang Automatik und der sparsame Bi-Turbodiesel bringen einen echten Vorteil im Alltag.

Die Herkunft aus der Scene der Arbeitstiere kann dennoch keiner der drei wirklich verleugnen, der Amarok scheint seine Bestimmung als Nutzfahrzeug jedoch am deutlichsten zu ignorieren. Interessenten finden ihn allerdings nicht auf der normalen VW-Webseite, sondern nur über die Webseite von VW-Nutzfahrzeuge!

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