Gebrauchtwagen-Check: Renault Clio (IV)

Das Kleinwagenangebot ist groß auf dem deutschen Markt. Der Renault Clio IV wollte mit schickem Design und einem großen Motorenangebot auf sich aufmerksam machen. Und sollte beim TÜV eine bessere Figur als der Vorgänger abgeben. Ob das klappt?

Renault hat seit 1990 den Clio im Programm. Der Kleinwagen entwickelte sich schnell zum Bestseller in Europa und ist mittlerweile in der fünften Generation auf dem Markt. Deren Vorgänger (2012 bis 2019) kann man als Gebrauchte recht zahlreich auf den Gebrauchtwagenbörsen finden. Allerdings sollte man laut TÜV-Report auf einige Schwächen achten.

Gebrauchtwagen-Check: Renault Clio (IV)
Er wurde sowohl als Fünftürer als auch seit Anfang 2013 als Kombi angeboten

Karosserie und Innenraum: Der Clio IV ist weder knuffig-niedlich noch unscheinbar. Mit seiner breiten Spur, den ausgestellten Radkästen, den betonten Scheinwerfern, großen Stoßfängern und dem auf Hochglanz polierte Rhombus-Logo macht der Kleinwagen optisch was her und wirkt erwachsen. Er wurde sowohl als Fünftürer als auch seit Anfang 2013 als Kombi angeboten. Der Grandtour genannte Kombi ist 4,27 Meter lang und bietet je nach Rückenlehnenstellung zwischen 443 und 1.380 Liter Kofferraumvolumen. Der 4,06 Meter lange Fünftürer kommt auf 288 und 1.146 Liter. Mit ein wenig Rücksicht aufeinander können Front- und Fondpassagiere kommod reisen und ausreichend Stauraum fürs Gepäck ist bei beiden Varianten vorhanden. Je Geschmack des Erstkäufers gibt sich der Innenraum farbenfroh. Renault hatte Design-Accessoires etwa für die Oberseite des Instrumententrägers beispielsweise in Blau, Gelb oder Rot im Programm.

2016 erhielt der Clio ein Facelift. Die Front bekam unter anderem eine andere Kühlergrilloptik mit größeren Luftöffnungen sowie Voll-LED-Scheinwerfer für die höchsten Ausstattungsstufen.

Gebrauchtwagen-Check: Renault Clio (IV)
Mit seiner breiten Spur, den ausgestellten Radkästen, den betonten Scheinwerfern, großen Stoßfängern und dem auf Hochglanz polierte Rhombus-Logo macht der Kleinwagen optisch was her und wirkt erwachsen

Motoren und Antrieb: Zum Marktstart standen ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 54 KW/74 PS und ein 0,9-Liter-Dreizylinder mit 66 kW/90 PS zur Wahl. Ein weiterer 1,2-Liter-Vierzylinder mit 88 kW/120 ergänzte seit 2013 das Benzinerprogramm. Der 120 PS war zunächst ausschließlich mit einem Sechsgang-Doppelkupplungstriebe (EDC) zu haben; seit dem Facelift wurde er auch mit einem manuellen Sechsganggetriebe ausgeliefert. Die kleinen Benziner verfügen über ein Fünfganggetriebe. Die Normverbräuche liegen zwischen 5 und 5,5 Litern. Neben den Brot- und Butter-Motoren wartete Renault in der Topversion R.S und R.S. Trophy mit deutlich mehr Leistung auf. Der R.S. leistete 147 kW/200 PS, der Trophy 162 kW/220 PS.

Der 1,5-Liter-Renault-Diesel in den Ausbaustufen mit 55 kW/75 PS und 90 PS und seit 2016 mit 81 kW/110 PS sollten mit Verbrauchswerten zwischen 3,5 und 4 Litern Vielfahrer überzeugen. Beim 110 PS sorgte ein Sechsgang-Handschalter für die Kraftübertragung auf die Vorderräder, bei den anderen kam ein Fünfganggetriebe zum Einsatz. Als Alternative gab es für den 90 PS-Diesel ein Sechsgang-EDC.

Gebrauchtwagen-Check: Renault Clio (IV)
Der Clio IV schlägt sich bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) besser als sein direkter Vorgänger

Ausstattung und Sicherheit: Zum Marktstart 2012 gab es die Ausstattungen Expression, Dynamique und Luxe, seit dem Facelift 2016 heißen die Linien Start, Life, Limited, Intense und Initiale Paris. Bereits die Basisversionen bieten Annehmlichkeiten wie Tempomat, Zentralverriegelung, Keycard oder Zentralverriegelung. Wer eine Klimaanlage will, hat diese automatisch ab den Versionen Dynamique/Limited an Bord. Wer viele Extras möchte, wird zum Bespiel in den Komfortniveaus „Luxe“ und Intens fündig. Hier gab es unter anderem Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer oder Navi. Die Top-Version Initiale Paris hat das Infotainmentsystem R-Link an Bord, welches neben Navi- und Audiofunktionen auch einige Online-Dienste bietet. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Clio ein Fünf-Sterne-Ergebnis. Heute übliche Assistenzsysteme hat er aber nicht an Bord.

Gebrauchtwagen-Check: Renault Clio (IV)
2016 erhielt der Clio ein Facelift

Qualität: Der Clio IV schlägt sich bei den TÜV-Hauptuntersuchungen (HU) besser als sein direkter Vorgänger, die TÜV-Prüfer finden aber trotzdem einiges zu bemängeln. Der Clio fällt durch Probleme bei der Achsaufhängung auf, und zwar schon ab der zweiten HU. Bei älteren Modellen sollte man auch die Bremsanlage genau inspizieren lassen. Federn, Dämpfung und Auspuff zeigen sich bislang eher mängelarm.

Fazit: Der Clio IV ist ein schicker Kleinwagen, der mit ordentlichem Platzangebot und in den höheren Ausstattungslinien mit allerlei Komfort verwöhnt. Mindestens 5.000 Euro muss man investieren, bei gut ausgestatteten Fahrzeugen werden auch gerne 7.000 Euro und mehr aufgerufen. Die Grandtour-Modelle sind ab rund 8.000 Euro zu haben.

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1 comment
  1. Meine Tante fährt auch einen Renault Clio. Leider hatte sie damit einen kleinen Unfall, und müsste die Karosserie richten oder ersetzen lassen. Ich kann dem nur zustimmen, der Clio ist zwar nicht groß, durch seine Form wirkt er optisch allerdings nicht gerade klein.

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