Bereits 2035 werden mit Verbrennermotor angetriebene Neuwagen weltweit die Ausnahme sein. Trotz Elektro-Boom könnte der Verkehrssektor dennoch die Klimaziele verfehlen.
Eine von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) jetzt veröffentlichte Studie prognostiziert, dass bereits ab 2026 mehr als die Hälfte aller weltweit vertriebenen Neuwagen über einen E-Antrieb verfügen werden. Ursprünglich hatten die Unternehmensberater den Paradigmenwechsel erst für 2030 prognostiziert. Der Marktanteil von Benzinern bei den Neuzulassungen wird in fünf Jahren auf 47 Prozent sinken. Vergangenes Jahr lag ihr Anteil weltweit noch bei 88 Prozent. Laut BCG-Studie wird um 2035 herum der Anteil der Verbrenner-Autos nur noch 12 Prozent betragen.
Die großen Treiber des prognostizierten E-Auto-Booms werden die Märkte in Europa und China sein. In der EU sinkt der Studie zu Folge bis 2030 der Marktanteil bei Neufahrzeugen von Diesel und Benziner auf 11 Prozent, in China auf sogar 4 Prozent. Zunächst wird der Anteil von Mildhybrid- sowie Plug-in-Hybridantrieben hoch sein, doch bis 2035 werden rein batterieelektrische Pkw (BEV) in der EU, in China sowie in den USA jeweils mehr als 50 Prozent ausmachen. Unter anderem strenger werdende CO2-Verordnungen, Fördermaßnahmen und sinkende Batteriepreise begünstigen die Verbreitung der BEVs. Bereits für 2030 prognostiziert BCG einen Batteriepreis von umgerechnet 62 Euro pro Kilowattstunde. Vergangenes Jahr kostete eine Kilowattstunde noch gut das Doppelte.
Dieser Wandel hin zu einer emissionsfreien Mobilität wird zwar für schnelle Veränderungen sorgen, dennoch warnen die Berater davor, dass der Verkehrssektor die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zur Reduzierung der CO2-Emission verfehlt, da Bestandsfahrzeuge mit Verbrennermotoren auch weiter in großer Zahl in Gebrauch sein werden.