Die deutschen Autofahrer mögen es dezent: Sie lassen ihre Neuwagen am liebsten grau oder schwarz lackieren. Die beiden Lackfarben lagen auch 2015 in der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) vorn, Grau/Silber mit einem Anteil von 29 Prozent vor Schwarz (27%). Nah dran ist mittlerweile auch Weiß mit 19 Prozent.
Das bedeutet: Drei Viertel aller Autos sind in einer Nicht-Farbe oder silber/grau lackiert. Zugegeben, vor dem Hintergrund, dass zwei Drittel der Autos von gewerblichen und damit vor allem am Wiederverkaufswert interessierten Haltern zugelassen werden, relativiert sich die vermeintliche Einfallslosigkeit der deutschen Autokäufer etwas. Aber es hängt auch von Fahrzeug-Marke und Geschlecht des Halters ab, welche Farbe das Auto hat.
Klassische Schwarz-Fahrer sitzen zum Beispiel in Audi und BMW (Schwarz-Anteil 36 bzw. 38 %), aber auch bei Porsche wurden die meisten Autos 2015 in der Nicht-Farbe bestellt (45%). Die meisten VW hingegen waren ebenso wie die meisten Mercedes‘ silber oder grau lackiert (je 35%). Bei anderen Marken dominierten andere Farben: So waren im vergangenen Jahr die meisten neu zugelassenen Dacia blau (31%), bei Toyota rollten deutlich mehr weiße (27%) als graue oder schwarze Autos vom Hof und bei Mazda war die vorherrschende Farbe sogar Rot (24%).
Klassische Farbbelegungen treten hingegen nicht mehr besonders deutlich hervor: Immerhin noch 26 Prozent der Alfa Romeos waren im vergangenen Jahr rot lackiert – der Farbe der italienischen Rennteams – mehr Alfas wurden jedoch in schwarz zugelassen. Und Jaguar – eigentlich besonders schön in British Racing Green – verkaufte im vergangenen Jahr in Deutschland mehr Autos in Rot als mit grüner Außenfarbe (4%).
Ob man ein buntes Auto fährt, oder nicht, hängt offenbar auch vom Geschlecht ab, diesen Schluss legt zumindest die KBA-Statistik nahe: Die weiblichen Halter haben durchweg mehr farbige Fahrzeuge zugelassen als der Gesamtschnitt. Sind sechs Prozent aller Fahrzeuge rot lackiert, so strahlt bei den weiblichen Haltern jedes zehnte Auto in der Farbe der Liebe. Der Anteil der gelben Autos liegt im Gesamtschnitt bei 1,5 Prozent, bei den Damen bei zwei Prozent. Weniger Frauen als Halter insgesamt lassen dementsprechend ein Auto in silber/grau oder schwarz (je 23%) zu.