Opel-Mitarbeiter: V. Erzweiflung.

Vor ein paar Tagen erst, es wohl der Donnerstag und ich auf dem Weg zum Škoda Rapid, habe ich mich über Opels „ÄDÄM“ ausgelassen. Weniger über das Auto an sich, mehr über deren bescheuerten Namenswahl für die Ausstattungslinien.  Ich stelle mir bildlich vor, wie man im Opel Autohaus auf dem Lande, einen Opel Adam Slam (besonders deutscht ausgesprochen) bestellt.

Doch wie lange wird es noch Opel Autohäuser auf dem Lande geben? 

Den Beitrag über die groteske Namenswahl hatte ich begonnen mit:

Es muss die nackte Verzweiflung sein, die da morgens in die Büros des Rüsselsheimer-Autobauers zur Arbeit erscheint.

Da wusste ich noch nicht, wie richtig ich mit dieser „Verzweiflung“ liege. 24 Stunden später steht fest: Die Verzweiflung hat hingeworfen und wird in der Zukunft nicht mehr in die Büros nach Rüsselsheim fahren. Ein Paukenschlag in der Automobil-Industrie und von meinem Kollegen „Jens Rad-ab Stratmann“ auch zeitnah verbloggt. 

Während Jens, der dieser Blitz-Marke recht nahe steht, versucht den Vorgang möglichst objektiv als Nachricht zu verpacken – kann ich nicht umhin zu sagen:

Karl Friedrich Stracke hat keinen Bock mehr!

Und ich kann ihn gut verstehen. Während die Presse-Meldungen voll sind mit Hinweisen darauf, dass Stracke nicht entlassen wurde, sondern für Sonderaufgaben weiterhin dem GM-Boss Anderson unterstellt ist – bin ich mir ziemlich sicher, was hier wirklich passiert ist.

Opel-Bosse Stracke hatte keinen leichten Job. Mit der bößen Stiefmutter im Rücken und einer sehr begrenzten Handlungsfreiheit, hat er sich dennoch darin versucht, die Marke Opel als Deutsche Marke zu führen. Respekt und Anerkennung seinen Mitarbeitern gegenüber zu vermitteln und sozial verantwortlich zu handeln.  Und nun gibt es in der nahen Vergangenheit von Karl-Friedrich Stracke ein paar Statements, die er nicht halten wird können.

Ob es der anstehende Gesichtsverlust war, oder er schlicht genug hatte vom US-Dilettantismus   – kann ich nicht sagen, aber ganz sicher wird man in ca. 4 Wochen lesen, dass Stracke den GM-Konzern verlässt.   Dabei war Stracke als „GM-Versteher“ an die Opel-Spitze gekommen.

Einige Medien berichte, Stracke musste gehen, weil die Zahlen nicht stimmen und der Absatz brutale Rückgänge hin nehmen muss, das halte ich für arg kurzsichtig beurteilt. Der Mann war erst 15 Monate an der Opel-Spitze, die Gründe liegen eher in einer Zukunftplanung – die selbst GM-Versteher Stracke nicht kommunizieren und führen wollte.

Schade. Opel hätte, könnte, wäre…

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