Strom aus Solar und Lichtmaschine

Wer mit Camper und einem zusätzlichen E-Fahrzeug auf Reise geht, muss sich keine Gedanken um Ladeinfrastruktur mehr machen. Das Wohnmobil reicht als Ladestation. Wenn man ein wenig nachrüstet.

Liontron, Akkuhersteller aus Nettetal, hat sich unter anderem auf Versorgerbatterien für Wohnmobile spezialisiert, die es erlauben, Camper autonom mit Strom zu versorgen. Auf der Caravan in Düsseldorf (bis 5. September) zeigt der Spezialist für Stromspeicher eine Lösung, dank der sich sogar mitgeführte Elektroautos unabhängig von jeder Ladeinfrastruktur mit Fahrstrom versorgen lassen. 

E-Fahrzeuge ohne Ladesäule laden dank Lichtmaschine

Exemplarisch gezeigt wird die Techniklösung auf der Caravan-Messe an einem großen Wohnmobil, das einen Smart Fortwo EQ auf einem Standardanhänger im Schlepptau hat. Der Smart lässt sich auf dem Hänger mit einer 230-Volt-Steckdose des Campers verbinden, über die während der Fahrt via Lichtmaschine und Solaranlage erzeugter Strom in die Traktionsbatterie des Fortwo gelangt. Mit dieser Lösung lassen sich mitgeführte E-Fahrzeuge, dazu können auch Pedelecs oder E-Scooter gehören, in Gegenden ohne Stromversorgung sogar vollständig aufladen. 

Über das Solarpanel dauert es länger

Das Wohnmobil hat Liontron zu diesem Zweck mit zwei seiner LiFePO4-Akkus mit je 200 Ah, zwei 30-Ampere-Ladebooster und einen Wechselrichter ausgestattet. Mit bis zu 4 kW Ladestrom kann sich so das E-Fahrzeug während der Fahrt versorgt und im Idealfall der 17,6-kWh-Akku des Smart in viereinhalb Stunden aufgeladen werden. Deutlich mehr Zeit braucht es, wenn der Strom während Standzeiten allein über die Solarpanel erzeugt wird. Die kleine PV-Anlage mit 1.100 Wp sollen praktisch zwischen 700 und 800 Watt Strom erzeugen, wodurch sich ein Ladevorgang deutlich verlängern würde aber grundsätzlich möglich bleibt.

Wer also längere Zeit mit seinem Wohnmobil auf dem Campingplatz bleiben will, kann für Fahrten in die nähere Umgebung das E-Auto nutzen, das vom selbst erzeugten und kostenlosen Strom betankt wird. 

Das auf der Caravan von Liontron vorgestellte Gespann ist keine Zukunftsvision, sondern zeigt die Möglichkeiten aktueller Serientechnik auf. Die kann sich jeder selber in sein Wohnmobil einbauen. Die in diesem Fall verwendeten Panels kosten zusammen mit dem Wechselrichter circa 3.200 Euro, die Akkus rund 4.000 Euro, zusammen mit Steckdosen und Leitungen summiert sich die autonome Stromtankstelle auf ungefähr 7.350 Euro.

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